Der Ire Colm Tóibín erzählt in „Der Zauberer“ das Leben von Thomas Mann als Roman. Ein besonderer Künstlerroman zur Einstimmung auf das Thomas-Mann-Jahr 2025.
Ich bin Anja Brockert, und auf meinem Herbst-Stapel liegt „Der Zauberer“ vom Colm Tóibín. Der irische Autor erzählt das Leben von Thomas Mann als Roman, schon vor drei Jahren erschienen, jetzt werde ich es zur Einstimmung ins Thomas-Mann-Jahr lesen: 2025 wird ja der 150. Geburtstag des „Zauberers“ gefeiert.
So wurde Thomas Mann bekanntlich von seinen Kindern genannt, Zauberer, und Tóibín erzählt natürlich von der ganzen Familie Mann, vor allem aber von der Zerrissenheit des Schriftstellers, zwischen künstlerischer Arbeit und Bürgerlichkeit, zwischen Familie und homosexuellem Begehren.
Ein „großartiger Künstlerroman“, heißt es im Klappentext, manche von Ihnen haben das Buch vielleicht schon gelesen, falls nicht, das sind die ersten 3 Sätze:
Da sind wir doch gleich mittendrin im Ambiente der wohlhabenden Lübecker Kaufmannsfamilie, in der Thomas Mann Ende des 19. Jahrhunderts aufgewachsen ist, und winken nicht auch leise die „Buddenbrooks“ im Hintergrund?
Am Ende des Romans steht Thomas Mann wieder vor dem Lübecker Haus, das ist jetzt vernagelt. Über das ganze „Dazwischen“ – wie Thomas Mann zum legendären Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger wurde, seine Ehe mit Katia, das Exil, was ihn geprägt, geplagt und auch politisch bewegt hat, das wird mir Colm Tóibín in seinem Roman „Der Zauberer“ noch einmal erzählen, auf seine besondere, einfühlsame Weise. Hoffe ich.
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