Mein 30 m² Modulhaus

Stand
Autor/in
Johannes Busch
Jonas Grom
Ein Film von
Marvin Pehr (Kamera und Schnitt) und Nils Harms (Kamera)

Ein eigenes, kleines Haus fürs Alter

Mitten in Koblenz hat sich Astrid einen Traum verwirklicht: ein eigenes kleines Haus, in dem sie ihre Ideen von einem nachhaltigen und altersgerechten Wohnen umsetzen konnte. Ihr 30 m² großes Modulhaus steht in ihrem eigenen Garten, das eigentliche Haus im vorderen Bereich bewohnen ihre beiden Söhne.

Die Anfänge: Modulhaus an Grundstücksmaße anpassen

Ein Modulhaus ist im Grunde ein kleines Fertighaus, das mit zusätzlichen Modulen auch erweitert werden könnte. Das Grundstück, auf dem Astrids Haus steht, ist ein schmales langes Flurstück. Wie ein großzügiges Puzzleteil fügt sich das kleine Haus nun harmonisch in den grade mal 4,5 m schmalen Garten ein.

Da für das Grundstück kein Bebauungsplan vorhanden war, stand Astrids Wunsch nach einem Modulhaus auch von Seiten der Genehmigungsbehörden nichts im Weg. Für die Durchführung war lediglich die Eintragung einer Baulast beim Nachbarn notwendig, da Astrid die Grenzabstände zum Nachbargrundstück nicht einhalten konnte.

Vorgefertigtes Haus exakt nach Plan

Die spezielle Bauweise des Modulhauses erforderte jedoch eine gründliche und präzise Vorbereitung, denn das Haus wurde komplett vorgefertigt und nach seiner Errichtung bleiben kaum Möglichkeiten für Korrekturen. Alle Anschlüsse mussten im Vorfeld exakt überlegt sein. Der Grundriss wurde daher genau auf Astrids Vorstellungen und ihre vorhandenen Möbel zugeschnitten. Hilfreich war dabei, dass Astrid ursprünglich Innenarchitektur studiert hat und heute noch im Baumanagement arbeitet.

Das Ergebnis von Astrids Planung ist beeindruckend: nach dreimonatiger Herstellungszeit wurde das Haus innerhalb von nur vier Stunden mithilfe eines Krans von einem Tieflader an seinen endgültigen Standort gehoben.

Tiny House mit 30 Quadratmetern

Das Tiny House hat eine Wohnfläche von 30 m² und besteht aus einem offenen Wohn-, Ess-, Kochbereich, einem Schlafzimmer und einem Bad mit Dusche. Eine elektrische Fußbodenheizung und eine Klimaanlage regeln die Temperatur. Gedämmt ist das Minihaus mit einer Zellulose Einblasdämmung. Im Mai 2023 konnte Astrid in ihr Modulhaus einziehen.

Planbare und vergleichsweise geringe Kosten

Astrids Modulhaus hat rund 75.000 Euro gekostet. Diese Kosten waren gut planbar. Hinzu kamen die Kosten zur Erschließung des Grundstücks, Abwasser-, Wasser- und Stromleitung mussten gelegt werden. Durch den derzeitigen Handwerkermangel sind diese Kosten deutlich weniger gut planbar.

Wohnen auf kleinem Raum – nachhaltig und sparsam

Aus ökologischen Gründen hat Astrid schon immer eher klein gewohnt. Daher besaß sie nicht so viele Möbel und Gegenstände, die sie nun hätte aussortieren müssen. Fast alle ihre alten Möbel konnte sie behalten und im Modulhaus aufstellen. Außerdem hält sie es für ressourcenschonend und sinnvoll, möglichst viel zu teilen. So nutzt sie die Waschmaschine im Haus der Söhne und auch das Auto teilen sie sich, ebenso eine Werkstatt, die in der Mitte des Grundstücks steht.

Auch für das Wohnen im Alter ist vorgesorgt

Alles in Astrids Tiny House ist so gestaltet, dass es ihr auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht, selbst wenn sie einmal nicht mehr ganz so mobil sein sollte. Jeder Raum ist ebenerdig erreichbar, und die elektrischen Anschlüsse sind so platziert, dass sie im Bedarfsfall sogar ein Pflegebett mit Aussicht in den Garten unterbringen könnte.

Astrids Wunsch nach einem ressourcenschonenden und altersgerechten Häuschen hat immer wieder auch Mut erfordert. Die vorausschauende exakte Planung war anstrengend und in der rund zweijährigen Planungsphase lief auch nicht immer alles glatt. Doch heute ist Astrid froh, dass sie sich an die Umsetzung dieses Traums gewagt hat.

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Marvin Pehr (Kamera und Schnitt) und Nils Harms (Kamera)