Eine besonders geräuschvolle Woche geht zu Ende. Los ging es mit einem Knall, zwischendurch wurde auch laut gebremst - und wenn wir immer mehr werden, wird es auch nicht leiser...
Rumms, Quietsch und Tummel! Was nach Comic-Sounds aus Entenhausen klingt, beschreibt die Woche, die hinter uns liegt, ganz gut. Ich bin Christoph Schöneberger aus dem SWR Studio Heilbronn und nehme euch noch einmal mit auf eine kleine akustische Rundreise durch die vergangenen Tage. Auf unserer Tour geht es durch Schwaigern, Cleebronn (beide Kreis Heilbronn) und Heilbronn. Bitte anschnallen!
Die Themen der Woche im Überblick:
Rumms in Schwaigern: Wieder Panzerknacker in der Region
Nicht nur unser Universum - auch die laufende Woche hat mit einem "großen Knall" begonnen. Am Montagmorgen gegen 4 Uhr haben Unbekannte in Schwaigern einen Geldautomaten in der dortigen Kaufland-Filiale gesprengt. Danach sind sie mit einem dunklen Auto mit ordentlich PS geflüchtet, heißt es von der Polizei. Eine Fahndung - zwischenzeitlich mit Hubschrauber - blieb ohne Erfolg. Die Polizei ist sich sicher, die Panzerknacker (nicht aus Entenhausen) haben Beute gemacht. Wie viel, ist noch unklar.
Trotz Panzerknacker-Romantik - so richtig lustig ist das Thema nicht. Denn im Raum Heilbronn kommt es immer wieder zu Automatensprengungen, teils mit Folgen, die über Sach- oder Geldschaden hinausgehen. Ende August hatten Unbekannte einen Volksbank-Automaten in Heilbronn-Frankenbach gesprengt, sie konnten eine mittlere fünfstellige Summe erbeuten. Nur zwei Wochen später wenige Meter weiter musste dann der Automat der Kreissparkasse dran glauben. Hier gingen die Täter aber leer aus. Der Automat befand sich in einem Wohnhaus. Anwohnerinnen und Anwohner waren nach der Tat geschockt.
Eine Woche später folgte eine Sprengung in Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall). Auch hier fehlte am Ende kein Geld, der Sachschaden lag aber bei etwa 125.000 Euro. Zudem gab es Sprengungen in Wolpertshausen (Kreis Schwäbisch Hall), Bretzfeld (Hohenlohekreis), Möckmühl, Bad Rappenau und Neckarsulm (alle Kreis Heilbronn).
Der tragischste Fall ereignete sich dann im November. Die Automatensprengung war damals zwar nicht in der Region, sondern in Wiernsheim (Enzkreis). Es kam zu einer Verfolgungsjagd auf der A6. Auf Höhe Heilbronn krachten die Flüchtigen dann in einen Kleintransporter, der 45-jährige Beifahrer ist später an den Verletzungen gestorben.
Unbeteiligter starb an Folgen des Unfalls bei Heilbronn Flucht über A6 nach Geldautomatensprengung: Haftbefehl wegen Mordes
Sind Mordmerkmale gegeben? Die Staatsanwaltschaft Pforzheim ermittelt nach der Geldautomatensprengung in Wiernsheim und der Flucht über die A6 bei Heilbronn mit Folgeunfall.
Die Anbindung an die A6 und A81 ist laut Polizei eine Ursache, warum es in der Region besonders viele Automatensprengungen gibt. Nach der Tat geht es von hier aus schnell auf die Autobahn, und von dort ab ins Ausland. Ein ähnlicher Hotspot ist auch die Region um Freiburg am Dreiländereck.
Die Ermittlungen führen immer wieder in die Niederlande. Dort hat die Polizei schon mehrfach Tatverdächtige gefasst. Dennoch werden die Sprengungen nicht weniger. Laut Landeskriminalamt hat es allein 2024 bereits 14 Sprengungen in Baden-Württemberg gegeben.
Quietsch in Tripsdrill: Mammutachterbahn bleibt stehen
Der Artikel, den ihr in den vergangenen Tagen am häufigsten geklickt habt, handelt von einem Zwischenfall im Erlebnispark Tripsdrill. Dort war die "Mammut"-Holzachterbahn stehengeblieben. 24 Fahrgäste saßen in der Achterbahn, sie mussten aus großer Höhe über eine Treppe nach unten laufen. Die Ursache für den Vorfall war ein Sensordefekt, deshalb kam es zu einer Sicherheitsabschaltung. Schon kurze Zeit später ratterten die Waggons wieder munter über die Holzachterbahn.
Gott sei Dank ist bei dem Vorfall nichts passiert. Immerhin wurde die Achterbahn 2008 vor der ersten Fahrt auch gesegnet. (Das ist kein Scherz.)
Im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) gab es kurz darauf auf der Achterbahn "Bluefire" Probleme. Wer, wie ich, schon einmal dort war, weiß: Los geht es mit einem rasanten Start (100 Meter in 2,5 Sekunden). Man müsste meinen, die Geschwindigkeit reicht für den ersten Hügel aus. Genau das hat aber nicht funktioniert, die Bahn rollte zurück und wurde planmäßig abgebremst. Laut Europa-Park werden die Züge der Bahn mit Magnetkraft beschleunigt. Ein kleines Modul war defekt, so habe die Kraft der Magnete nicht mehr ausgereicht.
Jetzt würde ich gerne von dir wissen:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Vergangene Woche wollte ich von euch wissen, wie ihr auf die geplante Schließung der Landliebe-Werke in Heilbronn und Schefflenz (Neckar-Odenwald-Kreis) reagiert. Die meisten von euch (56 Prozent) hoffen, dass es nicht dazu kommt, ihr würdet nämlich am liebsten weiterhin Joghurt aus der Region schlemmen - mampf! 44 Prozent von euch boykottieren die Produkte bereits, da ihr keine Fans des Müllermilch-Konzerns seid. Wie immer ist die Umfrage nicht repräsentativ und zeigt nur ein Stimmungsbild unserer Leserinnen und Leser.
Tummel in Heilbronn: Die Stadt wird in den kommenden Jahren wachsen
"Herr Ober, was machen denn die ganzen Menschen an meinem Tisch?", könnte einer bald auf dem Heilbronner Marktplatz fragen. "Hatten Sie nicht den Auflauf bestellt?", die Rückfrage. Verzeiht mir den geschmacklosen kulinarischen Witz, aber so kommen wir zum nächsten Thema: Im Jahr 2020 lebten in Heilbronn etwa 126.500 Menschen. Bis zum Jahr 2040 werden es 133.000 (+ 5,2 Prozent) sein, das sagt eine Prognose der Bertelsmann Stiftung.
Bundesweit kann man übrigens nicht wirklich von einem Wachstum sprechen. Bis 2040 ist ein Plus von gerade mal 0,6 Prozent prognostiziert. Da sieht es bei uns im Südwesten ganz anders aus. Neben Heilbronn wird auch der Kreis Schwäbisch Hall deutlich wachsen (+ 8,6 Prozent!). In The LÄND insgesamt werden wohl bis dahin 4,6 Prozent mehr Menschen leben.
Aber zurück nach Heilbronn. In der Innenstadt gibt es gemischte Gefühle wegen der Prognose. Manche fragen sich, was das zum Beispiel für den Wohnungsmarkt bedeutet. Und auch in den Pflegeheimen fragt man sich bereits, wer die größere und ältere Gesellschaft denn dann pflegen soll.
Mein Kollege Timo Leiß hat einen Film darüber gedreht:
Ächz und Stöhn! Damit wäre ich durch mit meiner Rückschau. Ich hoffe, die allermeisten von euch konnten mit dem roten Faden aus Entenhausen etwas anfangen. Ich jedenfalls habe als Kind und Jugendlicher die Hefte und Bücher rund um Donald und Micky verschlungen. Meine Kollegin Silke Arning hat sich mit der Grammatik rund um "Rumms! Quietsch! und Tummel!" länger beschäftigt. Die Übersetzerin der Mickey Maus-Comics Erika Fuchs hat die nämlich bekannt gemacht! Ich sage an dieser Stelle Tschüss - es ist Wochenende! Kreisch!
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Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns an online.studioheilbronn@swr.de!
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