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Tödliche Polizeieinsätze bei psychischen Ausnahmesituationen

Stand

Von Autor/in Fides Schopp

Die Anzahl psychisch erkrankter Menschen in Deutschland steigt seit Jahren. Auch die psychischen Krisen nehmen zu. Kommt es deswegen zu einem Polizeieinsatz, kann das für Betroffene gefährlich sein, denn nicht selten enden solche Situationen tödlich.

Schätzungsweise zwei Drittel der tödlichen Opfer von Polizeieinsätzen haben sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden. Genaue Zahlen gibt es nicht, sie werden von offiziellen Stellen nicht erhoben.

Die Polizei scheint für solche Situationen ungenügend vorbereitet, in der Ausbildung sind sie nur ein Thema unter vielen.

Kerzen und Blumen: Trauer nach dem Amoklauf auf dem Campusgelände der Universität Heidelberg, bei dem eine Studentin im Januar 2022 getötet worden war. Dem Täter, der sich vor der Tat zweitweise in psychiatrischer Behandlung befunden hatte, waren psychische Störungen bescheinigt worden.

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Fides Schopp