Matthias Jaissle im Trainingslager von Al-Ahli

Umfrage in SWR Sport

Wechsel nach Saudi-Arabien? Für 74 Prozent der Zuschauer nicht nachvollziehbar

Stand
Redakteur/in
Martin Maibücher

Saudi-Arabien lockt Fußballstars und Trainer aus aller Welt an. Ist ein Wechsel in die saudische Liga nachvollziehbar? Diese Frage stellten wir in der TV-Sendung SWR Sport an Christian Eichner und die Zuschauer.

Karim Benzema, Jordan Henderson, der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino oder Sadio Mané: Die Liste der namhaften Fußballer, die in diesem Sommer nach Saudi-Arabien wechselten, ist lang. Zudem zog es auch einige internationale Trainer ins Königreich. Neben Liverpool-Legende Steven Gerrard, der bei Al-Ettifaq unterschrieben hat, wechselte zuletzt auch der 35-jährige Matthias Jaissle nach Saudi-Arabien zu Al-Ahli. Der gebürtige Nürtinger, der als Profi für die TSG Hoffenheim aktiv war, arbeitete zuvor als Trainer sehr erfolgreich bei RB Salzburg.

Live-Umfrage in SWR Sport

Auch in der TV-Sendung "SWR Sport" am Sonntagabend ging es um das Thema Saudi-Arabien. Studiogast Christian Eichner, Cheftrainer des Karlsruher SC, schließt für sich einen Wechsel in die saudische Liga aus. "Können Sie sich vorstellen, dahin zu gehen? Für fünf Millionen Euro pro Jahr? Netto!", fragte Moderator Tom Bartels. "Momentan ganz klar nein", antwortete Eichner entschieden.

Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer der TV-Sendung wurden mit einbezogen. In der Sendung stellten wir die Frage: Können Sie den Wechsel nach Saudi-Arabien nachvollziehen? Als Antwortmöglichkeiten gab es "Ja" und "Nein" zur Auswahl. Über das interaktive Tool Mein SWR (meinswr.de) konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer von zu Hause aus abstimmen.

Dreiviertel der Zuschauer können Wechsel nach Saudi-Arabien nicht nachvollziehen

Die Live-Umfrage war für mehrere Minuten während der Sendung offen, insgesamt beteiligten sich knapp 2.000 Personen an der interaktiven Abstimmung. Das Ergebnis: 26 Prozent antworteten mit "Ja", 74 Prozent mit "Nein".

SWR Sport mit Christian Eichner, Moderator Tom Bartels und dem Abstimmungsergebnis zur Umfrage
Abstimmungsergebnis zur Umfrage: 26 Prozent stimmten für ja, 74 Prozent für nein

Neben der Abstimmung konnten die teilnehmenden Personen in einem Textfeld auch einen Kommentar zur Abstimmung mitsenden. Insgesamt rund 360 Menschen nutzten diese Funktion und schrieben ihre Gründe für ihr Votum nieder. Wir haben eine Auswahl der Rückmeldungen zusammengestellt.

Statements zur Antwort "Ja"

"Auch wenn es sportlich aktuell noch nicht so reizvoll sein sollte wie die europäischen Top-Ligen, so stehen hier die finanziellen Punkte im Vordergrund. Durch die aktuellen Transfers sind die Saudis auf einem guten Weg dem europäischen Fußball aufzuschließen." (Johannes)

"Deutlich mehr Geld für denselben Job? Ist für mich eine rationale Entscheidung…" (Daniel)

"Geld regiert die Welt. Vereinstreue ist von gestern." (Jochen)

"Wenn man innerhalb kürzester Zeit genügend Geld verdienen kann um den Rest des Lebens gut damit leben zu können - kann ich nachvollziehen. Das perverse daran ist, dass dies überhaupt möglich ist, weil diese "Staaten" im Geld ersaufen." (Daniel)

"Es geht ums Geld! Gut finde ich es nicht." (Martina)

"Warum nicht? Das gleiche haben doch die Europäer auch gemacht und die Spieler aus Südamerika oder Afrika mit mehr Geld nach Europa gelockt." (Abraham)

Statements zur Antwort "Nein"

"Da, wo Menschenrechte missachtet werden, möchte ich nicht arbeiten, für kein Geld der Welt." (Nadja)

"Das Ganze dort ist ein Kunstprodukt welches nur auf Geld basiert. Ein Sportler, der den Fußball mehr liebt als den schnöden Mammon, geht da nicht hin und macht dies auch nicht mit." (Ulrich)

"Der Fussball ist käuflich, aber die Zuschauer und Fans sind immer noch in Europa." (Rene)

"Geld ist nicht alles. Es gibt wichtigere Werte!" (Reini)

"Sportliche Reize sehe ich dort nicht, kann nicht verstehen, dass ein junger Trainer dort hin wechselt." (Michael)

"Ich finde es schwierig, so eine Entscheidung zu verstehen. Spieler wie zum Beispiel Henderson, die sich klar für LGBTQ und Vielfältigkeit eingesetzt haben und nun so einen Wechsel tätigen, treten ihre Werte selber mit Füßen." (Gabriel)

Info zu "Mein SWR"

Das Abstimmungstool "Mein SWR" (meinswr.de) kommt bei verschiedenen Sendungen des SWR zum Einsatz. Alle können mitmachen. Aufruf in der Sendung abwarten und live auf "Mein SWR" abstimmen. Sie haben eine Stimme, können aber zwischen den Antworten wechseln, solange die Umfrage läuft. In "SWR Sport" am Sonntagabend im SWR Fernsehen können sich Zuschauerinnen und Zuschauer regelmäßig an den Abstimmungen und Umfragen zu diversen Themen im Sport beteiligen.

Stand
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Martin Maibücher

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