Nach Correctiv-Enthüllungen

2.000 Menschen demonstrieren in Bad Kreuznach gegen Rechtsextremismus

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Autor/in
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Überall in Rheinland-Pfalz wird in diesen Tagen gegen Rechtsextremismus protestiert. In Bad Kreuznach gingen am Dienstagnachmittag rund 2.000 Menschen auf die Straße.

Mit Musik hatte die Veranstaltung am späten Nachmittag auf dem Kornmarkt begonnen. Sie stand unter dem Motto "Demokratie verteidigen - Bad Kreuznach gegen Rechts". Nach Angaben der Polizei waren mehr als 2.000 Menschen gekommen, die friedlich protestierten. Auf ihren Schildern war zu lesen: "Menschenrechte statt rechte Menschen" oder "Lieber bunt als kackbraun".

Etwa 2.000 Menschen haben am Dienstagnachmittag auf dem Bad Kreuznacher Kornmarkt gegen Rechtsextremismus demonstriert.
Etwa 2.000 Menschen haben am Dienstagnachmittag auf dem Bad Kreuznacher Kornmarkt gegen Rechtsextremismus demonstriert.

Der Bad Kreuznacher Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP) bekräftigte bei seiner Rede auf der Bühne, dass Bad Kreuznach für Offenheit und Toleranz stehe. Die Demo sei ein Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Es folgten zahlreiche Reden, unter anderem von Mitgliedern des Landtages, von Vertretern der jüdischen Gemeinde, von Verantwortlichen des Migrationsbeirates und auch eine Schülervertreterin kam zu Wort. Sie alle waren sich einig, dass man für Demokratie und Menschenrechte kämpfen müsse.

Datum für Demo gegen Rechtsextremismus nicht zufällig gewählt

Organisiert wurde die Versammlung von Stefan Butz, der für die Partei "Progressives Bad Kreuznach" im Stadtrat sitzt. Er hat nach eigenen Angaben die Aktion ganz bewusst auf den 30. Januar gelegt. An diesem Tag im Jahr 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt - ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Viele Proteste gegen Rechtsextremismus in der Region

In der Region Rheinhessen/Nahe hat es in den vergangenen beiden Wochen zahlreiche Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus gegeben. Am Wochenende gingen in Ingelheim, Worms und Bingen insgesamt rund 8.000 Menschen auf die Straße, bei einer der ersten Demonstrationen in Mainz waren es gut 5.000.

Correctiv-Enthüllungen

Auslöser für die Proteste sind die Correctiv-Enthüllungen über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam im November vergangenen Jahres. An diesem hatten auch AfD-Politiker und Mitglieder der CDU teilgenommen. Bei dem Geheimtreffen ging es auch darum, Millionen Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte aus Deutschland zu vertreiben.

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