Klamme Kassen, Großbauprojekte und Klimafolgen - diese Themen sind in Karlsruhe aktuell. Zuletzt hatte die CDU bei den Bundestagswahlen die Nase vorn, doch die Grünen stehen in den Startlöchern.
Die politische Ausgangslage
Aktuell sind fünf Karlsruher Politikerinnen und Politiker im Bundestag in Berlin vertreten: Ingo Wellenreuther (CDU), Sylvia Kotting-Uhl (Grüne), Michael Theurer (FDP), Michel Brandt (Linke) und Marc Bernhard (AfD). Einzig einen SPD-Politiker sucht man dort derzeit vergeblich. Parsa Marvi will in diesem Jahr einen weiteren Anlauf starten, um das am 26. September zu ändern.
Ingo Wellenreuther (CDU) hat seit 2005 vier Mal das Direktmandat für den Wahlkreis Karlsruhe-Stadt geholt. Doch zuletzt konnten die Grünen die Kommunal- und Landtagswahl in Karlsruhe für sich entscheiden. Ob es zum Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Grünen Newcomerin Zoe Mayer bei der Bundestagswahl kommen wird?
Die größten Herausforderungen vor der Bundestagswahl
Corona und die Folgen der Pandemie sind nach wie vor parteiübergreifend die dominierenden Themen auch im Wahlkreis Karlsruhe-Stadt. Mit anderen Themen im Wahlkampf zu punkten und auf sich aufmerksam zu machen, dürfte eine der größten Herausforderungen der Kandidatinnen und Kandidaten sein.
So richtig dürfte der Wahlkampf ohnehin erst Ende Juli anziehen, wenn auch die klassischen Wahlplakate in der Stadt aufgehängt werden dürfen.
Die Direktkandidatinnen und Direktkandidaten
Die Reihenfolge der Kandidierenden ergibt sich aus dem Endergebnis der Bundestagswahl 2017 in Baden-Württemberg.
Für die größeren Parteien gehen folgende Kandidatinnen unnd Kandidaten ins Rennen um das Bundestagsdirektmandat: Ingo Wellenreuther (CDU), Parsa Marvi (SPD), Zoe Mayer (Grüne), Michael Theurer (FDP), Marc Bernhard (AfD) und Michel Brandt (Linke).
Ingo Wellenreuther (CDU) ist seit 2002 Mitglied des Bundestags. 2005 konnte Wellenreuther der SPD das Direktmandat abjagen. 2017 konnten die anderen Parteien Boden auf den CDUler gutmachen. In diesem Jahr muss sich der Jurist vor allem gegen die zuletzt starken Grünen durchsetzen. Der Kreisvorsitzende der Karlsruher CDU steht auf Platz 8 der Landesliste.
Parsa Marvi (SPD) hat es beim letzten Anlauf vor vier Jahren nicht in den Bundestag geschafft. Dieses Jahr soll sich das ändern. Auf der Landesliste steht Marvi auf Platz 12 - bei den derzeitigen Umfrageergebnissen könnte das ähnlich knapp werden wie 2017. Damals hatte er Listenplatz 18, 16 SPD-Mitglieder schafften es nach Berlin.
Zoe Mayer (Grüne) möchte in große Fußstapfen treten. Sie will die Nachfolge von Sylvia Kotting-Uhl im Bundestag antreten, die seit 2005 Mitglied und unter anderem umweltpolitische und atompolitische Sprecherin ihrer Fraktion war. Mayer ist aktuell Fraktionsvorsitzende im Karlsruher Gemeinderat und hat es auf einen aussichtsreichen Listenplatz 12 der Grünen-Landesliste geschafft, der ein guter Ausgangspunkt für den Weg nach Berlin sein dürfte.
Michael Theurer (FDP) gilt als gesetzt für einen Platz im Bundestag. Er ist Landesvorsitzender der Liberalen und stellvertretender Fraktionschef in Berlin. Theurer steht auf Platz eins der Landesliste. Den aktuellen Umfragewerten nach zu urteilen dürfte ein Scheitern der FDP an der 5-Prozent-Hürde unwahrscheinlich sein.
Marc Bernhard (AfD) hat 2017 den Einzug in den Bundestag geschafft und steht auch vor dieser Wahl im September auf einem aussichtsreichen Platz. Er steht auf dem Listenplatz sechs und kann sich Hoffnung machen, seine Politik in Berlin weiter vertreten zu können.
Für die Linke kandidiert der Schauspieler Michel Brandt, der auf Platz vier der Landesliste steht.
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