Ski Alpin in Sölden

Wintersport trotz Klimawandel

Ist Wintersport noch zeitgemäß?

Stand
Autor/in
Jens Ottmann

Skifahren gehört nach wie vor zu den beliebtesten Sportarten der Deutschen. Mehr als acht Millionen bewegen sich auf den Brettern, die viel Spaß bedeuten. Dazu kommen noch die Snowboarder und die Langläufer.

Die Alpen sind ein besonders beliebtes Ziel. Die Schweiz, Frankreich, Italien und auch Deutschland werden Winter für Winter von den Touristen besucht. Am vollsten ist es allerdings in Österreich. Die Skiorte sind geprägt von Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Liften und Loipen. Der Skitourismus in den Bergen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, allerdings auch mit negativen Folgen.

In den deutschen Mittelgebirgen fällt immer weniger Schnee, und in Zukunft wird es noch weniger werden. Die Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher. Der Winter in den Alpen ist milder geworden. Die Jahresmitteltemperatur ist innerhalb der letzten 60 Jahre um 1,5 Grad Celsius gestiegen.

Gletscher in Bayern schmelzen ab

Vor allem die Gletscher sind davon betroffen, es muss damit gerechnet werden, dass auch Gletscher in Bayern in den nächsten Jahrzehnten komplett verschwinden. Viele tiefer gelegene Skiorte sind bereits auf künstliche Beschneiung angewiesen, um den Gästen ihren Sport zu ermöglichen. Der Naturhaushalt ist dadurch schwer belastet.

Manfred Scheuermann vom deutschen Alpenverein Ressort Naturschutz sagt: "Die Gletscher werden kleiner. Die Arbeiten, die zur Vorbereitung einer Piste oder eines Rennens nötig sind, sind beachtlich. Man muss sich klar darüber sein, dass es so nicht weitergehen kann, man muss sich anpassen."

Künstliche Beschneiung als Energiefresser

Die künstliche Beschneiung der Skigebiete in den Alpen verbraucht so viel Strom, wie alle Haushalte Stuttgarts in einem Jahr. Schneekanonen verbrauchen enorm viel Wasser und Energie. Für einen Hektar werden etwa drei Millionen Liter Wasser benötigt.

Auch der Energieverbrauch ist immens. Für eine Saison werden in den Alpen 2.100 Gigawattstunden verbraucht. Das entspricht dem Stromverbrauch von 500.000 Haushalten pro Jahr.

Knapp 90 Rennen an 17 Wochenenden

Auch der Profi-Skisport ist in die Kritik geraten. Der Start der Weltcup-Saison ist viel zu früh, die ersten Alpin-Rennen fanden bereits auf dem Gletscher in Sölden statt. Es hagelte Absagen ebenso wie eine Woche später in Zermatt. Letztes Jahr zu wenig Schnee – dieses Jahr zu viel.

Stuttgart, Kaiserslautern, Berlin, Budapest

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ARD-TV-Experte Felix Neureuther erklärt: "Der Zeitpunkt Anfang oder Mitte November bedeutet, dass die Athleten schon im Vorfeld einen unfassbaren Aufwand betreiben müssen, weil sie bis zu diesem Zeitpunkt fit werden müssen." Knapp 90 Rennen stehen bis März auf dem Programm. Der frühe Beginn wurde trotz Kritik von Athleten, Trainern und Verbänden vom Skiweltverband FIS und ihrem Präsidenten Johan Eliasch durchgesetzt.

Kritik von Umweltschützern

Die Vorbereitungen, die nötig sind, um ein Weltcup-Rennen so früh im Winter überhaupt möglich zu machen, sorgen für viel Kritik von Umweltschützern. Baggerarbeiten auf dem Gletscher unterhalb des Matterhorns haben Empörung ausgelöst. Das Durchziehen des engen Rennkalenders scheint der FIS wichtiger als der Erhalt der Umwelt.

"Ich glaube nicht, dass die FIS irgendeinen Gedanken an ökologische Dinge verschwendet", sagte der Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier der Deutschen Presse-Agentur.

In den nächsten Wochen werden wieder Hunderttausende in die Alpen reisen um ihrem Hobby Skifahren zu fröhnen. Volle Autobahnen, volle Pisten. Der Wintersport steht vor einer schwierigen Saison, das gilt für Profi- und Hobbyskifahrer gleichermaßen.

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Autor/in
Jens Ottmann

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