Nach der Geldautomatensprengung am Samstag im Enzkreis sitzen zwei Verdächtige in Untersuchungshaft. Ein Dritter ist weiter nicht ansprechbar.
Drei mutmaßliche Geldautomatensprenger sollen in der Nacht zum Samstag einen Automaten in Wiernsheim (Enzkreis) zerstört haben. Gegen zwei von ihnen hat ein Haftrichter am Sonntag Haftbefehl erlassen, meldet das Landeskriminalamt. Gegen sie werde wegen schweren Bandendiebstahls ermittelt. Ein dritter Mann sei nach wie vor nicht ansprechbar.
Er war mit dem Fluchtfahrzeug als Falschfahrer auf der A6 bei Heilbronn frontal gegen einen Kleintransporter geprallt und wurde schwer verletzt, ebenso wie die Insassen des anderen Fahrzeugs.
Täter bedrohten die Feuerwehr
Wie der Bürgermeister von Wiernheim, Matthias Enz (SPD), dem SWR sagte, habe die Feuerwehr im Feuerwehrgerätehaus in der Nähe die Explosion gehört. "Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, wurden aber von den Tätern bedroht", so Enz weiter. Daraufhin seien die Einsatzkräfte zurückgewichen.
Die drei Tatverdächtigen seien danach mit einem Auto geflüchtet. Wie das baden-württembergische Landeskriminalamt und die Staatsalwaltschaft Karlsruhe mitteilten, konnte das Fahrzeug lokalisiert werden, die Verdächtigen flüchteten. Beim Versuch, an der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt auf die A6 in Richtung Mannheim zu fahren, habe das Fluchtauto einen Streifenwagen gerammt.
Den Angaben zufolge fuhren die drei Personen daraufhin entgegengesetzt auf die A6 in Richtung Nürnberg auf. Die Polizei konnte das Fahrzeug kurzfristig auf dem Rastplatz Bauernwald stoppen, teilten LKA und Staatsanwaltschaft mit. Zwei Tatverdächtige flüchteten zu Fuß, wurden aber festgenommen. Der Person, die das Fluchtauto fuhr, gelang es demnach, weiterzufahren - in entgegengesetzter Richtung. Während der Falschfahrt in Richtung Untereisesheim kollidierte das Fahrzeug in Höhe Heilbronn-Biberach frontal mit einem Kleintransporter.
Tatverdächtiger und zwei Unfallopfer schwer verletzt
Bei dem Frontalzusammenstoß wurden die beiden Insassen des Kleintransporters - 45 und 47 Jahre alt - sowie die tatverdächtige Person schwer verletzt. Eines der beiden Fahrzeuge geriet nach dem Aufprall in Brand.
Der Unfallort wurde weiträumig abgesperrt und die A6 war laut Polizei stundenlang in beide Richtungen gesperrt. Am späten Vormittag wurde die Fahrbahn von Mannheim in Richtung Heilbronn wieder freigegeben, die Sperrung in Richtung Mannheim am Nachmittag.
Sprengstoff im Fluchtauto gefunden
"Im flüchtigen Tatfahrzeug konnte Sprengstoff festgestellt werden", teilten LKA und Staatsanwaltschaft mit. Der Entschärfungsdienst habe ein Sprengstoffpaket aus dem Fahrzeug geborgen und entschärft. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, befanden sich in dem Auto rund 40.000 Euro. Das Geld soll aus dem Automaten in Wiernsheim stammen.
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