Zwischen Ampel-Aus und Trump-Sieg

Lustige Helfer in der Krise? Die Rolle von Memes bei bedeutenden Ereignissen

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Autor/in
Luisa Sophie Klink
Onlinefassung
Dominic Konrad
Dominic Konrad, Autor und Redakteur bei SWR Kultur und SWR Musik

Wenn sich die Ereignisse überschlagen, ist das nicht immer leicht zu verarbeiten. Viele nutzen dabei als Ventil kleine lustige Bildchen und Videos in den sozialen Medien. Aber können Memes wirklich dabei helfen, das Geschehen zu verarbeiten, wenn von allen Seiten Neuigkeiten auf einen einströmen?

In den sozialen Medien sind sie allgegenwärtig: die kleinen Clips oder Bilder zu Themen, über die die ganze Welt spricht. Die einen haben Spaß daran, sich mit Memes kreativ auszuleben, andere hingegen konsumieren sie lediglich.

Best meme for #DumpTrump #USElection No idea who came up with it... but they are so spot on. Please restart in a safe mode. pic.twitter.com/sNcFMRvToT

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Die Mini-Collagen, die überwiegend aus Bild und Text bestehen, beziehen sich häufig satirisch-überspitzt auf ein bestimmtes tatsächliches Ereignis. Prädestiniert sind Ereignisse, die gesellschaftliche Diskussionen auslösen und eine Vielzahl an Menschen bewegen. Und so breiten sich Memes im Netz rasend schnell aus.

Es tut gut, auf Distanz zu gehen und zu lachen

Gerade wenn sich wie am 6. November 2024 zwischen Trump-Sieg und Ampel-Aus die politischen Ereignisse an einem Tag überschlagen oder eine Naturkatastrophe auf die andere folgt, wie beim Hurrikan in Florida und der Überflutung in Valencia, ist eine vollkommene Reizüberflutung mit Nachrichten nicht zu vermeiden.

Künstler zeigt Donald Trump nach der gewonnenen US-Wahl nur mit einem Lendenschurz aus der Steinzeit bekleidet und zwei Keulen auf einer Weltkugel.
Ob virtuell oder in der Realität: An den unterschiedlichsten Orten werden aktuelle Ereignisse bildlich dargestellt.

Da müsse man erstmal einen Gang runterschalten, meint Sebastian Rabsahl alias Sebastian 23, Comedian und Autor des Buches „Alles wird gut“. Ihm helfe es, Weltlagen humoristisch zu verarbeiten, sagt Rabsahl im Interview mit SWR Kultur.

Es tue gut, auch mal auf Distanz zu gehen und zu lachen. Man müsse sich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen, sagt der Comedian. Wenn man bedenke, wie oft schon der Weltuntergang prophezeit wurde und doch nicht eingetreten ist, könne man auch wieder beruhigt sein. Auch wenn bei der Aussicht, dass Trump 47. US-Präsident wird und die Ampel-Regierung Geschichte ist, auch bei ihm ein bisschen Weltuntergangsstimmung angesagt war.

„Ich habe mich gefühlt wie der Coyote, der in den alten Cartoons immer den Road Runner jagt, gerade über die Klippe gerannt ist und dann in der Luft stehen bleibt und merkt: Mist, da ist gar kein Boden mehr“, sagt Sebastian Rabsahl. Es habe sich wie kurz vor dem Absturz angefühlt. „Aber wir wissen aus den Cartoons: Am Ende hat der Coyote doch immer überlebt. Es geht schon weiter.“

Cartoonfiguren Coyote und Road Runner jagen sich
Im Cartoon jagt der immer hungriger Wile E. Coyote den rasend schnellen Road Runner. Erst zu spät stellt er fest, wen ihm der Boden unter den Füßen fehlt.

Memes und Humor geben Gemeinschaftsgefühl

Humor ist wichtig zur Krisenbewältigung. Und da gehören auch die satirischen Memes dazu. Der unkomplizierte Austausch im Internet ermöglicht, es Themen zu enttabuisieren und sie humoristisch zu betrachten ohne ihnen gänzlich ihre Ernsthaftigkeit abzusprechen.

Sie können in Krisenzeiten hilfreich sein, um eine Situation besser verstehen oder einordnen zu können, um Ängste zu überwinden, und das Gefühl zu vermitteln, mit seinen Gedanken nicht alleine zu sein. Memes sind nicht nur ein lustiger Zeitvertreib, sondern durchaus auch Helfer bei der Krisenbewältigung.

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