Hilfe und Unterstützung

Neuanfang für Familie aus der Ukraine in der Eifel

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Mischa kam mit seiner Familie vor rund einem Jahr aus der Ukraine in die Eifel. In seiner Heimatstadt Charkiw ist viel zerstört. Auch sein Haus.

Der Kontrast ist heftig. Vor rund einem Jahr ist Mindia, den alle Mischa nennen, mit seiner Familie aus Charkiw in der Ukraine in die Eifel geflohen. Zunächst kamen sie in der AfA in Bitburg unter. Dort wohnten sie mit sechs Personen in einem Zimmer. Mischa und seine Frau Oksana, die beiden Kinder und seine Schwiegereltern samt Katze. Das war vier Monate lang so.

Wochenlang in Sammelunterkunft

Bei einem Besuch in der Kleiderkammer hätten sie Markus Schlickat und seine Hilfsorganisation MMS Humanitas kennengelernt. Markus und seine Mithelfer hätten seine Familie vielfältig unterstützt. Mit Sachspenden, Behördengängen, Kleidern. Aber auch einfach mit ihrer Anwesenheit. Vor allem aber bei der Suche nach einer besseren Wohnmöglichkeit. So hätten Mithelfer aus dem Verein ihnen ein Haus in Alsdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm zur Miete angeboten. Dort ist die Familie eingezogen und fühlt sich wohl.

Hilfstransport nach Charkiw begleitet

Wie Mischa erzählt, ist er in der Zwischenzeit nochmals mit Hilfsgütern nach Charkiw zurückgefahren. Mischa wollte auch sehen, ob sein Haus noch steht. Aber alles sei zerstört, wie er sagt. Alles, was er sich in den vergangenen zwanzig Jahren aufgebaut habe - weg.

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Es sei für ihn wie ein Albtraum gewesen. Überhaupt seien die Eindrücke aus dem kriegszerstörten Charkiw schrecklich für ihn gewesen. Er habe eine Szenerie wie aus einem Endzeit-Film gesehen.

Wiederaufbau in der Ukraine geplant

Eigentlich hatte er geplant, so schnell wie möglich mitzuhelfen beim Wiederaufbau der Ukraine. Doch er habe immer mehr Zweifel, ob er das seiner Familie zumuten könne. Es sei besonders für seine Kinder kaum zu ertragen, glaubt er. Zudem seien sie gerade dabei, sich in Alsdorf in der Eifel einzuleben.

Sohn David besuche die Schule in Bitburg. Tochter Eva gehe in Alsdorf in den Kindergarten. Beide lernten auf diese Weise schnell Deutsch. Und auch er besuche seit einem Monat einen Deutschkurs.

Arbeit auch in der Eifel möglich

Mischa geht davon aus, dass er auch bald in der Eifel arbeiten kann. Er habe als Bauunternehmer gearbeitet. Mit Deutsch-Kenntnissen könne er seinen Beruf auch in der Eifel ausüben. Er sei bereit, sagt er. Dank Helfern und Nachbarn sieht er dort eine Perspektive für sich. Überhaupt habe ihn die Hilfsbereitschaft überwältigt. Ohne Gegenleistung zu erwarten, hätten Markus Schlickat und auch seine Vermieter ihn und seine Familie unterstützt. Und würden auch weiter helfen.

Dank Helfern wie Markus Schlickat gibt es für Mischa und seine Familie aus der Ukraine in der Eifel einen Neuanfang. Er floh nach dem der Krieg mit Rußland begann.
Dank Helfern wie Markus Schlickat gibt es für Mischa und seine Familie aus der Ukraine in der Eifel einen Neuanfang. Er floh vor dem Krieg mit Rußland.

Unterstützung vor Ort in der Eifel

Elke und ihr Mann Hans Bauer sind die Vermieter von Mischa und seiner Familie. Das Paar schaut regelmäßig vorbei. Sie verbrächten gerne Zeit mit ihnen. Das sei für ihn und seine Familie sehr wichtig. Der Krieg habe ihm gezeigt, dass es auf Zwischenmenschlichkeit ankomme.

Auch wenn er von Null anfangen muss in der Eifel - Mischa ist zuversichtlich, dass ihm mit Hilfe von seinen Freunden und Unterstützern ein Neuanfang gelingen kann.

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