In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
Fortsetzung von „22 Bahnen“ Caroline Wahl „Windstärke 17“ – Schuldgefühle nach dem Tod der Mutter
Die Mainzer Bestseller-Autorin erzählt in ihren Romanen einfühlsam von zwei Schwestern, die mit einer alkoholkranken Mutter aufwachsen. Auch „Windstärke 17“ hat den typischen Caroline-Wahl-Sound: Lakonisch, rhythmisch, reduziert.
Buchkritik Michael Schmidt-Salomon – Die Evolution des Denkens. Das moderne Weltbild und wem wir es verdanken
Was verbindet Charles Darwin, Albert Einstein und der griechische Philosoph Epikur miteinander?
Eine Rezension von Thomas Moser
Buchkritik Dorothee Riese – Wir sind hier für die Stille
Vier Jahre alt war Dorothee Riese, als ihre Eltern im Jahr 1993 mit ihr zusammen von Deutschland nach Rumänien auswanderten. Diese autobiografische Erfahrung bildet die Basis von Rieses Debütroman „Wir sind hier für die Stille“, in der linksalternative Vorstellungen, Erwartungen und Sehnsüchte auf die postkommunistische Realität prallen.
Berlin Verlag, 240 Seiten, 22 Euro
ISBN 9783827014931
Kurzkritik Zeinab Badawi – Eine afrikanische Geschichte Afrikas
„Wir alle stammen aus Afrika, und daher ist dies ein Buch für uns alle.“ – Mit diesem Satz beginnt „Eine afrikanische Geschichte Afrikas“, ein Buch von Zeinab Badawi.
Eine Kurzkritik von Katharina Borchardt
Gespräch Cho Nam-Joo – Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
Mit ihrem ersten Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ hatte Cho international Erfolg. In ihren Geschichten geht es stets um prekäre Lebensverhältnisse.
Ein Gespräch mit Isabella Arcucci
Gespräch Constantin Schreiber – Kleopatras Grab
In „Kleopatras Grab“ erzählt Constantin Schreiber von der abenteuerlichen Suche eines französischen Archäologen nach dem verschollenen Grab der Kleopatra im heutigen Alexandria.
Hörbuch Hart: Inka Löwendorf und Stefan Kaminski lesen „Notizen zu einer Hinrichtung“ von Danya Kukafka
Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung. Wie es so weit kommen konnte, wird aus der Perspektive von drei Frauen erzählt: Seiner Mutter, seiner Schwägerin und der Ermittlerin, die ihn schließlich zur Strecke bringen wird. Während Inka Löwendorf souverän die drei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren interpretiert, gibt Stefan Kaminski einen Einblick in die Gedanken des Serienmörders: verschlagen und dennoch liebesbedürftig. Ein fesselndes Hörbuch über die komplexe Frage, ob ein Mensch ausschließlich böse sein kann – nichts für schwache Nerven.
Lesezeichen Lebenshilfe für den Elsässer Dialekt - Mundartautor Pierre Kretz ausgezeichnet
Mit Witz und klarem Blick für Spannungen beschreibt Pierre Kretz Szenen seiner Lebenswelt und bedient sich dabei sowohl der französischen als auch der elsässischen Sprache: Damit setzt er ein deutliches Zeichen gegen das Aussterben seines Heimatdialekts und folgt dem Vorbild Johann Peter Hebels, dem großen alemannischen Dichter der Aufklärung. Der Johann-Peter-Hebel-Preis ist 20 000 Euro wert und wird alle zwei Jahre verliehen. Dieses Jahr an den 74-jährigen Pierre Kretz. Dessen Stücke stehen regelmäßig auf den Theaterspielplänen in der Schweiz, Frankreich und Baden und werden in diversen Rundfunkanstalten des alemannischen Sprachraums gesendet.
Gedichte und ihre Geschichte Günter Pfitzmann liest Kurt Tucholsky: „Mutterns Hände“
1929 schrieb Kurt Tucholsky das Gedicht „Mutterns Hände“ im Berliner Dialekt. Damals war der Schauspieler Günter Pfitzmann gerade fünf Jahre alt. Als Urberliner trug er später gern Tucholsky-Texte mit seiner „Berliner Schnauze“ vor, und er interpretiert das liebevolle Gedicht „Mutterns Hände“ warmherzig und freundlich. Die positive Haltung des Autors als auch des Interpreten verblüfft, denn Tucholsky und Pfitzmann hatten beide ein schwieriges Verhältnis zu ihren Müttern.