Jubiläum des Trickfilmgiganten

100 Jahre Disney: Am Anfang stand die Innovation

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Autor/in
Dominic Konrad
Dominic Konrad, Autor und Redakteur bei SWR Kultur und SWR Musik

Am 16. Oktober 1923 schloss Walt Disney den Vertrag für seine erste Trickfilmreihe ab und legte damit den Grundstein für einen der größten Unterhaltungskonzerne der Welt. Seinen Konkurrenten war Disney immer eine Nasenlänge voraus: Er erkannte und nutzte die technischen Entwicklungen seiner Zeit. Was bleibt bei Disney vom Erfindungsgeist des Firmengründers?

Walt Disney
Ideen, Rückschläge und Mut zu großen Träumen: Kaum eine Biografie liest sich so wie der „Amercian Dream“ wie die von Walt Disney (1901 – 1966)

Ein Mädchen im Cartoon-Land rettet Disney vor dem Aus

Es ist nicht die einfachste Ausgangslage für Walt Disney. Das erste Animationsstudio, das der 21-Jährige in seiner Heimatstadt Kansas gegründet hatte, ist zahlungsunfähig. Mit seinem letzten Budget produziert er einen Kurzfilm namens „Alice’s Wonderland“, sehr frei nach den Abenteuern von Lewis Carroll.

Disney schafft etwas bisher Ungesehenes: Er verbindet Aufnahmen einer realen Kinderdarstellerin mit Cartoon-Charakteren. Sein Studio kann Disney zwar nicht halten, aber mit dem Film im Gepäck macht er sich auf den Weg nach Hollywood, um dort nach neuen Chancen und Geldgebern zu suchen.

SWR2 Filmkritiker Rüdiger Suchsland im Gespräch über hundert Jahre Disney

Und er wird fündig: Am 16. Oktober 1923 unterzeichnet Disney einen Produktionsvertrag bei Margret Winkler, einer der einflussreichsten Cartoon-Produzentinnen der Stummfilm-Ära. Fünf Jahre arbeitet Disney an den „Alice Comedies“. Es ist der Start einer der großen amerikanischen Firmengeschichten.

Filmklassiker aus dem Hause Disney

Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
Mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ schrieb Disney 1937 Filmgeschichte: Es ist der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Auch mehr als 85 Jahre später kann das Märchen mit seinem klassischen Charme überzeugen. Bild in Detailansicht öffnen
Fantasia (1940)
Klassiker mit viel Klassik: In „Fantasia“ (1941) ließ Disney sinfonische Kompositionen in Animation übersetzen. Die berühmteste Passage des Films zeigt Mickey Maus als Goethes Zauberlehrling. Bild in Detailansicht öffnen
Bambi (1942)
Inmitten des Zweiten Weltkriegs produzierte Disney mit „Bambi“ (1942) einen seiner ruhigsten und poetischsten Filme. Vorlage war ein Roman des Österreichers Felix Salten, der in Deutschland seit 1935 auf dem Index stand. Bild in Detailansicht öffnen
Cinderella (1951)
Zauberhafter als bei „Cinderella“ (1951) wird's kaum! Mit dem Wink ihres Zauberstabs schickt die gute Fee Aschenputtel auf den Ball, wo sie Herz und Schuh an den Prinzen verliert. Bibbidi-Bobbedi-Boo! Bild in Detailansicht öffnen
101 Dalmatiner (1961)
Romantisch ist es auch zwischen den Dalmatinern Pongo und Perdita. In „101 Dalmatiner“ (1961) können sie sich über reichlich Nachwuchs freuen ... und wir uns mit Cruella de Vil über eine der besten Disney-Schurkinnen. Bild in Detailansicht öffnen
Die Hexe und der Zauberer (1963)
Higitus-Pigitus: In „Die Hexe und der Zauberer“ übernimmt der Zauberer Merlin 1963 die Aufgabe, den kleinen Küchenjungen Arthur auf seine künftige Aufgabe als König von Camelot vorzubereiten. Bild in Detailansicht öffnen
Das Dschungelbuch (1967)
Probier's mal mit Gemütlichkeit. „Das Dschungelbuch“ war der letzte Disney-Film, der unter Mitarbeit von Walt Disney entstand. Disney starb am 15. Dezember 1966. Bild in Detailansicht öffnen
Arielle, die Meerjungfrau (1989)
Eine kleine Meerjungfrau träumt davon, ein Mensch zu sein. Auch heute noch zählt die wissbegierige Arielle zu den beliebstesten Disney-Heldinnen. Der Film von 1989 wurde zur Initialzündung der großen Disney-Renaissance ... Bild in Detailansicht öffnen
Die Schöne und das Biest (1991)
... die ihren künstlerischen Höhepunkt mit „Die Schöne und das Biest“ fand. Der Film überzeugte die Kritiker 1991 so sehr, dass er als erster Zeichentrick überhaupt ins Rennen um den Oscar für den besten Film geschickt wurde. Bild in Detailansicht öffnen
Aladdin (1992)
Unvergessen ist auch Disneys Ausflug in die Abenteuer aus 1001 Nacht: „Aladdin“ (1992) wurde zum unvergesslichen Klassiker dank der Musik von Alan Menken, Howard Ashman und Tim Rice. Bild in Detailansicht öffnen
Der König der Löwen (1994)
Musikalisch nicht minder ikonisch, dank Sir Elton John: Der junge Löwe Simba in „Der König der Löwen“ soll eine afrikanische Antwort auf Shakespeares Hamlet darstellen. Dank Timon und Pumba hält sich die Tragödie aber in Grenzen. Hakuna Matata! Bild in Detailansicht öffnen
Toy Story (1995)
1995 produzierte Disney mit Pixar den ersten vollständig computeranimierten Film der Geschichte. „Toy Story“ verrät, was Spielzeug macht, wenn keiner hinschaut. Bis heute gibt es vier Fortsetzungen, das Original ist aber unvergessen. Bild in Detailansicht öffnen
Mulan (1998)
Frauenpower aus Fernost: Um ihren kranken Vater vor dem Krieg gegen die Hunnen zu schützen, zieht Mulan 1998 als Mann verkleidet in die Schlacht. Bild in Detailansicht öffnen
Lilo & Stitch (2002)
Ohana heißt Familie: Der außerirdische Tunichtgut Stitch stiftet im Leben der kleinen Hawaiianerin Lilo einiges an Unruhe. Doch die Musik von Elvis Presley kann ihn beruhigen. Bild in Detailansicht öffnen
Findet Nemo (2003)
Die 2000er-Jahre sind das große Jahrzehnt der Pixar-Studios. In „Findet Nemo“ begeben sich Clownfisch-Papa Marlin und die vergessliche Dori auf die Suche nach Marlins Sohn Nemo. Gesprochen wurden die zwei Fische von Christian Tramitz und Anke Engelke. Bild in Detailansicht öffnen
Ratatouille (2007)
2007 wurde es besonders kulinarisch: „Ratatouille“ (2007) erzählt die Geschichte der Ratte Remy, die unbedingt den Sprung in die Sternegastronomie schaffen will. Hilfe bekommt Remy vom Küchenjungen Alfredo Linguini. Bild in Detailansicht öffnen
WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf (2008)
Überraschend tiefgründig kommt Pixars Film „WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf“ (2008) daher. Erzählt wird die Geschichte eines kleinen Aufräum-Roboters, der alleine die verlassene und völlig verschmutzte Erde aufräumen soll. Bild in Detailansicht öffnen
Rapunzel – Neu verföhnt (2010)
Auch die Disney-Studios setzen ab 2010 auf 3D-Animation und kehren gleichzeitig zum Märchenfilm zurück: „Rapunzel – Neu verföhnt" erzählt die Geschichte der langhaarigen Maid aus Grimms Märchen neu. Bild in Detailansicht öffnen
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)
Riesiger Erfolg im hohen Norden: In „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ hadert Arendelles Königin Elsa mit der Angst vor ihren eigenen eisigen Zauberkräften. Ihre Schwester Anna versucht, sie vor sich selbst zu retten. Bild in Detailansicht öffnen
Zoomania (2016)
Tierische Kriminalgeschichte: Die Hasen-Polizistin Judy Hopps und der kleinkriminelle Fuchs Nick Wilde erforschen in „Zoomania“ (2016) das Verschwinden von Raubtieren aus der Stadt Zootopia. Bild in Detailansicht öffnen
Coco (2017)
Wie kein anderes Studio wagt sich Pixar auch an schwierige Themen wie das Sterben. In „Coco“ (2017) gelingt dem kleinen Miguel am mexikanischen Tag der Toten der Übergang ins Reich der Verstorbenen. Bild in Detailansicht öffnen
Encanto (2021)
Riesenerfolg dank Streaming. „Encanto“ (2021) erzählt die Geschichte der magischen Familie Madrigal. Ein Überraschungshit wurde der Song „Nur kein Wort über Bruno“ aus der Feder von Lin-Manuel Miranda, dem Autor des Musical-Welterfolgs „Hamilton“. Bild in Detailansicht öffnen

Disney erkennt den Umbruch in Hollywood

Was Walt Disney anderen Cartoon-Produzenten voraus hat, ist sein Gespür für die Innovationen seines Mediums, die Ende der 1920er-Jahre die komplette Filmindustrie schlagartig und drastisch verändern.

Nachdem Warner Brothers 1927 mit „The Jazz Singer” den ersten Tonfilm ins Kino bringt, trumpht Disney ein Jahr später mit dem ersten Ton-Zeichentrick auf und bringt gleichzeitig eine unvergessliche Figur auf die Leinwand: In „Steamboat Willie“ sieht und hört das Publikum am 18. November 1928 zum ersten Mal das neue Studio-Maskottchen Micky Maus.

Steamboat Willie (1928)
„Steamboat Willie” gilt als die Geburtsstunde von Micky Maus. Die Stimme des Nagers spricht Walt Disney bis in die 1960er-Jahre selbst.

Micky wird zum Riesenerfolg und Disney – ganz Geschäftsmann – nutzt die Popularität in bisher unbekanntem Maße für die Lizensierung von Comic Strips und Merchandising: Puppen, Uhren, Lunchboxen, Spielzeug … Micky Maus ist überall und spült Geld in die Kassen der Disney-Studios.

Künstlerische Anerkennung und „Disneys Verrücktheit“

1932 erhält Disney das Angebot, als erstes Cartoon-Studio im neuartigen Technicolor-Verfahren zu produzieren. Disney akzeptiert und sichert sich die Exklusivrechte für die ersten zwei Jahre. Mit „Flowers and Trees“ produziert das Studio den ersten Technicolor-Cartoon und wird für den Film prompt mit seinem ersten Oscar ausgezeichnet. Der ersten von vielen für Disney.

Mit den farbigen Trickfilmen trainiert der Studioleiter seine Animatoren auch für das nächste Riesenprojekt. Disney will den ersten Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge produzieren: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“.

Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
Disney war es wichtig, dass die Heldin seines Zeichentrick-Spielfilms „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ beim Publikum echte Gefühle erzeugt. In ihre Animation investierte er viel Zeit und Geld.

In Hollywood wird hinter vorgehaltener Hand von „Disneys Verrücktheit“ gesprochen. Niemand kann sich vorstellen, dass ein Zeichentrickfilm eine Dramaturgie von über 80 Minuten aushält. Doch einmal mehr gelingt es Disney, sein Genre neu zu erfinden. „Schneewittchen“ wird 1937 zum Welterfolg und gilt bis heute als einer seiner besten Filmklassiker.

The Führer's Face (1943)
Donald Duck im Kampf gegen Adolf Hitler. Disneys Propaganda-Film „Der Fuehrer's Face“ („Das Gesicht des Führers“) wird 1943 mit dem Oscar ausgezeichnet.

Mit Amerika ziehen Disneys Figuren in den Krieg

Disneys abendfüllende Filme erfreuen sich großer Beliebtheit. Während Nazi-Deutschland in Europa Angst und Schrecken verbreitet, produziert Disney in Hollywood fleißig weiter: Es folgen „Pinocchio“, „Fantasia“, „Dumbo“ und „Bambi“. Mit dem Kriegseintritt der USA produziert auch Disney Filme mit klarer politischer Position. Donald Duck, Goofy und Pluto ziehen in den Krieg.

Nach dem Krieg fällt es den Disney Studios schwer, sich wirtschaftlich zu erholen. Die Wende bringt erneut ein Film nach Märchenvorlage: Mit „Cinderella“ gelingt es Disney 1951 beeindruckend, den Erfolg seines ersten Spielfilms zu wiederholen.

Wenig später dringt Disney wieder einmal in ein neues Medium vor: Ab 1954 tritt der Firmengründer im Fernsehen als Moderator auf. Auf der heimischen Mattscheibe zementiert Disney seinen Nachruhm als Amerikas erfinderischer und gutmütiger Märchenonkel und rührt gleichzeitig die Werbetrommel für sein neuestes Großprojekt: Disneyland. Disneys Filme sind nun in der realen Welt angekommen.

Mary Poppins (1964)
Mit Mischfilmen wie „Mary Poppins“ zementiert Disney seinen Nachruhm als großer Innovator und Geschichtenerzähler. Hauptdarstellerin Julie Andrews erhält für diesen Film den Oscar als beste Schauspielerin.

Der große Visionär verschwindet

Der starke Raucher Walt Disney stirbt am 15. Dezember 1966 mit 65 Jahren an Lungenkrebs. Trotz seiner schweren Krankheit arbeitet er bis zuletzt mit Feuereifer an neuen Projekten. Vor allem bei seinem letzten Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ ist Disney stark involviert.

Mit dem Tod seines Gründers stürzen die Disney Studios in eine Zeit der Kopflosigkeit. Disney verfällt in eine Schockstarre, eine teils museale Verehrung des großen Firmenerbes. Die 1970er-Jahre sind bei Disney geprägt von der Verwaltung der früheren Erfolge.

Walt Disney mit Mickey Mouse
Als Walt Disney 1966 stirbt, hinterlässt er ein enormes Firmenerbe. Bis zuletzt arbeitet er an Filmideen und neuen Attraktionen für seinen Freizeitpark Disneyland.

Die kleine Meerjungfrau bringt den Neuanfang

Mitte der 1980er-Jahre verdient Disney am meisten mit den Rechten an seinen Klassikern, gerade an der neuen Auswertung durch die Videokassette, und an neuen Realfilmen. Nach dem finanziellen Flop des Fantasy-Films „Taran und der Zauberkessel“ steht die Zeichentricksparte sogar komplett auf der Kippe: zu teuer, zu arbeitsintensiv, zu wenig zeitgemäß.

Disney-Remake unten im Meer „Arielle, die Meerjungfrau“: Story altbekannt, Halle Bailey fulminant

Ein regelrechter Aufschrei ging durchs Internet, als Disney im Juli 2019 die Besetzung der Hauptrolle für das Realfilm-Remake von „Arielle, die Meerjungfrau“ bekanntgab. Der Stein des Anstoßes: Halle Bailey ist Schwarz. Disney opfere eine seiner beliebtesten Figuren dem „woken Zeitgeist“, lautete der Vorwurf. Entgegen aller Aufregung bleibt der Film in seinen Aktualisierungsversuchen dann doch ziemlich brav.

Die Wende bringt erneut ein Filmmärchen. 1989 veröffentlicht Disney mit „Arielle, die Meerjungfrau“ erstmals seit den 1950er-Jahren einen Märchenfilm und landet einen Riesenerfolg. Vor allem die Musik aus der Feder von Alan Menken und Howard Ashman trifft den Zeitgeist und überzeugt Kritiker und Publikum.

„Arielle“ ist der Start der sogenannten Disney-Renaissance der 1990er-Jahre. Der Film gibt den Auftakt für Filme wie „Die Schöne und das Biest“, „Aladdin“, „Der König der Löwen“ oder „Hercules“. Disneys neue Held*innen sind wieder omnipräsent: in TV-Serien, Comics und Videospielen.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)
Einer der erfolgreichster Zeichentrickfilme aller Zeiten: 2013 veröffentlicht Disney „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“.

Quo vadis, Disney?

Zum hundertsten Geburtstag steht der Riesenkonzern erneut am Scheideweg. In den vergangenen Jahren scheint Disney mehr daran interessiert, sein Erbe zu verwalten und seine Marken zu erweitern, als wirklich neue Geschichten zu erzählen. Damit befindet sich Disney voll im Zeitgeist Hollywoods: möglichst viel Nostalgie, wenig Experimente.

Seit Mitte der 2010er-Jahre feiert Disney an den Kinokassen gute Zahlen mit den Realverfilmungen seiner großen Klassiker. Doch die Filme werden aufgrund ihrer mangelnden Originalität von den Kritikern zerrissen. Daneben investiert der Konzern in erfolgreiche, bestehende Marken, allen voran Marvel Comics und Star Wars.

100 Jahre Disney Der Disney-Konzern – Vom weißen Entenhausen zur Schwarzen Arielle

Es begann mit Micky Maus. Heute ist Disney ein politischer Faktor in den USA. Einst Inbegriff des weißen Familienideals, ist der Konzern längst divers geworden, manche sagen: woke. Wirklich?

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Ob dieses Konzept den Konzern noch lange an der Spitze hält, ist fraglich. Auch, weil im gespaltenen Amerika nach Donald Trump jeder Versuch von Disney, sein Erbe zu diversifizieren, als „woke“ verschrien wird. Es ist ein Kurs, der dem Konzern gefährlich werden könnte: Erst kürzlich verkündete Disney-Konzernchef Bob Iger drastische Einsparungen bei Disneys Streamingdienst Disney Plus, um das Angebot profitabel zu machen.

Zu Disneys Geburtstag kann man dem Konzern nur eines wünschen: Mehr Mut zu neuen Ideen, neuen Inhalten und mehr Pioniergeist, wie ihn einst Walt Disney hatte.

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Dominic Konrad, Autor und Redakteur bei SWR Kultur und SWR Musik