Leo Tolstoi oder Margret Atwood: ihre Werke würden wir kaum kennen, gäbe es nicht die immens wichtige Arbeit von literarischen Übersetzerinnen und Übersetzern. Um sie zu fördern, gibt es den Deutschen Übersetzerfonds, maßgeblich finanziert vom Bundesministerium für Kultur und Medien.
Nun drohen dem Fonds schmerzliche Kürzungen: 650.000 Euro soll es im kommenden Jahr weniger geben. Der DÜF spricht von einem „eklatanten Schaden im Bereich der Übersetzungskunst“. Wir sprechen darüber mit Marie Luise Knott, Vorstandsmitglied beim DÜF.
SWR2 Zeitgenossen Ilija Trojanow, Autor, Übersetzer und Verleger
Ilija Trojanow ist Weltbürger und "Weltensammler". Das scheint keine überraschende Entwicklung zu sein, wenn man 1965 in Bulgarien geboren wird, mit den Eltern als Sechsjähriger über Jugoslawien nach Italien und von dort weiter nach Deutschland flieht. Nach dem Abitur in Kenia sind Mumbai und Kapstadt weitere Wohnsitze. Reportagen für namhafte Zeitungen zeigen, dass sich Ilija Trojanow als Vermittler zwischen den Kulturen sieht. Sein erster Roman "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall" wurde 2008 verfilmt. Der Weltensammler wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Trojanow erhielt zahlreiche Auszeichnungen, er war 2007 Stadtschreiber in Mainz und im gleichen Jahr Inhaber der Tübinger Poetik-Dozentur.
Literatur Von der Leidenschaft für einen einsamen Job: ÜbersetzerInnen
Übersetzerinnen und Übersetzer führen Schattenexistenzen: An Ruhm und Prominenz liegt ihnen wenig und ihre Arbeit ist schlecht bezahlt. Dafür sind sie meist hochanspruchsvoll in der Sache. Ihnen verdanken wir, die Literaturen der Welt auf Deutsch lesen zu können.