In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
Buchkritik Frances Stonor Saunders – Der Koffer. Sechs Versuche, eine Grenze zu überqueren
Die spannende Odyssee einer rumänischen Familie, die im Zweiten Weltkrieg über Umwege nach England gelangte. Ein Land, das erst für die Enkel zur Heimat wurde.
Aus dem Englischen von Brigitte Hilzensauer
Zsolnay Verlag, 256 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-552-07409-5
Peter-Huchel-Preisträgerin im Gespräch Anja Utlers Gedichtband über den russischen Angriffskrieg – „Litanei von größter Intensität“
Putins Angriffskrieg war für die Slawistin und Lyrikerin Anja Utler ein Schock. In ihrem Gedichtband „Es beginnt“ reagiert sie darauf. Sie erhält dafür den Peter-Huchel-Preis 2024.
Buchkritik Pedro Almodóvar – Der letzte Traum. Zwölf Erzählungen
Regisseur Pedro Almodóvars erstes Buch: Eine kryptische Autobiografie mit Figuren, wie wir sie aus Almodóvars Filmwelten kennen.
Gespräch und Lesung „Über nicht-integrierte Menschen wird zu negativ berichtet“ – Die Autorin Toxische Pommes im Gespräch
Die Satirikerin Toxische Pommes im Gespräch mit Kristine Harthauer: „Ein schönes Ausländerkind“ heißt ihr erster Roman, der von einer Familie erzählt, die aus dem Balkan flieht.
Gespräch Urban Poetry – ein poetischer Stadtführer für Stuttgart
Es gibt sie überall in den Städten: kleine verdeckte, manchmal aber auch unübersehbare Botschaften, zuweilen philosophische Kommentare auf Brückenpfeilern, an altem Mauerwerk oder an einer Litfaßsäule. Eine neue Aktion lädt die Bürgerinnen und Bürger von Stuttgart ein, diese Art von Stadtlyrik zu entdecken und zu melden. Unter dem Titel „Gedichte sichten“ haben Wortkünstler Timo Brunke und Autor Matthias Gronemeyer eine lyrische Spurensuche initiiert. Wer in Stuttgart auf Gedichte und Verse stößt, kann diese bei einer zentralen Gedichtesammelstelle per App oder über das Internet melden. Mit Ende der Aktion am 4. April 2024 soll dann zum Sommer ein poetischer Stadtführer mit allen gemeldeten Lyrikstandorten entstehen.
Gedichte in Stuttgart melden unter: www.gedichtesichten.de
Hörbuch Allwissend: Jens Wawrczeck liest „How to Hitchcock. Meine Reise durch das Hitchcock-Universum“
Seit er mit 12 Jahren seinen ersten Alfred Hitchcock-Film gesehen hat, ist der Schauspieler und Sprecher Jens Wawrczeck fasziniert. Im Lauf der Jahre hat er die Filme des britischen Regisseurs nicht nur unzählige Male gesehen, sondern sich ein enormes Wissen angeeignet. Jens Wawrczeck als sprechendes Filmlexikon, das im besten Sinne belehrt – unterhaltsam, gespickt mit persönlichen Erfahrungen, Anekdoten und Querverweisen.
Gespräch Ingrid Noll - Bestsellerautorin mit großer Fabulierlaune
Mit 88 ist bei ihr noch lange nicht Schluss. Bestseller-Autorin Ingrid Noll aus Weinheim hat mit „Gruß aus der Küche“ gerade erst wieder einen neuen Roman vorgelegt. Abgründe lauern bei ihr gern und gerade im Alltäglichen. In diesem Fall wirft sie einen unerbittlichen Blick hinter die Kulissen eines vegetarischen Spitzenrestaurants. In der Küche brodelt es mächtig, weil sich das Team vom Gasthof „Aubergine“ gegenseitig belauert und bespitzelt, Eifersüchteleien und Kränkungen inclusive.
Mit großem psychologischen Gespür zeichnet Ingrid Noll gekonnt ein buntes Kaleidoskop an Befindlichkeiten. Dabei erzählt sie aus wechselnden Perspektiven und spürt den unterschiedlichen Generationen in ihrem Buch auch in ihren sprachlichen Ausdruckweisen nach.
Für ihren neuen Roman habe sie sich in puncto Jugendsprache mit ihren Enkelkindern beraten, erzählt Ingrid Noll in SWR2 am Samstagnachmittag, die zugleich deutlich betont: Ihre Geschichten habe sie nicht aus dem Familien- und Bekanntenkreis entliehen, „dann hätte ich keine Freunde mehr.“
Netzkultur Und sie lesen doch: GenZ findet Buchtipps auf #BookTok
Ihre Buchinspiration findet die Generation Z auf TikTok. Auf der Buchmesse Leipzig stehen manche stundenlang an, um sich Bücher anzusehen.
Gedichte und ihre Geschichte „Osterspaziergang 1980“ von Ursula Matenaer
Philosophische Gedanken und theologische Fragestellungen durchziehen das ganze Werk der Lyrikerin Ursula Matenaer, die 1928 geboren wurde und in Bocholt lebt. Sie hat vier Lyrikbände veröffentlicht, zahlreiche ihrer geistlichen Texte wurden in das Evangelische Gesangbuch aufgenommen und als kirchenmusikalische Werke vertont. Ursula Matenaer bewahrt sich in ihren Texten immer einen nüchternen Blick auf die Realität, doch dabei ist es ihr wichtig, nicht in Angst oder Resignation zu verharren, sondern Hoffnung zu vermitteln. Ihre Gedichte haben nie einen missionarischen Ton und sind frei von Pathos und Sentimentalität.
Essay "Mit Blut geschrieben": Frank Kafkas Erzählung „In der Strafkolonie“
Kafkas Erzählung „In der Strafkolonie“ hat viele Deutungen erfahren. In seinem Essay setzt sich Frank Hertweck, Leiter der SWR-Literaturredaktion, mit verschiedenen Interpretationen auseinander und zeigt auf, welchen außergewöhnlichen Stellenwert die Erzählung in Kafkas Schaffen hat.