Umbau von SB-Filialen, geschlossene Automaten und weniger Geld verfügbar - die Volksbanken in der Region Koblenz wollen es Automatensprengern schwerer machen.
Die Volksbanken an Rhein, Ahr und Mosel werden nach eigenen Angaben ab Freitag viele Geldautomaten nachts schließen. Außerdem werden einige Selbstbedienungs-Filialen ganz geschlossen, teilten die Volksbank RheinAhrEifel und die Volksbank RheinMosel mit. Bereits Anfang Januar hatte die Sparkasse in Koblenz einen ähnlichen Schritt angekündigt.
SB-Stellen bleiben nachts geschlossen Gesprengte Geldautomaten: Sparkasse Koblenz schließt SB-Stellen nachts
Die Sparkasse Koblenz schließt aus Sicherheitsgründen ab dem 9. Januar nachts alle SB-Geschäftsstellen. Damit reagiert sie auf die Serie von Geldautomatensprengungen in der Region.
Die neuen Regeln sollen dazu beitragen, dass die Filialen sicherer werden. In den vergangenen Monaten war es in der Region Koblenz immer wieder zu Sprengungen von Geldautomaten gekommen. Erst Ende Februar sprengten noch unbekannte Täter einen Automaten in Andernach.
Ab Nachmittag ist Geld abheben nicht mehr möglich
Bereits seit Dezember schließt die Volksbank RheinAhrEifel einige SB-Filialen in der Nacht - unter anderem in Koblenz, Andernach und Mayen. Nun geht die Bank noch einen Schritt weiter: Ein Teil der Automaten werde nun wochentags schon in der Regel ab 16.30 Uhr dicht gemacht.
Bis morgens um 8.30 Uhr werde das Geld aus den Automaten entnommen, so die Bank. Davon sind auch Ausgabestellen der Volksbank RheinMosel betroffen. Insgesamt geht es um 67 SB-Automaten und Filialen bei beiden Banken. Wo genau Filialen geschlossen werden, hat die Volksbank RheinMosel hier aufgeführt. Betroffene Stellen der Volksbank RheinAhrEifel sind hier gelistet.
Der Entscheidung liegt eine Risikoanalyse der Kriminalämter zu Grunde. Innenminister Ebling (SPD) hatte sie Ende Januar vorgestellt.
Sieben SB-Filialen schließen ganz
Neben den nachts geschlossenen Automaten sollen sieben SB-Filialen der Volksbank RheinAhrEifel in der Region ganz dicht machen, darunter zwei Geldausgabe-Stellen in Koblenz, außerdem Filialen in Weibern, Oberwinter, Bad Bodendorf, Andernach und Kesselheim. Die Schließungen waren den Angaben zu Folge ohnehin am Ende des Jahres geplant, würden nun aber vorgezogen.
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Um weitere Sprengungen zu verhindern, soll auch die Geldmenge in den Geldautomaten reduziert werden, teilte die Bank mit. Einige Filialen müssen den Angaben zu Folge aber auch umgebaut werden, um sicherer zu werden. Darunter sind SB-Filialen in Obermendig und Mayen. Sie sollen bis zu drei Monate geschlossen bleiben.
Zahl der gesprengten Automaten stark angestiegen
Die Zahl der gesprengten Geldautomaten ist in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr stark gestiegen. Das Landeskriminalamt spricht von 56 Fällen, bei denen 31 Mal Geld erbeutet wurde. 2021 waren lediglich 23 Automaten im Land gesprengt worden. Der im vergangenen Jahr entstandene Schaden lag demnach bei weit über acht Millionen Euro - der Großteil davon waren Sachschäden der betroffenen Gebäude.
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