In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
Gespräch Medienschau Literaturnobelpreis für Han Kang
Für „ihre intensive poetische Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt“ erhält die südkoreanische Autorin Han Kang in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Die deutschen Feuilletons feiern diese Entscheidung einhellig.
Buchkritik Thomas Meinecke – Odenwald
Dröge Diskursprosa – Thomas Meinecke rührt in „Odenwald“ allerlei Gedanken zu Amorbach, Adorno, adligen Jagdgesellschaften und Gendertheorie zusammen.
Erzählung von Kirsten Fuchs "Ende eines Schleimers"
Schleimer mag keiner. Deshalb ist man in der Regel auch froh, wenn der Schleimer geht. Naja, aber die Schleimspur, die er hinterlässt, die kann man ja vielleicht doch nutzen, für die eigenen Karriere. Eine Erzählung von Kirsten Fuchs.
Hörbuch Verschwörerisch: Rike Schmid liest „Malnata” von Beatrice Salvioni
Mit der Malnata, der Unheilbringenden, spricht man nicht und spielt man nicht – am besten, man sieht sie erst gar nicht an. Francesca wird gegen all diese Regeln verstoßen und herausfinden, dass hinter der so kühn wirkenden Malnata die dennoch verletzliche Maddalena steckt. Die Freundschaft der beiden Mädchen wird im Italien von 1935 auf mehr als eine Probe gestellt werden. Rike Schmid betont in ihrer Interpretation das Geheimnisvolle der Geschichte und gibt ihr dadurch einen unwiderstehlichen Sog.
Gedichte und ihre Geschichte „Heimkehr“ von Ernst S. Steffen
„Wenn ich Gedichte mache, werden sie kriminell sein“, schreibt der Heilbronner Lyriker Ernst S. Steffen. Fast die Hälfte seines Lebens hat er im Gefängnis verbracht, wo er zum Schreiben fand. Schon sein erster Lyrikband machte ihn 1969 zu „einem der bekanntesten Gefängnisschriftsteller der deutschen Gegenwart“. Die Veröffentlichung und den Erfolg seines zweiten Bandes hat er nach einem tödlichen Autounfall nur ein Jahr später nicht mehr miterlebt. Eine Neuauflage seiner Werke, herausgegeben vom Heilbronner Literaturhaus-Chef, erinnert an den Schriftsteller, der in seinem Gedicht „Heimkehr“ darüber nachgedacht hat, wie es sein wird, nach Hause und damit in Freiheit zu kommen.
Literatur Andreas Moster: „Der Silberriese“
Patrik ist Spitzensportler, Diskuswerfer. Sein größter Triumph: Die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen. Der Leistungssport, täglich strenges Training und permanente Disziplin haben sein Leben bestimmt, bis Ada auf die Welt kommt, seine Tochter. Deren Mutter verlässt die Familie plötzlich, ohne Vorwarnung. Patrik ist allein mit einem Baby, das er zunächst gar nicht wollte. Wie soll er damit umgehen? Alles, was er kennt, ist die Strategie eines Leistungssportlers, und der folgt er. Er widmet sein ganzes Leben jetzt seiner Tochter und entwickelt daraus eine totale Abhängigkeit. Andreas Moster erzählt eine Geschichte, in der er die klassische Erzählung von Kindern, die von ihren Eltern abhängig sind und beginnen, ihre eigenen Wege zu gehen, umkehrt. Er erzählt von einem Vater, der selbst immer abhängiger wird, bis er erkennt, dass er sich irgendwann daraus lösen muss, wenn er will, dass die Beziehung zu seiner Tochter erhalten bleibt.
Buchkritik Markus Thielemann – Von Norden rollt ein Donner
Ein junger Schäfer, eine urdeutsche Landschaft und Gespenster, die aus der Vergangenheit auftauchen. Markus Thielemanns Roman „Von Norden rollt ein Donner“ steht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und überzeugt durch seine Atmosphäre.
Rezension von Christoph Schröder
Buchkritik Martina Hefter – Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Tagsüber hilft die Tänzerin Juno ihrem schwerkranken Partner, in den Nächten chattet sie mit einem Love-Scammer aus Nigeria. Martina Hefter erzählt eine Dreiecksgeschichte ganz neuer Art, in der es nicht nur viel um Tanz geht, sondern die bei aller existentiellen Schwere selbst ein leichtfüßiger Tanz mit vielen Themen und Motiven ist.
Rezension von Wolfgang Schneider
Buchkritik Samar Yazbek – Wo der Wind wohnt
Bürgerkrieg in Syrien: Ein Soldat in seinen letzten Lebensstunden steht im Mittelpunkt des Romans „Wo der Wind wohnt“ der Syrerin Samar Yazbek.
Rezension von Claudia Kramatschek
Buch über Zeitverschwendung Michaela Krützen: „Kinder können uns viel im Umgang mit der Zeit beibringen“
Die Münchener Medienwissenschaftlerin Michaela Krützen beschäftigt sich in ihrem jüngsten Buch mit Zeitverschwendung.
Krimi Wolfgang Schorlau über seinen neuen Dengler-Krimi: Eine „Reise in das Dahinter“ der Energiewende
„Schreckliche Abgründe tun sich auf“, sagt der Stuttgarter Bestseller-Autor Wolfgang Schorlau über seinen neuen Krimi rund um den Ermittler Georg Dengler, in dem es um einen Kampf zwischen den Gegnern und Befürwortern der Windkraft geht.