Frauen im Porträt

Nofretete lebte vor 3.500 Jahren. Sie fasziniert die Menschen bis heute, gilt als Schönheitsideal, feministisches Vorbild oder Nationalheld. Für die Forschung bleibt sie rätselhaft.

Sappho lebte vor 2500 Jahren auf Lesbos. Das Werk dieser Dichterin der Antike ist hocherotisch. Wer war sie und was macht sie so modern?

Florence Nightingale (1820 - 1910) widmete ihr Leben dem Aufbau einer modernen Krankenpflege. Im Krimkrieg pflegte sie ab 1854 verwundete Soldaten – ungewöhnlich für eine Frau der britischen Oberschicht. Ihr Geburtstag am 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflege.

Als Frauen überall in Europa noch für das Recht auf Bildung kämpfen mussten, machte sie Karriere. Ein Vorbild bis heute, kosmopolitisch und modern – und trotzdem fast vergessen.

Clara Zetkin kämpfte für das Frauenwahlrecht und träumte von Sowjetdeutschland. Lenin war ihr Freund, Stalin trug ihren Sarg. Sie führte ein intensives Leben, ihre Politik wirkt bis heute.

Marie Curies Leben ist Forscherinnen ein Vorbild. Sie behauptete sich unter lauter Männern, ihre Arbeit zu Radioaktivität war bahnbrechend – aber sie kostete sie auch das Leben.

Die erste promovierte Chemikerin Deutschlands, Clara Immerwahr, nahm sich früh das Leben. Sie konnte nicht weiter forschen; ihr Mann, Fritz Haber, entwickelte Giftgas für den Ersten Weltkrieg. Manuskript zur Sendung: http://swr.li/clara-immerwahr

Rosa Luxemburg war eine der unbequemsten Vertreterinnen der Arbeiterbewegung. Ohne Wahlen, Presse- und Versammlungsfreiheit war Sozialismus für sie undenkbar. Im Januar 1919 wurde sie von Freikorps-Soldaten ermordet.

Mileva Marić und Albert Einstein studierten, rechneten und diskutierten gemeinsam – und heirateten trotz enormer Widerstände. Eine Lovestory. Bis Albert berühmt wurde.

Sie war eines der größten Mathe-Genies des 20. Jahrhunderts. Doch als Frau blieb ihr viel Anerkennung verwehrt und weil sie Jüdin war, beendeten die Nazis ihre Uni-Karriere.

Die Astrophysikerin Cecilia Payne (1900 – 1979) entdeckte, dass die Sterne zum größten Teil aus Wasserstoff bestehen. Doch die Anerkennung dafür blieb ihr lange verwehrt.

Die Nazis schalten die Presse gleich. Margret Boveri nutzt die Säuberungswelle aus und wird Reporterin. Skrupel hat sie keine. Eine typische Haltung vieler Journalisten ihrer Zeit.

Im Bananenrock wurde Josephine Baker weltberühmt – diese Klischees prägen ihr Bild bis heute. Dabei war ihre Karriere vielseitig: Neben der Bühne war sie Unternehmerin und kämpfte gegen Rassismus.

„Der Sinn von Politik ist Freiheit“, sagt die jüdische Philosophin Hannah Arendt. Doch wie entsteht Freiheit, und warum ist sie immer wieder bedroht?

Hedy Lamarr (1914 - 2000) galt einst als schönste Frau der Welt. Dank einer patentierten Erfindung wird sie auch als Wegbereiterin des digitalen Zeitalters verehrt – zu Recht?

Margarete Mitscherlich verband Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Ihre Bücher waren wegweisend in der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit oder mit Geschlechterrollen.

Rosalind Franklin leistete einen entscheidenden Beitrag, um die Doppelhelixstruktur der DNA zu entschlüsseln. Doch nur ihre männlichen Forscherkollegen bekamen den Nobelpreis.

Ein riesiger Graben führt vom Nordpolarmeer bis zur Antarktis. Die Geologin Marie Tharp entdeckt ihn 1952 und legt so den Grundstein für die Plattentektonik.

Sophie Scholl gehört zu den bekanntesten Personen des Widerstands gegen Nazi-Deutschland. Am 22. Februar 1943 wurde die 21-Jährige hingerichtet.

Mit "Wizard of Oz" wurde sie berühmt, mit Songs wie "Somewhere over the rainbow" Ikone der Schwulenbewegung. Judy Garlands Konzerte sind Popgeschichte, aber privat litt sie sehr.

Carola Stern war eine Streiterin für die Menschenrechte. Als Kommentatorin setzt sie Maßstäbe, die sie bis heute zum Vorbild für einen kritischen, politischen Journalismus machen.

Die ungarische Philosophin Ágnes Heller (1929 - 2019) misstraute allen Utopien und Zukunftsverheißungen. Dennoch kämpfte sie Zeit ihres Lebens für ein freies und pluralistisches Europa.

Anne Frank ist weltweit Symbol für Leid und Menschlichkeit – die Vereinnahmungen reichen von kreativ bis empörend. Der Holocaust rückt dabei meist in den Hintergrund. Was rührt so viele an ihrem Schicksal?

In einer feministischen Performance ließ sich Yoko Ono 1964 die Kleidung vom Körper schneiden. Sie beeinflusste die feministische Kunst und gilt doch als kaum beachtete Künstlerin.

1995 kam der Anruf aus Stockholm: Nüsslein-Volhard erhält den Medizin-Nobelpreis. Durch Forschung an Fruchtfliegen fand sie heraus, wie Gene die Entwicklung von Embryonen bestimmen.

Jil Sander ist mit zeitlosen Schnitten und hochwertigen Materialien ihrer Zeit voraus: nachhaltig, androgyn, feministisch.

Tagelang stillsitzen, sich bewerfen und verletzen lassen: Mit ihren Performances sprengt Marina Abramović die Grenzen der Kunst und geht dabei über eigene.

Die Medien machten Jagd auf Prinzessin Diana, die vor 25 Jahren bei einem Autounfall starb. Sie stillten den Durst der normalen Leute nach Sensationen aus der Königsfamilie.