Tat jährt sich zum vierten Mal

Erinnerung an Opfer der Trierer Amokfahrt an neuer Gedenkstätte

Stand

Die Amokfahrt durch Trier sorgte im Dezember 2020 für Entsetzen. Sieben Menschen starben. Für die Opfer wurde heute eine zentrale Gedenkstätte in der Nähe der Porta Nigra eröffnet.

Vier Jahre liegt die Amokfahrt in Trier jetzt zurück. Heute ist die zentrale Gedenkstätte für die Opfer eröffnet worden. Etwa 100 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil. Darunter auch Hinterbliebene der Todesopfer.

Sie, die Angehörigen haben entschieden, dass dieses Denkmal hier errichtet wird.

In einer Ansprache bedankte sich Oberbürgermeister Wolfram Leibe bei den Hinterbliebenen für ihre Mitarbeit an der Gestaltung der Gedenkstätte. "Sie, die Angehörigen haben entschieden, dass dieses Denkmal hier errichtet wird und nicht still auf dem Hauptfriedhof oder im Park", sagte Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe.

In Trier ist am vierten Jahrestag der Amokfahrt die zentrale Gedenkstätte an der Porta Nigra eröffnet worden.
Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe erinnerte daran, dass der zentrale Standort der Gedenkstätte in der Innenstadt bewusst so gewählt wurde.

Die Gedenkstätte für die Opfer der Amokfahrt steht in der Nähe der Porta Nigra mitten in der Stadt. "Die Angehörigen haben gesagt, es ist in Ordnung, dass hier Menschen im Cafe sitzen und hunderttausende Touristen vorbeikommen. Sie wollen damit deutlich machen, dass es ein Ereignis ist, das zu dieser Stadt gehört und das soll auch in der Öffentlichkeit dokumentiert werden", sagte der Trierer Oberbürgermeister Leibe in seiner Ansprache.

In Trier ist am vierten Jahrestag der Amokfahrt die zentrale Gedenkstätte an der Porta Nigra eröffnet worden. Bei der Amokfahrt durch die Innenstadt tötete der Täter sechs Menschen. Viele wurden verletzt.
Die Angehörigen der Opfer der Trierer Amokfahrt waren an der Gestaltung und an der Auswahl des Standorts der Gedenkstätte beteiligt.

Domglocken läuteten zum Gedenken an die Amokfahrt

Die Gedenkfeier begann mit den dem Geläut der Trierer Domglocken um 13:46. Zu dieser Zeit begann die Amokfahrt durch die Innenstadt. Außerdem wurde eine Gedenkplakette enthüllt. Auf der Plakette gibt es Informationen zu der Amokfahrt von Trier.

In Trier ist am vierten Jahrestag der Amokfahrt die zentrale Gedenkstätte an der Porta Nigra eröffnet worden.
Die Gedenkplakette soll Passanten informieren, was am 1.12.2020 in der Trierer Fußgängerzone geschah.

Gedenkorte in der Fußgängerzone

In der Fußgängerzone liegen schon kleine Gedenkplaketten. Sie sollen an die Orte erinnern, an denen Menschen von dem Auto erfasst wurden und ums Leben kamen. Mit diesen Plaketten hat der Künstler Guy Charlier dezentrale Gedenkorte in der Fußgängerzone geschaffen. Für alle Betroffenen der Amokfahrt gibt es nun aber auch die zentrale Gedenkstätte. Sie besteht aus großen Bronzestelen. Entworfen hat sie der Trierer Künstler Claas Steinmann.

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In der Fußgängerzone in Trier sind fünf Gedenkplaketten im Boden eingelassen worden. Sie sollen an die Menschen erinnern, die bei der Amokfahrt ums Leben gekommen sind.

Einer der Hinterbliebenen ist Wolfgang Hilsemer. Er hatte bei der Amokfahrt seine Schwester und später auch seinen Schwager verloren. Er sagte dem SWR, die zentrale Gedenkstätte sei wichtig, weil viele Menschen damals verletzt und traumatisiert wurden. Es gebe für alle Betroffenen somit einen Ort zum Innehalten. Im Grunde für alle Menschen in Trier.

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Bei der Amokfahrt in Trier vor einem Jahr verliert Wolfgang Hilsemer seine geliebte Schwester. Auch sein Schwager wird schwer verletzt. In den Monaten nach der Tat lernt er Schritt für Schritt, mit dem Verlust und der Trauer umzugehen.

An der zentralen Gedenkstätte könne er auch mal eine Kerze aufstellen oder Blumen hinlegen. Um seine Schwester und seinen Schwager trauere er meist auf dem Friedhof. Zwar gebe es auch eine kleine Gedenkplatte in der Fußgängerzone, wo der Amokfahrer beide erfasste. Dort sei Innehalten aber eher in den Abendstunden möglich. Tagsüber sei dort zu viel los.

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Am Landgericht Trier beginnt kommende Woche der Revisionsprozess zur Trierer Amokfahrt. Es wird eine emotionalen Belastung für Betroffene, sagt die Stiftung Katastrophennachsorge.

Bernd Steinmetz betreut Angehörige und Verletzte der Amokfahrt. Er sagt, der Prozess, wie das Denkmal zustande kam und entwickelt wurde, sei Teil der Verarbeitung der Katastrophe. Auch der Ort sei bedeutsam. Dort könnten Betroffene zum Beispiel mit ihren Freunden und Bekannten innehalten. Für andere Menschen schaffe es eine Verbindung zu den Betroffenen. Sie können sich mit ihnen solidarisieren und zeigen, dass die Erinnerung an die Amokfahrt nicht ende.

Was der Amokfahrer in vier Minuten anrichtete

Am 1. Dezember 2020 war der Täter mit einem Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit durch die Fußgängerzone gerast und hatte gezielt Menschen angefahren. Es gab dutzende Verletzte. Fünf Menschen starben unmittelbar an den Folgen der schweren Verletzungen. 2021 starb ein weiterer Mann, der bei der Tat schwer verletzt worden war. Ende Februar dieses Jahres gab es dann ein weiteres Todesopfer: Ein Mann starb infolge seiner Verletzungen.

Urteil noch nicht rechtskräftig

Der Amokfahrer war im Mai in einem neu aufgerollten Prozess erneut zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen mehrfachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes verurteilt worden. Das Trierer Landgericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest und ordnete die Unterbringung des 54-Jährigen in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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