Im Wahlkreis Konstanz tritt Andreas Jung (CDU) an, um sein Bundestagsmandat zu verteidigen. Bisher gelang es ihm, die Konkurrenz von SPD und Grünen weit hinter sich zu lassen.
Die politische Ausgangslage
Seit vier Legislaturperioden, also seit 2005, vertritt Andreas Jung von der CDU den Wahlkreis Konstanz im Bundestag. Er hat gute Chancen auch dieses Mal das Direktmandat zu gewinnen. Bei der letzten Bundestagswahl 2017 holte Andreas Jung rund 45 Prozent der Erststimmen, vor der SPD mit rund 17 Prozent und den Grünen mit rund 13 Prozent.
Die größten Herausforderungen vor der Bundestagswahl
Im Landkreis Konstanz sind bezahlbares Wohnen, Verkehr und Umweltschutz die Dauerthemen. Konstanz gehört in Bezug auf Miet- und Immobilienpreise zu den teuersten Städten in Deutschland. Der Landkreis Konstanz liegt am Rande der Bundesrepublik und an der Grenze zur Schweiz. Es geht deshalb auch darum, Verkehrswege und Infrastruktur auszubauen und gute Beziehungen zum Nicht-EU-Land Schweiz zu pflegen.
Die Direktkandidatinnen und Direktkandidaten
Die Reihenfolge der Kandidierenden ergibt sich aus dem Endergebnis der Bundestagswahl 2017 in Baden-Württemberg.
Diese Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich um das Bundestagsdirektmandat: Andreas Jung (CDU), Lina Seitzl (SPD), Sebastian Lederer (Grüne), Ann-Veruschka Jurisch (FDP), Michael A. Hug (AfD), Sibylle Röth (Linke).
Alle Kandidatinnen und Kandidaten im Vergleich SWR Kandidatencheck zur Bundestagswahl 2021 in Baden-Württemberg
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Die Top-Themen vor der Wahl
Für Andreas Jung (CDU) ist eine größtmögliche Zusammenarbeit mit der Schweiz unerlässlich. Darum setzte er sich während der coronabedingten Grenzschließungen im Frühjahr 2020 auch für schnelle Grenzöffnungen ein. Für Jung sind eine gute Anbindung durch die Bahn und schnelles Internet Grundvoraussetzungen, um eine wirtschaftliche Entwicklung trotz Randlage zu ermöglichen. Es gehe aber auch darum, die wirtschaftliche Entwicklung klimaneutral zu gestalten.
Lina Seitzl (SPD) setzt auf einen starken Staat. So könne man den aktuellen Herausforderungen am besten begegnen und auch die Transformation der Wirtschaft so begleiten, dass umweltfreundlich produziert werden könne und Arbeitsplätze erhalten blieben, so Seitzl. Sie will, dass die Kosten für den Klimaschutz gerecht verteilt werden.
Für Sebastian Lederer (Grüne) sind Klimaschutz, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Innovationen die wichtigsten Themen. Er wolle den Fachkräftemangel beheben, damit Maßnahmen für den Klimaschutz wie energetische Gebäudesanierungen, Windkraft- und Photovoltaikanlagen auch umgesetzt werden könnten.
Für Ann-Veruschka Jurisch (FDP) ist Konstanz in der Mitte von Europa - nicht am Rande der Bundesrepublik. Die bahntechnische Anbindung der Region Konstanz an das europäische Fernverkehrssystem sowie der entsprechende Streckenausbau müssten endlich konsequent umgesetzt werden, so Jurisch. Bei den Themen Wirtschaft und Klima bekennt sie sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens.
So gehen die großen Parteien in den Wahlkampf
Der langjährige Bundestagsabgeordnete Andreas Jung von der CDU setzt auf Präsenz vor Ort und virtuelle Formate. Dazu gehören Gespräche und Spaziergänge sowie Online-Veranstaltungen. Die SPD-Kandidatin Lina Seitzl und ihr Team glauben, dass die Wahl nicht über Programme sondern über Personen entschieden wird. Darum hat sie sich das Ziel gesetzt, im Sommer an 10.000 Türen zu klingeln und im persönlichen Gespräch zu überzeugen. Darüber hinaus will die SPD auch Innenhof-Gespräche und Online-Veranstaltungen anbieten. Sebastian Lederer von den Grünen setzt nach eigenen Angaben neben Unternehmensbesuchen und Gesprächen mit Bürgermeistern auf den Dialog im öffentlichen Raum - wie auf Märkten und an Pop-Up-Wahlkampfständen. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie möchte er größere Veranstaltungen vor Ort und virtuell durchführen.
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