Christoph Ransmayr erhält den Würth Preis für Europäische Literatur

Weltwanderer und Brückenbauer

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Kulturgespräch am 28. Mai 2018

Christoph Ransmayer erhält am 28. Mai in Künzelsau den mit 25.000 Euro dotierten Würth-Preis für Europäische Literatur 2018. Die Laudatio hält Regisseur Claus Peymann.

"Was mich bewegt ist vor allem die Neugier, das Interesse an dem, was mir noch unbekannt ist", sagt Christoph Ransmayr. "Jede Erzählung, die uns eine Vorstellung vom Leben anderer Menschen ermöglicht, ist ein Brückenschlag." Eine Brücke sei natürlich immer eine Verbindung, "niemals ein Bollwerk oder eine Mauer".

Der aus Oberösterreich stammende Schriftsteller ist viel unterwegs, was zuletzt sein "Atlas eines ängstlichen Mannes" eindrücklich belegt hat.

Der Nationalismus breite sich inzwischen wieder aus, so Ransmayr, weil klar werde, dass Europa mehr sei als ein Marktplatz auf dem sich Profite maximieren lassen. Darüber sei "zumindest die Idee Europas zuschanden geworden". Aber Ransmayr hält dagegen: "Den will ich sehen, der mich bei etwas, was ich tue oder schreibe, einschränkt."

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SWR