Schlaganfall mit 20 – Melina kämpft sich ins Leben zurück

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Autor/in
Stephan Wirbelauer
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Anna Pöhler
Anna Pöhler

Gerade nach dem Schlaganfall, nach der Phase, wo das Laufen nicht mehr so einfach war, gibt es jetzt so ein Gefühl von Stärke, zu wissen, ich habe mich dahin zurückgekämpft.

Eigentlich will Melina Gesundheits- und Krankenpflegerin werden – doch vor sechs Jahren ändert sich plötzlich ihr ganzes Leben. Bei einem Lehrgang der Johanniter bricht sie im Mai 2018 zusammen, ein epileptischer Anfall kommt dazu. Die Kolleginnen vor Ort erkennen sofort, dass es sich um einen Schlaganfall handelt: Melina kommt direkt in die Neurologie.

„Dann bin ich wieder aufgewacht und habe den Stress und die Hektik im Raum gespürt. Das war ein ganz komisches Gefühl, weil ich dachte: Was passiert denn jetzt mit mir?“ Im Nachhinein stellen die Ärzte eine Blutgerinnungsstörung fest. Zu dem Zeitpunkt war ihre rechte Körperhälfte gelähmt und ihr Sehvermögen eingeschränkt. Drei Monate muss Melina in die Reha – kämpft sich zurück ins Leben. Und sie hat ein Ziel: Einmal den Jakobsweg laufen.

Melina hat ein großes Ziel

Am 5. Jahrestag ihres Schlaganfalls macht sie sich auf den Weg, fliegt nach Portugal und startet die 313 Kilometer zu Fuß. „Ich hatte schon Zweifel, war aber gut vorbereitet. Hatte alle meine Medikamente dabei.“ Und sie schafft es, zwei Wochen später ist sie am Ziel aller Pilger in Santiago de Compostella.

Ich habe meinen Rucksack von mir geworfen, meine Beine sind zusammengeknackst und mir sind einfach nur die Tränen gekommen, weil es so ein schönes Gefühl war anzukommen.

Ihre Ausbildung musste Melina jedoch leider abbrechen, aber sie hat einen neuen Weg eingeschlagen und wird nun Finanzbeamtin im Finanzamt Ludwigshafen. „Das hat auch mit Menschen zu tun, nur anders.“

Zweibrücken

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