Heiderose lebt ihren Beruf – sie ist seit 35 Jahren Inhaberin eines Musikladens

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Autor/in
Theresa Krampfl

Einzelhändler haben es immer schwerer. Heiderose verkauft seit drei Jahrzehnten Instrumente in einem Musikladen in der Reutlinger Innenstadt. Nun bangt sie um die Zukunft des Geschäfts.

„Man kann als Einzelhändler mit den Preisen im Internet nicht mithalten.“

Heiderose übernahm 1984 mit ihrem Mann ein Musikgeschäft in Reutlingen. Davor hatte sie mit Musik nie etwas am Hut.

Plötzlicher Tapetenwechsel: Am einen Tag der Job bei einer Zeitung, am nächsten Tag Instrumente verkaufen im eigenen Geschäft. Doch Heiderose nahm’s gelassen. „Ich fand das eher spannend. Mal was ganz anderes.

Die Liebe zur Musik


Die Kunden sind immer sehr offen. Wenn man einem Kunden klar sagt: „Ich weiß es nicht, aber ich kümmere mich darum und bringe das in Erfahrung, dann ist der Kunde in der Regel zufrieden. Und mit der Zeit kriegt man dann schon sehr viel mit.“ Um sich mit der Musik und der Musiksprache vertraut zu machen, lernte Heiderose innerhalb kürzester Zeit drei Instrumente: Heimorgel, Akkordeon und Djembe.


Auch wenn sie sich selbst nicht als musikalisch bezeichnet, hat Musik in ihrem Leben nun einen großen Stellenwert. „Im Laufe der Jahre habe ich mir ein unheimliches Gehör antrainiert. Ich gehe zusammen mit meinem Mann oder manchmal auch alleine in Oper-Veranstaltungen, was ich mir früher nicht vorstellen konnte.“

Eine ungewisse Zukunft

In ein paar Jahren gehen Heiderose und ihr Mann in Rente. Was dann mit dem Musikgeschäft passiert? „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand übernimmt. Es traut sich niemand mehr, weil jeder Angst hat vor dem Internet. Man hat nicht die Gewähr, dass der Laden funktioniert. Das ist vielen heute zu Tage einfach zu unsicher.“

„Ich vermute mal, in drei bis vier Jahren wird es dieses Geschäft nicht mehr geben.“

Stuttgart

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Theresa Krampfl