Andreas Brehme ist tot. Der Weltmeister von 1990 ist im Alter von 63 Jahren an einem Herzstillstand gestorben.
Der deutsche Fußball trauert um Weltmeister Andreas Brehme. Der 63-Jährige starb in der Nacht zu Dienstag an einem Herzstillstand. Das bestätigte seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer.
"In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen", hieß es in Schaefers Mitteilung.
Siegtorschütze gegen Argentinien
Damit verliert der deutsche Fußball nur wenige Wochen nach dem Tod des damaligen Teamchefs Franz Beckenbauer eine weitere Schlüsselfigur aus dem Nationalteam, das 1990 den dritten deutschen WM-Titel geholt hatte. Brehme gehörte bei der Endrunde in Italien zu den herausragenden Spielern. Im Finale in Rom erzielte er kurz vor Schluss per Elfmeter den Siegtreffer zum 1:0. Insgesamt absolvierte er 86 Länderspiele, in denen er acht Tore schoss.
Weltmeister von 1990 gestorben Stefan Kuntz über Andreas Brehme: "Für mich war er ein Vorbild"
Stefan Kuntz spielte viele Jahre gemeinsam mit Andreas Brehme beim FCK und in der Fußball-Nationalmannschaft. Im SWR-Interview erinnert er sich an seinen Weggefährten.
Stefan Kuntz: "Schauer über den Rücken gejagt"
Auch frühere Weggefährten äußerten sich. "Ich kann momentan gar nichts denken, ich bin nur geschockt", sagte Guido Buchwald. "Wir hatten zuletzt wieder engen Kontakt gehabt. Andi war immer positiv und hat das pure Leben ausgestrahlt. Er war ein toller Mensch, ein toller Freund," sagte die VfB-Legende.
"Es ist extremst überraschend und hat mir erstmal einen sehr kalten Schauer über den Rücken gejagt. Wir hatten eine coole gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft und vor allem in Kaiserslautern. Das Mitgefühl gilt der ganzen Familie", meinte Stefan Kuntz. "Als Fußballer habe ich selten jemanden gesehen, der so beidfüßig und variabel einsetzbar war. Er hat in den entscheidenden Momenten Verantwortung übernommen. Auf der anderen Seite hat es immer sehr viel Spaß gemacht mit ihm privat zu tun zu haben. Er war ein sehr lustiger Mensch. Es ist ein Verlust."
Mit dem FCK als Aufsteiger sensationell Meister
Auch im Südwesten hatte Brehme Spuren hinterlassen. Von 1981 bis 1986 und von 1993 bis 1998 spielte er für den 1. FC Kaiserslautern. Mit den Roten Teufeln holte er 1996 den DFB-Pokal und wurde 1998 als Aufsteiger sensationell Deutscher Meister. Zuvor war er mit den Pfälzern 1996 aus der Bundesliga ab- und 1997 wieder aufgestiegen.
"Der FCK trauert um Andreas Brehme. Er trug insgesamt zehn Jahre das Trikot der Roten Teufel, wurde mit dem FCK Deutscher Meister und Pokalsieger. 1990 schoss er die Deutsche Nationalmannschaft mit seinem Elfmeter zum WM-Titel und wurde endgültig zur Fußball-Legende", hieß es in einer Mitteilung des Klubs.
Andreas Brehme war auch Co-Trainer beim VfB Stuttgart
Von 2000 bis 2002 war Brehme Teammanager beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. 2005 arbeitete er als Co-Trainer unter Giovanni Trapattoni beim VfB Stuttgart, wo er im Februar 2006 freigestellt wurde. "Sein Tod kommt sehr überraschend. 63 Jahre, das ist einfach viel zu früh. Andreas Brehme war ein toller Mensch, ich durfte ihn als Co-Trainer beim VfB Stuttgart erleben. Mein herzliches Beileid für seine Partnerin und seine Familie", sagte Timo Hildebrand, ehemaliger Keeper des VfB. Sein früherer Teamkollege Slvio Meißner ergänzte: "Der Elfmeter 1990 im WM-Finale ist unvergessen, da war ich 17 Jahre alt und es gab die Wende. Später war er dann Co-Trainer beim VfB. Es war eine schöne Zeit, Andi war immer sehr lustig."
Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel, der ebenfalls unter Brehme beim VfB Stuttgart trainierte, teilte dem SWR mit: "Es war eine große Ehre für mich, dass ich mit ihm zusammenarbeiten durfte. Er war ein überragender Spieler, aber auch ein toller Mensch, immer positiv. Er hat sich nach dem Training oft noch Zeit für Extraschichten mit mir genommen. Das war für mich als junger Spieler überragend."
Der frühere Stuttgarter Nationalstürmer Cacau sagte dem SWR: "Ich habe die Nachricht mit Bestürzung wahrgenommen. Ich habe ihn in guter Erinnerung und bin sehr traurig, dass er so früh gegangen ist. Ich werde ihn in guter Erinnerung behalten."