Die Gamescom 2022 findet wieder vor Ort in Köln statt.

Die Gamingwelt schaut nach Köln

Die Gamescom ist zurück!

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Autor/in
Patrick Schütz
Patrick Schütz

Das erste Mal seit 2019 findet die größte Gamingmesse der Welt wieder vor Ort in Köln statt. Mehr als 1000 Aussteller präsentieren die kommenden Highlights der Gamingwelt.

Vom 23. bis 28. August findet in diesem Jahr zum ersten Mal nach der Coronapause wieder die Gamescom in Köln statt.

Nachdem die Messe gestern nur für Presse und Fachbesucher geöffnet war, hat die Gamescom heute Morgen auch für den regulären Publikumsverkehr geöffnet. Neben der ausverkauften "Opening Night" am Mittwoch ist auch der Samstag auf der Gamescom bereits ausverkauft.

Gamescom 2022 – Gesundheit und Mobile Games im Fokus

Die Gamescom steht in diesem Jahr unter einem großen Leitsatz: "Games: Das Herz der Popkultur". Videospiele sind in den letzten Jahren immer weiter in den Mittelpunkt der Popkultur gerutscht. Früher gab es den Film zu einem Buch, heute gibt es den Film nach einer Videospielvorlage, den Tanz aus einem Videospiel, die Mode aus einem Videospiel und vieles mehr. Videospiele setzen Trends in vielen Bereichen der Popkultur.

Das heißt, wer heute die Games-Community begeistert, der begeistert morgen die ganze Welt. Und das haben einige verstanden, die auch auf der Gamescom sind.

Im Themen-Fokus der Gamescom stehen in diesem Jahr zwei große Bereiche. Zum einen ist es das Thema Gesundheit. Damit sind in diesem Fall aber nicht ausschließlich Spiele gemeint, bei denen man sich vor der Konsole körperlich betätigen muss, wie zum Beispiel bei Ringfit von Nintendo oder Sports Champions auf der Playstation – diese Spiele gibt es schließlich seit einigen Jahren. In diesem Fall steht vor allem die mentale Gesundheit im Mittelpunkt.

Außerdem rücken auch mobile Games immer weiter in den Mittelpunkt. Grund dafür sind die immer leistungsfähigeren Smartphones, die uns jederzeit zur Verfügung stehen und auch leistungsstärkere Internetverbindungen. Durch letzteres rückt auch das sogenannte Cloudgaming immer mehr in den Fokus. Das ist die Möglichkeit, ein Videospiel zu spielen, für das nicht das eigene Endgerät die Rechenleistung erbringen muss. Stattdessen wird mit dem Smartphone zum Beispiel ein leistungsstarker PC angesteuert, der irgendwo auf der Welt stehen kann. Dadurch ergibt sich die Frage: Werden unsere Smartphones und Tablets den Kauf einer Videospielkonsole oder eines Gaming-PCs in Zukunft ersetzen?

Smarphones werden immer leistungsstärker und bieten immer mehr Möglichkeiten auch für Videospiele. Ersetzen die Smartphones bald die Videospielkonsolen und Gaming-PCs?
Smarphones werden immer leistungsstärker und bieten immer mehr Möglichkeiten auch für Videospiele. Ersetzen die Smartphones bald die Videospielkonsolen und Gaming-PCs?

Die Gamescom: Ein Mekka für Retro-Fans

Immer mehr Möglichkeiten, immer bessere Animationen – Videospiele haben seit Jahren einen immer größeren Anspruch an sich selbst. Oft soll alles noch realistischer aussehen und es soll immer noch mehr Möglichkeiten für die Spieler innerhalb eines Spiels geben.

Aber die Videospielbranche hat nicht vergessen, wo sie herkommt und fröhnt auch der Nostalgie und ihrem Ursprung. Häufig kommen auch neue Spiele in charmanter Pixelgrafik daher, die ein Gefühl der 80er oder 90er Jahre versprühen. Auch Kultklassiker werden neu überarbeitet und für aktuelle Plattformen wieder spielbar gemacht.

Auf der Gamescom 2022 werden in der Retro Area die letzten 50 Jahre der Videospielgeschichte gefeiert. Dort können auch jüngere Gamingfans die Ursprünge der Videospiele entdecken und verschiedene Konsolen, Flipper und Automaten ausprobieren. Zusätzlich gibt es ein Bühnenprogramm mit Turnieren, Quizrunden, Filmen, Vorträgen und mehr.
Auf der Gamescom 2022 werden in der Retro Area die letzten 50 Jahre der Videospielgeschichte gefeiert. Dort können auch jüngere Gamingfans die Ursprünge der Videospiele entdecken und verschiedene Konsolen, Flipper und Automaten ausprobieren. Zusätzlich gibt es ein Bühnenprogramm mit Turnieren, Quizrunden, Filmen, Vorträgen und mehr.

Gamingtrends 2022: Rhythmusbasierte Shooter

Neben bereits angekündigten Gamingneuheiten wie der Rückkehr des Videospielklassikers "Monkey Island" und dem neuesten Harry-Potter-Videospiel "Hogwarts Legacy" werden die über 1000 Aussteller auch weitere Gaminghighlights der näheren Zukunft vorstellen.

Ein neues, vielversprechendes Konzept ist zum Beispiel das der "rhythmusbasierten Shooter". Bei dieser Art der Spiele durchläuft der Spieler ein Level, während im Hintergrund Musik gespielt wird. Wenn der Spieler im Rhythmus der Musik die Gegner erledigt, bekommt er mehr Punkte dafür als wenn er sich unrhythmisch seinen Weg frei räumt.

Diese Spielprinzip verfolgen gleich mehrere Spiele, die in diesem Jahr auf der Gamescom vorgestellt werden. Zum einen das Spiel "Robobeat" und zum anderen das Spiel "Metal: Hellsinger". Bei letzterem soll es besonders düster zugehen und der Spieler kämpft sich als eine Art Dämon durch eine Welt, begleitet von extra dafür geschriebenen Songs echter Metal-Szenegrößen.

Präsentiert wird "Metal: Hellsinger" übrigens nicht einfach auf einer Leinwand, sondern mit dem größten Livekonzert, das es jemals auf der Gamescom gegeben hat. Auch daran ist schon zu erkennen, dass die Hersteller in diesem neuartigen Spielkonzept viel Potenzial sehen.

Activision Blizzard, Nintendo, Sony und Co. – die Absage von großen Herstellern

Die Enttäuschung der Fans war groß, als einige bekannte Hersteller im Vorfeld der Gamescom bekanntgegeben haben, dass sie in diesem Jahr nicht auf der Gamescom 2022 vertreten sein werden. Abgesagt haben zum Beispiel die Publisher Activision Blizzard, Rockstar Games und sogar die Konsolenhersteller Sony und Nintendo. Konkrete Gründe für die Absagen gab es kaum. Activison Blizzard antwortete auf Nachfrage des Magazins "Gameswirtschaft" nur:

Nach gründlicher Prüfung haben wir uns dazu entschieden, dass wir in diesem Jahr leider nicht an der Gamescom teilnehmen.

Gamescom 2022 hat die größte Indiearea aller Zeiten

Dass viele große Namen von der Liste gestrichen werden mussten, könnte allerdings für die kleinen Gamingunternehmen von Vorteil sein. Große Namen wie die erwähnten Activision Blizzard, Ubisoft, Sony und Co. haben in der Vergangenheit der Gamescom immer mit gewaltigen Ständen viel Platz auf dem Kölner Messegelände eingenommen. In diesem Jahr steht dieser Platz den kleinen Entwicklern und Unternehmen zur Verfügung, die andernfalls vielleicht überhaupt keinen Platz bekommen hätten, um sich auf der Gamescom präsentieren zu können.

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