In SWR Kultur werden die wichtigen Neuerscheinungen aus dem Bereich neue deutsche Literatur in Buchkritiken und Gesprächen vorgestellt.
Buchkritik Angela Krauß – Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.
Die Schriftstellerin Angela Krauß lebt in einem ganz besonderen Haus in Leipzig. Davon erzählt sie in „Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.“. In ihrer Dichtung bringt sie das kleine Besondere mit dem großen Ganzen in Einklang. Ihre Prosa ist nichts weniger als die Suche nach dem Ort des Menschen im Universum. Diese Suche führt sie am eigenen Beispiel vor.
Suhrkamp Verlag, 112 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3518431184
Gespräch Lutz Dursthoff – Nachruf aufs Paradies. Meine Frau, unsere russische Datscha und ich
Zusammen mit seiner Frau hat sich Lutz Dursthoff in seiner russischen Datscha ein kleines Paradies erschaffen. Über dieses Kleinod in der Provinz, die wilde Natur, die Eigenheiten der Nachbarn, wollte er ein Buch schreiben - doch dann kam alles anders. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich auch das Dorfleben verändert. Und so ist das Buch ein wehmütiger, aber trotziger Abgesang auf eine kleine, ländliche Idylle geworden. Der Krieg ist dort nicht zu sehen und zu hören, aber doch zu spüren.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 256 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3462006254
Buchkritik Gert Ueding – Bloch, Jens und Mayer. Die Tischgesellschaft der Julie Gastl
Gert Uedings „Bloch, Jens und Mayer“ ist eine Hommage an eine versunkene Epoche. Drei Geistesgrößen treffen sich regelmäßig zu Austausch und Gespräch. Initiatorin der Tübinger Tischgesellschaft war die Buchhändlerin Julie Gastl. Sie hat es geschafft, die unterschiedlichen Temperamente von Ernst Bloch, Hans Mayer und Walter Jens in ihrem „Bücherhaus“ zusammenzubringen.
Kröner Edition Klöpfer, 250 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-520-75303-8
Lesetipp Susanne M. Riedel – Lebensmitteallergie
Der Schriftsteller Jakob Hein empfiehlt in seinem persönlichen Lesetipp die humorvollen Geschichten von Susanne M. Riedel: „Lebensmitteallergie. Mein Leben in Autokorrektur“ über ihren Alltag als Frau und Mutter in der Großstadt, erschienen im Satyr-Verlag.
Satyr Verlag, 192 Seiten, 17 Euro
ISBN 9783910775084
Buchkritik Florian Dietmaier – Die Kompromisse
In seinem Debutroman „Die Kompromisse“ zeichnet Florian Dietmaier den Lebensweg eines österreichischen Diplomaten namens Peter nach. Peter ist zeitlebens kompromissbereit, was bedeutet, dass er seine eigene Identität oft in Frage stellen muss. Äußerst klug kontrastiert der Autor nationale Identität mit einer global agierenden Welt.
Droschl Verlag, 150 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-99059-148-2
Gespräch Mirrianne Mahn über „Issa“: „Mein Buch ist die Antwort auf die Frage ‚Woher kommst du?‘“
Autorin Mirrianne Mahn über „Issa“, der erste Roman der Theatermacherin und Aktivistin.
Buchkritik Stefanie de Velasco – Das Gras auf unserer Seite
Einen Kinderwunsch hatten Grit, Kessie und Charly nie. Mit Mitte Vierzig aber steht jede der drei Frauen vor einer unerwarteten Herausforderung. Humorvoll beschreibt Stefanie de Velasco in ihrem neuen Roman „Das Gras auf unserer Seite“, wie man sich von gesellschaftlichen Zwängen befreit und eigene Wege geht.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 256 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3-462-00573-8
Buchkritik Julia Jost – Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
Die Welt, gesehen aus den Augen eines Kindes: In ihrem fulminanten Debütroman erzählt die Kärntnerin Julia Jost vom Aufwachsen auf dem Dorf, vom Aufstieg eines Provinzpolitikers und von historischen Kontinuitäten, die bis in die Gegenwart wirken. Der Titel ist in jedem Fall Programm: „Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht“!
Suhrkamp Verlag, 234 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-518-43167-2