Samuel aus Freiburg wurde aufgrund seines jüdischen Glaubens tätlich angegriffen. Das Erlebnis hat ihn verändert.
Für Samuel sind solche Sprüche Alltag. Er ist Jude und trug die Kippa offen, bis er wegen seines jüdischen Glaubens angegriffen wurde: „Auf einmal wurde ich am Kopf gepackt und mir wurde die Kippa abgerissen. Dann wurde ‚dreckiger Jude‘ geschrien und auf die Kippa gespuckt.“
Das Erlebnis hat Samuel verändert: „Ich mache mir einfach viel mehr Gedanken seit dem Vorfall. Es ist ja nicht nur so, dass ich jetzt keine Kippa mehr trage.“ Sondern: Er hat auch das Gefühl, in seinen Grundrechten eingeschränkt zu sein. Samuel postet seine Erfahrungen mit Antisemitismus in den sozialen Medien, auch wenn es für ihn eine große Überwindung ist.
Hemmschwellen seien nicht mehr existent
Samuel hat den Eindruck, dass Antisemitismus in den letzten Jahren radikaler geworden ist: „Antisemitismus ist nie verschwunden. Aber jetzt ist eine gewisse Hemmschwelle nicht mehr existent. Klar hat man hin und wieder mal einen Ruf gehört, aber jetzt wird halt echt zugeschlagen. Das ist wirklich eine Veränderung. Für Jüdinnen und Juden ist das eine Degradierung.“ Samuel spricht öffentlich über Antisemitismus und setzt sich für die jüdische Gesellschaft ein.