15.10.1931

DVP setzt sich für die Interessen der Beamten ein

Stand
Autor/in
Maximilian Schönherr

Der Reichstag vor Hitler: Parlamentsdebatten 1931 bis 1933

Von der an die vorige anschließenden 55. Sitzung ist nur ein sehr kurzer Ausschnitt von vier Minuten erhalten.

Der Abgeordnete Eduard Dingeldey von der Deutschen Volkspartei, die später mit der NSDAP koalieren wird, spricht für die Beamten. Denen seien die immer einschneidenderen Gehaltskürzungen nicht vermittelbar. Er pocht darauf, die Wirtschaftskrise zu lösen, indem man ihr auf den Grund gehe.

Damit meint Dingeldey die Abschaffung der Reparationszahlungen des Deutschen Reichs an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs.

Redner:

Eduard Dingeldey (Parteivorsitzender der DVP)

Länge: 4 Minuten

Aufnahmen: Der Reichstag vor Hitler

12.6.1930 Paul Löbe wirbt für Parlamentsdebatten im Radio

12.6.1930 | Sollen Reichstagsdebatten im Rundfunk übertragen werden? Darüber gingen die Meinungen 1930 auseinander. Reichstagspräsident Paul Löbe (SPD) hat eine klare Haltung: Ja! | 100 Jahre Radio | archivradio.de

5.2.1931 Haushalt des Deutschen Reichs wird verhandelt

5.2.1931 | Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum) spricht über die darniederliegende Landwirtschaft im Osten des Reichs. Er pocht darauf, die Reparaturleistungen an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs zu begleichen. Joseph Goebbels (NSDAP) wirft dem Brüning-Kabinett Versagen vor.

10.2.1931 Reichsaußenminister Julius Curtius beklagt erdrückende Reparationsleistungen

10.2.1931 | Curtius berichtet von der Tagung des Völkerbunds in Genf. Deutschland sei dort "national", also selbstbewusst aufgetreten, auch wenn die Reparationsleistungen erdrückend seien.

5.3.1931 Reichsinnenminister Joseph Wirth bestreitet "Bürgerkrieg" und problematisiert die Rundfunkfreiheit

5.3.1931 | Das Parlament tagt ohne NSDAP weiter. Reichsinnenminister Joseph Wirth weist das „Gerede vom Bürgerkrieg“ zurück. Er spricht auch den Rundfunk an. Solle man ihn als politisches Instrument einsetzen? Wenn ja, würde er, Wirth, die Zensur am liebsten selbst in der Hand haben.

6.3.1931 Julius Moses (SPD) warnt vor wachsendem Elend in der Bevölkerung

6.3.1931 | Der SPD-Abgeordnete und Arzt Julius Moses beschwört die Abgeordneten, das Elend der Bevölkerung ernst zu nehmen. Er warnt vor "Verschmutzung und Verlausung".

13.10.1931 Regierungserklärung von Reichskanzler Brüning

13.10.1931 | Heinrich Brüning (Zentrum) spricht über die Not in Deutschland. Deutschland wolle ein solidarisches Mitglied im Bund der Nationen sein. Die Löhne der Arbeiter seien gesenkt worden, ohne dass es zu großen Streiks gekommen war. Doch durch die Krise des englischen Pfundes drohe die ganze Welt in Not und Armut zu versinken

14.10.1931 NSDAP schwadroniert über "Lebensraum"

14.10.1931 | Der NSDAP-Abgeordnete Wilhelm Frick fordert für das deutsche Volk "Lebensraum für seine bei einer artgemäßen Führung des Reiches sich von selbst ergebende wachsende Volkskraft". Mehrfach nutzt er das Wort der "Kriegsschuldlüge".

16.10.1931 Reichskanzler Brüning geht auf Adolf Hitler zu

16.10.1931 | In seiner Rede über die Notverordnungen schlägt Heinrich Brüning milde Töne an. Er dankt allen Fraktionen für die "Vornehmheit", die sie ihm bei aller Kritik entgegengebracht hätte – auch dem "Führer", der dem Parlament gar nicht angehört.

23.2.1932 Goebbels keift gegen Hindenburg

23.2.1932 | Die Neuwahl des Reichspräsidenten steht an. Joseph Goebbels (NSDAP) beschreibt Hindenburg als Witzfigur und nutzt die Aussprache für eine "Abrechnung" mit der Regierung. Goebbels wird des Saals verwiesen. Der Rest der Debatte ist von Tumulten geprägt. Kurt Schumacher spricht von einem hohen Grad der Verachtung und "Dummheit" der Nationalsozialisten.

24.2.1932 Rudolf Breitscheid wettert gegen "Mein Kampf"

24.2.1932 | Im Zentrum der Debatte steht die Rede des SPD-Abgeordneten Rudolf Breitscheid. Er setzt sich mit Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" auseinander und zeichnet eine düstere Zukunft für die parlamentarische Demokratie. Der SPD-Mann kritisiert auch die KPD, weil sie ihren Hauptfeind in den Sozialdemokraten sähe statt in den Nationalsozialisten.

25.2.1932 Heinrich Brüning stellt sich gegen Adolf Hitler

25.2.1932 | Brüning betont, dass er nicht zur Verfügung stünde, kämen die Nationalsozialisten an die Macht. Er unterstützt die Wiederwahl Paul von Hindenburgs zum Reichspräsidenten.

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Maximilian Schönherr