Kilian Pfeffers Großvater war überzeugter Nationalsozialist. Nach 1945 gehörte er zu den wenigen, die seine Vergangenheit nicht verschwiegen. Als er in den 1960er-Jahren als Professor für Soziologie an die Universität Münster berufen wurde, ließ er eine studentische Vollversammlung einberufen. Er diskutierte mit den Studierenden, warum er Nationalsozialist war – und nun aber keiner mehr sei. So wurde es in der Familie erzählt.
Kilian Pfeffer wollte wissen: Was war mein Großvater, der 1971 starb, für ein Typ? Der Enkel hat in Archiven geforscht und mit Menschen gesprochen, die seinen Großvater erlebt haben. Je mehr er herausgefunden hat, desto komplexer wurde das Bild.
SWR 2019
Parlamentsdebatten 1931 bis 1933 Der Reichstag vor Hitler
Die Weimarer Republik war die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland. In bisher unveröffentlichten Tonaufnahmen der Parlamentsdebatten wird ihr Scheitern erfahrbar.
23.5.1960 Israel gibt Festnahme Adolf Eichmanns bekannt
23.5.1960 | Am 23. Mai 1960 gibt Israels Premierminister David Ben-Gurion die Verhaftung Adolf Eichmanns bekannt. Der israelische Geheimdienst Mossad hatte den Organisator des Massenmords an den Juden in Argentinien aufgespürt, entführt und nach Israel gebracht.
Frankfurter Auschwitz-Prozess
25.3.1961 Generalstaatsanwalt Fritz Bauer fordert Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen
25.3.1961 | In einem Interview aus dem Jahr 1961 erklärt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, warum es notwendig sei, die Naziverbrechen gerichtlich aufzuarbeiten.
17.9.1964 Der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess: Vernehmung
17.9.1964 | Am 20. Dezember 1963 begann im Frankfurter Römer der größte Strafprozess der deutschen Nachkriegsgeschichte. Angeklagt waren 23 Mitglieder der Lagermannschaft im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz. Initiator dieses ersten Auschwitz-Prozesses war der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Ausgangspunkt waren aufgetauchte Erschießungslisten, die Bauer zugespielt worden waren. Der Mitschnitt dokumentiert die Vernehmung von Mitgliedern der Fahrbereitschaft am 17. September 1964.
Archivradio-Gespräch Die Tonbandmitschnitte des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses 1963 bis 1965
Die "Auschwitz-Tonbänder" sind die übrig gebliebenen Tonbandmitschnitte vom ersten Auschwitz-Strafprozess 1963 bis 1965 in Frankfurt am Main. Das Gericht ließ primär die Zeugenaussagen mitschneiden, um später Unentschiedenheiten beim Erstellen des Gerichtsprotokolls auszuräumen. Denn die Zeugen waren Überlebende des Vernichtungsterrors und sprachen leise, manche in gebrochenem Deutsch. Warum ausgerechnet diese zwei Regalmeter an Bändern von einem fast 200 Tage dauernden Marathonprozess übrig blieben, kann auch der Experte für dieses Tonmaterial im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Johann Zilien, nicht erklären. Maximilian Schönherr im Gespräch mit Johann Zilien am 20. März 2014.
Geschichte: aktuelle Beiträge
Archäologie Wer war Nofretete? – Neue Erkenntnisse über die ägyptische Königin
Nofretete lebte vor 3.500 Jahren. Sie fasziniert die Menschen bis heute, gilt als Schönheitsideal, feministisches Vorbild oder Nationalheld. Für die Forschung bleibt sie rätselhaft. Von Volkart Wildermuth (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/nofretete-aegyptische-koenigin || Hörtipp: "Die Dichterin Sappho – Antikes Sprachgenie und Philosophin der Liebe" | https://www.ardaudiothek.de/episode/das-wissen/die-dichterin-sappho-antikes-sprachgenie-und-philosophin-der-liebe/swr-kultur/94713232/ || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Geschichte Assads Folterknechte – Wie die Nazis den syrischen Geheimdienst aufbauten
In Assads Regierungszeit waren Syriens Folterer besonders brutal, der "deutsche Stuhl" eine gefürchtete Foltermethode. Hilfe bekamen die Syrer lange aus Deutschland – von Nazis und Stasi-Agenten. Von Bartholomäus Laffert (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/assad-folterknechte | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Zeitgeschichte Angst vor deutschen Spionen – US-Internierungslager im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs wurden etliche US-Bürger deutscher Herkunft zu "ausländischen Feinden" erklärt und eingesperrt. Das Gesetz dafür will Donald Trump heute wieder anwenden. Von Christoph Drösser (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/deutsche-spione-zweiter-weltkrieg | Literatur: John Schmitz – Enemies among Us. The Relocation, Internment, and Repatriation of German, Italian, and Japanese Americans during the Second World War. University of Nebraska Press 2021 || Links: Crystal City Internment Camp 1945 | https://www.youtube.com/watch?v=WRfSHgdh2UA || Internierungslager Sharp Park | https://pacificahistory.org/sp-internment-camp || German American Internee Coalition | https://gaic.info/ || Geschichte der Familie Schmitz | https://gaic.info/schmitz-story/ || Geschichte der Familie Gurcke | https://gaic.info/gurcke-story/ || Geschichte von Joseph Leber | https://gaic.info/leber-story/ || Geschichte der Familie Voester | https://gaic.info/voester-story/ || Hörtipp: Sklaverei in den USA – Wie Kalifornien die Nachfahren entschädigen will | https://www.ardaudiothek.de/episode/das-wissen/sklaverei-in-den-usa-wie-kalifornien-die-nachfahren-entschaedigen-will/swr-kultur/94567480/ || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen