Der Vater wirft ihn deshalb aus dem Elternhaus in Norddeutschland. Der Junge packt seine Sachen und trampt los. Erste Station Brüssel. Dort findet der Hippie schnell Anschluss, hat interessante Begegnungen, lebt in den Tag hinein und erlebt einige Abstürze in seinem Umfeld. Betteln, Musik, Drogen. Er habe alles ausprobiert - Hasch, LSD, Meskalin -, erzählt Zierl und sei kurz davor gewesen, sich Heroin spritzen zu lassen. In einer Fixer-WG in Amsterdam.
Heimkehr
Zierl kehrt Monate nach seinem Rauswurf nach Lütjensee bei Hamburg zurück und wird von den Eltern mit offenen Armen empfangen – abgesehen von dem Detail, dass seine Mutter ihn erstmal in die Badewanne schickt.
Kurze Zeit später startet Helmut Zierl mit seiner Schauspielkarriere. Erst am Theater, dann in vielen Fernsehfilmen (zuletzt "Die Inselärztin", "Rosamunde Pilcher") und Serien, auch im Kino. Oft schlüpfte er in die Rolle des smarten Sonnyboys, Typ netter Schwiegersohn. Umso erstaunlicher, dass der 66-Jährige die Haare im Moment eher lang trägt und unrasiert ins SWR1-Studio kommt. Grund sind Dreharbeiten für einen Rosamunde Pilcher-Film.