Ein Schild mit der Aufschrift "Arzt" hängt an einer Straßenlaterne (Symbolbild)

Arbeit wird komplexer

Karriere als Landarzt im Kreis Karlsruhe: Aktion wirbt um Studierende

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AUTOR/IN
Greta Hirsch
Laura Bisch

Die Zahl der Landärzte geht auch im Kreis Karlsruhe weiter zurück. Daher hat die Techniker Krankenkasse (TK) bei einer Aktion Medizinstudierende mit Hausarztpraxen zusammengebracht.

TK-DocTour 2022 nennt sich die Aktion, in der zwischen Mittwoch und Freitag Studierende zu verschiedenen Programmpunkten zwischen Heidelberg und Karlsruhe zusammengekommen sind, um mehr über die Arbeit von Landärzten zu erfahren.

Auf dem Land fehlt medizinischer Nachwuchs

Das IGES-Institut rechnet damit, dass es 2035 rund 38 Prozent weniger Landärztinnen und Landärzte allein im Landkreis Karlsruhe geben wird. Ein Grund ist der fehlende medizinische Nachwuchs. Auch die Erwartungen an die Arbeit hat sich in den letzten Jahren maßgeblich verändert. Für viele angehende Ärzte ist die Work-Life-Balance immer mehr in den Vordergrund gerückt.

Viele wissen nicht, wie die Realität als Landarzt aussieht

"Viele denken immer noch, wir sitzen da und behandeln ein bisschen Schnupfen, Husten und Heiserkeit und alles andere ist eine Überweisung", sagt Reto Schwenke, Hausarzt in Walzbachtal (Kreis Karlsruhe). Er ist einer der Ärzte, der den Studierenden die Möglichkeit bietet, das Landarzt-Leben besser kennenzulernen. "Das ist natürlich überhaupt nicht mehr die Versorgungsrealität, die wir antreffen. Im Großteil haben wir es mit sehr komplexen Betätigungsfeldern zu tun."

"Es lohnt sich, Hausarzt zu sein und es rentiert sich auch, wenn man den Job nur in Teilzeit betreibt.“

Die sogenannte DocTour soll junge Mediziner für eine Karriere als Landarzt begeistern.
Reto Schwenke ist Hausarzt in Walzbachtal und beantwortet Fragen der Studierenden

Aktion soll für eine Karriere auf dem Land begeistern

Bei der Abschlussveranstaltung am Freitag im Landratsamt Karlsruhe wurden die Medizinstudierenden in einer Diskussionsrunde beispielsweise über Unterstützungsmöglichkeiten von kommunaler Seite informiert oder erhielten grundsätzliche Infos zu einer möglichen Zukunft als Arzt auf dem Land.

Die sogenannte DocTour soll junge Mediziner für eine Karriere als Landarzt begeistern.
Nicolas Buchert, Medizinstudent an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, ist Teil der TK-DocTour 2022

Die Aktion hat auf jeden Fall fürs Erste gefruchtet: "Man hat gesehen, wie die Landärzte für ihr Fach schwärmen und diese Liebe zu diesem Fachberuf ist auch ein bisschen zu uns übergeschwappt", sagte Nicolas Buchert, Medizinstudent aus Tübingen.

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