Seit zwei Wochen demonstrieren in Rheinland-Pfalz Menschen gegen Rechtsextremismus. Auch an diesem Wochenende gab es diverse Kundgebungen - am Sonntag etwa in Landau, Bodenheim und Altenkirchen.
Nach den Demonstrationen am Freitag und Samstag gingen am Sonntag erneut viele Menschen in Rheinland-Pfalz auf die Straße, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus ein Zeichen zu setzen. So zum Beispiel in der Gemeinde Westhofen (Landkreis Alzey-Worms). Unter dem Motto "Westhofen ist bunt - zeigt es!" wurde auf dem Marktplatz des Ortes in Rheinhessen demonstriert. In Bodenheim gab es am Sonntagabend eine Kundgebung auf dem Dollesplatz.
Auch auf dem Rathausplatz in Landau fand eine Kundgebung statt. Angemeldet hat sie der Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) unter dem Motto: "Wir sind Landau, wir sind Südpfalz - Alle zusammen für Demokratie und Vielfalt." In Landau kamen am Sonntag nach Angaben der Stadtverwaltung 3.000 Menschen auf dem Rathausplatz zusammen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren.
In Altenkirchen im Westerwald veranstaltete ein Bündnis aus sechs Parteien auf dem Schlossplatz eine Kundgebung für Demokratie und eine solidarische Gesellschaft.
Bereits am Samstag demonstrierten in Mainz rund 10.000 Menschen
In Mainz fand am Samstagmittag eine zweistündige Kundgebung auf dem Ernst-Ludwig-Platz im Regierungsviertel statt - unter dem Motto "Demokratie schützen - Rechtsextreme stoppen". Laut Polizei kamen rund 9.000 bis 10.000 Demonstrierende. Damit versammelten sich diesmal sogar noch mehr Menschen als bei der ersten Demonstration dieser Art in Mainz am 18. Januar. Damals waren rund 7.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dabei.
In ihrer Rede bedankte sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei allen, die für Demokratie und Vielfalt auf die Straße gehen. "Die Mehrheit in Deutschland sagt 'Es ist Zeit, dass wir nicht mehr schweigen, sondern deutlich machen, dass unsere Demokratie in Gefahr ist'", so die Ministerpräsidentin. Auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ergriff das Wort. Er beklagte, dass in Deutschland "immer mehr aggressive fremdenfeindliche Töne die Oberhand" gewonnen hätten. "Der Umgang mit Geflüchteten ist eine Frage der Würde, auch unserer eigenen", so Kohlgraf.
Auf dem Ernst-Ludwig-Platz Rund 10.000 Menschen demonstrieren in Mainz gegen Rechtsextremismus
Gut zwei Wochen nach der ersten großen Demonstration gegen Rechtsextremismus in Mainz gab es einen neuen Protest. Am Samstagmittag kamen Tausende zu einer Kundgebung in der Mainzer Innenstadt.
Demonstrationen auch in Ludwigshafen, Birkenfeld, Neuwied, Linz am Rhein und Dahn
In Ludwigshafen gab es am Samstagnachmittag eine Kundgebung auf dem Berliner Platz - rund 3.000 Menschen hatten sich hier versammelt. Unter anderem die parteilose Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Jutta Steinruck, war unter den Rednern.
Auch in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz demonstrierten am Samstag Menschen gegen rechts. In Birkenfeld gingen nach Polizeiangaben etwa 500 Menschen auf die Straße, in Neuwied etwa 3.000, in Linz am Rhein rund 500 und in Dahn (Südwestpfalz) etwa 350 Menschen. Laut Polizei verliefen alle Versammlungen ruhig und friedlich.
4.000 Menschen bei Demo am Freitag in Simmern
Bereits am Freitag waren etwa 4.000 Demonstrierende in Simmern und Speyer, 1.500 in Nierstein und 1.000 in Trier auf der Straße, um ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus und die AfD zu setzen.
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