Nach dem überraschenden Tod von Andreas Brehme

Kohler erinnert an Brehme: "Ein unglaublich liebevoller Mensch"

Stand
Autor/in
Thomas Bareiß
Interview
Désirée Krause

Vergangene Woche starb Andreas Brehme mit 63 Jahren an einem Herzstillstand. In SWR Sport erinnerte Jürgen Kohler an seinen Freund und langjährigen Mitspieler in der Nationalmannschaft.

Der Mensch

1986 stieß Jürgen Kohler zwei Jahre nach Andreas Brehme zur Nationalmannschaft. Die beiden, Brehme als Außenverteidiger und Jürgen Kohler als Vorstopper, organisierten auf Weltklasseniveau über viele Jahre die Verteidigung der deutschen Nationalmannschaft. Für den fünf Jahre jüngeren Kohler war der erfahrene Mitspieler einfach "ein toller Mensch, immer bodenständig, immer freundlich und hat auf dem Platz immer Verantwortung übernommen", sagte Kohler nun bei SWR Sport über seinen vergangene Woche überraschend verstorbenen Freund.

Der Spaßvogel

Unvergessen die Geschichte mit dem versteckten Hasen im Koffer von Physiotherapeut Adolf Katzenmeier im WM-Trainingslager 1990 in Kaltern. Drahtzieher des Ganzen: Torwarttrainer Sepp Maier. Beim Training ließ sich Andreas Brehme plötzliche fallen und simulierte eine Verletzung. "Das war Andi, der hatte da eine gewisse Leichtigkeit gehabt," schmunzelt Kohler. Katzenmeier spurtete heran, öffnete den Koffer, sah den Hasen und war völlig baff. Alle lachten, nur der Physio, seit 1963 im Team, wollte vor Ärger abreisen.

Der Führungsspieler

Als der 1. FC Kaiserslautern in der Saison 97/98 als Aufsteiger sensationell die Meisterschaft holte, durfte Andreas Brehme die Meisterschale als Kapitän in Empfang nehmen. Jürgen Kohler spielte damals für Borussia Dortmund und schaute aus der Entfernung, wie so viele, ungläubig darauf, was sich da in der Pfalz abspielte: "Es war eine unglaubliche Erfolgsstory mit einer tollen Mannschaft und einem tollen Andreas Brehme, der immer ein Führungsspieler war."

Für Jürgen Kohler war Andreas Brehme ein völlig uneitler Typ, ein Riesenvorbild, dessen Wort in der Kabine Gewicht hatte.

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Thomas Bareiß
Interview
Désirée Krause