In der Fanhalle Nord des Fritz-Walter-Stadions tummelten sich am Samstag mehr als 260 Anhängerinnen und Anhänger des FCK sowie ihre Begleitpersonen. Nach Angaben auf der vereinseigenen Internetseite ist das eine Rekordbeteiligung für die Veranstaltung für Fans mit gesundheitlichem Handicap. Die "Rolli-Autogrammstunde" fand bereits zum 18. Mal statt, ihre Premiere feierte sie im April 1997.
"Das ist eine wichtige Veranstaltung", sagte FCK-Coach Dirk Schuster im Gespräch mit SWR Sport. Im Vorfeld hatte es keinerlei Berichterstattung gegeben, Trainer und Profis wollten und wollen diesen Tag allein ihren gehandicapten Fans widmen. "Wir sind froh, dass wir auf diesem Wege etwas zurückgeben können und machen solche Treffen sehr gerne", so Schuster.
Zu der Veranstaltung eingeladen waren neben den Inhaberinnen und Inhabern einer Rollstuhl-Dauerkarte auch die beim "1. FCK Fanclub Fairplay e.V." registrierten Institutionen, Wohnheime und Werkstätten. Neben Autogrammen von Spielern der kompletten Mannschaft standen vor allem Fotos und Selfies mit Lieblingsspielern wie Jean Zimmer, Terrence Boyd oder Aaron Opoku hoch im Kurs.
Der FCK – ein Verein "zum Anfassen"
"Den Menschen eine Freude zu bereiten ist schön", sagte beispielsweise FCK-Kapitän Zimmer. Und Publikumsliebling Boyd ergänzte: "Wir propagieren es nicht nur – wir sind auch zum Anfassen."
Natürlich war die Laune während der "Rolli-Autogrammstunde" auch deshalb so gut, weil Kaiserslautern einen Tag vorher gewonnen hatte. Das 3:1 im Heim- und Spitzenspiel gegen Hannover 96 war der fünfte Saisonsieg, der FCK hat seit dem 0:3 beim FC Schalke Anfang August nicht mehr verloren und gehört aktuell zur Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga.
Fußball | 2. Bundesliga Trotz Sieg im Spitzenspiel: FCK-Profi Puchacz vergießt bittere Tränen
Der 1. FC Kaiserslautern dreht das Spitzenspiel gegen Hannover 96 und springt vorübergehend an die Tabellenspitze. Linksverteidiger Tymoteusz Puchacz muss verletzt vom Platz, das Timing könnte nicht schlechter sein.
"Natürlich ist nach so einem Sieg jeder erleichtert und glücklicher", so Zimmer. Zumindest für eine Nacht waren er und sein Team sogar Tabellenführer. "Das ist nicht verkehrt, die Position haben wir uns hart erarbeitet", fasste es Offensivspieler Aaron Opoku zusammen.
"Es ist keine Selbstverständlichkeit. Aber wir wissen was geht. Wir können nur dranbleiben", so der 24-Jährige weiter. Dranbleiben – ein Wort, das auch die Bindung zwischen dem FCK und seinen Fans ganz gut beschreibt. Wie stark diese ist, hat sich bei der "Rolli-Autogrammstunde" auf dem Betzenberg gezeigt.
