Unbekannte haben in der Nacht auf Sonntag einen Geldautomaten in Andernach (Kreis Mayen-Koblenz) gesprengt. Die Täter sind flüchtig.
Wie die Polizei berichtete, ereignete sich die Tat gegen 2 Uhr in der Erfurter Straße. Zwei Minuten nach Alarmeingang sei das erste Fahrzeug der Polizei vor Ort gewesen. Die Täter hätten den Tatort jedoch bereits verlassen. Ob Geld erbeutet wurde, sagten die Beamten nicht. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe bei den Ermittlungen: Wer die Tat beobachtet habe oder Hinweise zu den Tätern geben könne, solle sich unter der Telefonnummer 0261/1031099 an die Dienststelle in Koblenz wenden.
56 gesprengte Automaten in vergangenen Jahr
Die Zahl der gesprengten Geldautomaten ist in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr stark gestiegen. 56 Fälle zählte das Landeskriminalamt, 31 Mal wurde dabei Geld erbeutet. 2021 waren lediglich 23 Automaten im Land gesprengt worden. Der im vergangenen Jahr entstandene Schaden lag bei weit über acht Millionen Euro - etwa sechs Millionen Euro entfielen dabei auf Sachschäden und zwei Millionen auf die gemachte Beute.
Auch in diesem Jahr setzen sich die Sprengungen fort: Erst am Freitag jagten Unbekannte zwei Geldautomaten in Bad Breisig (Kreis Ahrweiler) in die Luft. Um der Entwicklung Einhalt zu gebieten, verständigten sich Innenminister Michael Ebling (SPD) und Bankenvertreter im Januar darauf, eine Risikoanalyse für sämtliche Automaten im Land zu erstellen. Auf dieser Grundlage sollen dann "schnell umsetzbare Maßnahmen" ergriffen werden.
Bankkunden müssen sich auf Änderungen einstellen
Nach Angaben von Landes-Sparkassenpräsident Thomas Hirsch kann dies zum Beispiel bedeuten, dass die Selbstbedienungsbereiche von Geldinstituten nicht mehr rund um die Uhr zugänglich sind. Möglich sei auch, dass Geldautomaten mit weniger Geld bestückt werden oder diese an bestimmten Standorten ganz abgebaut werden.