Trockenheit und Hitze – da ist Rasen nicht mehr praktisch. Eine Alternative sind Thymian oder pflegeleichte Kleinstauden. Wir stellen Ihnen Pflanzen für den Rasenersatz vor.
Weniger Kosten, weniger Zeit – Vorteile von Alternativen für Rasen
Thymian: Der pflegeleichte Rasenersatz
Der Rasen von morgen: So pflegen Sie den Sandthymian
Staude statt Rasen – wann ergibt es Sinn?
Rasen raus, niedrige Stauden rein – so geht’s!
Welche Bodendecker und andere Pflanzen eignen sich statt Rasen?
Weniger Kosten, weniger Zeit – Vorteile von Alternativen für Rasen
- Weniger Arbeit: Das Mähen lässt sich auf ein- bis zweimal pro Jahr begrenzen. Das heißt, Sie machen sich das Leben im Garten wirklich leichter - und schonen auch die Nerven Ihrer Nachbarn, weil Sie keinen Lärm beim Rasenmähen mehr machen.
- Weniger Wasser: Ganz niedrig wachsende Stauden brauchen weniger Wasser. Außerdem muss nicht gedüngt und vertikutiert werden.
- Geringere Kosten: Man spart sich die Kosten für Wasser, Düngemittel und Co.
- Nahrung für Insekten: Einige der Rasenersatz-Pflanzen blühen und sind damit Futterquellen für Bienen & Co.
Thymian: Der pflegeleichte Rasenersatz
Wie wäre es mit Thymian als Rasenersatz? Der Sandthymian wird nur etwa fünf Zentimeter hoch und ist ein ganz flach wachsender und sehr trockenheitsverträglicher Thymian. Ist er einmal angewachsen, muss nicht mehr gewässert und gedüngt werden und den Rasenmäher brauchen Sie nur noch einmal im Jahr. Auch SWR4 Gartenexperte Volker Kugel hat in seinem privaten Garten 50 Quadratmeter seines Rasens durch Sandthymian ersetzt.
So wechseln Sie von Rasen auf Sandthymian
- Rasen komplett vertrocknen lassen. Dann sehr hart und tief vertikutieren (Vertikutierer auf der tiefsten Stufe). Am besten die Rasenfläche dreimal mit dem Gerät bearbeiten. Danach die Grasreste mit dem Rechen beseitigen.
- Den Boden dann mit circa 20 Liter Dachgartensubstrat pro Quadratmeter versorgen. Damit wird die Erde "abgemagert", denn der Thymian liebt es eher nährstoffarm. Das Dachgartensubstrat wird mit der oberen Erdschicht vermischt – dann können die Thymianpflanzen eingepflanzt werden.
- Sie benötigen etwa zehn Pflanzen pro Quadratmeter. Diese werden im Abstand von 30 Zentimeter eingepflanzt.
Der Rasen von morgen: So pflegen Sie den Sandthymian
Ist der Sandthymian angelegt (in der Anwachsphase regelmäßig wässern!), sollte er Ende des nächsten Sommers rasenartig dicht sein. Die Pflege ist einfach und überschaubar: Einmal im Jahr mähen. Mehr Arbeit macht der Sandthymian nicht. Außerdem gilt: Es ist keine Düngung mehr nötig, kein Pflanzenschutz, kein Wässern und die Insekten freuen sich über die rosa Blüte im Juni.
Staude statt Rasen – wann ergibt es Sinn?
Rasen durch Kleinstauden zu ersetzen, bietet viele Vorteile und eignet sich besonders bei folgenden Flächen:
- Geringe Nutzung: Wenig genutzte Rasenflächen im Garten sind ideal. Stark beanspruchte Rasenstücke dagegen nicht.
- Kleine Flächen: Gerade kleine Flächen von zehn bis 20 Quadratmetern sind ideal, um sie mit Kleinstauden zu bepflanzen.
Rasen raus, niedrige Stauden rein – so geht’s!
Zunächst wird der Rasenfilz von oben zirka drei bis vier Zentimeter entfernt. Das geht am besten mit einer sogenannten Rasenschälmaschine, die man sich als Mietgerät besorgen kann. Danach wird der Boden mit einer Fräse bearbeitet und es sollte noch etwa drei bis fünf Zentimeter hoch Sand oder Lavasplitt eingearbeitet werden, um so die Trittfestigkeit des Bodens zu erhöhen. Dann werden die Pflanzen relativ dicht gesetzt – mit 20 bis 25 Stück auf den Quadratmeter können Sie die Pflanzen mit 20 Zentimetern Abstand setzen.
Kein Unkraut mehr im grünen Beet
Das klingt erstmal nach viel Arbeit und viel Geld, aber die Spareffekte stellen sich im Laufe der Jahre ein. Innerhalb eines Jahres bildet sich ein dichter Teppich. Im ersten Jahr müssen Sie noch regelmäßig Wildkräuter entfernen, die sich ansiedeln wollen – später haben die dann fast keine Chance mehr.
Welche Bodendecker und andere Pflanzen eignen sich statt Rasen?
- Habichtskraut: hat gelben Blüten, verträgt volle Sonne und braucht mageren Boden
- Blauer Bubikopf: wächst gedrungen, braucht volle Sonne und mageren Boden
- Zwergthymian: Besonders empfehlenswert ist hier die Sorte "Elfin". Diese wird nur drei bis fünf Zentimeter hoch, blüht im Juli/August dunkel-lila und ist trittfest. Gemäht werden muss gar nicht. Durch sein grün-bläuliches Laub wirkt der "Elfin" von weitem ähnlich wie ein Rasen.
- Teppichverbene: kleine Blättchen, wächst kriechend am Boden. Die kleinen, weißen Blüten erscheinen im Hochsommer. Nur einmal mähen, und zwar, wenn die Blüten abgeblüht sind, ungefähr Anfang September. Die Teppichverbene ist sehr gut trittverträglich und hat eine Anmutung wie ein Rasen.
- Fiederpolster: Die Pflanze bildet ganz feine, hellgrüne Fiederblättchen, hat einen teppichartigen Wuchs, ist auch gut trittverträglich, pflegeleicht und für etwas schattigere Stellen geeignet.
- Sternmoos: Diese Pflanze wächst so langsam, dass sie sich zum Beispiel auch dafür eignet, die Fugen von Trittplatten pflegeleicht zu begrünen.
Alle genannten Pflanzen, außer das Sternmoos, brauchen einen sonnigen oder zumindest halbschattigen Platz. Im vollen Schatten können sie nicht auf Dauer gedeihen. Das Sternmoos ist für den Schatten oder Halbschatten sehr gut geeignet.
Weitere Tipps, wie Ihr Garten die Trockenheit übersteht, finden Sie hier.
Hitzeverträgliche Pflanzen und Pflanzen für trockene Böden
Und noch ein spezieller Pflanzentipp für heiße und trockene Sommer:
Die Chinesische Dattel: pflegeleicht, winterhart, und süße Früchte
Die Chinesische Dattel ist pflegeleicht, bekommt in der Regel keine Krankheiten und kann sogar die deutschen Winter gut überstehen. Besonders ihre süßen Früchte sind ein Highlight.
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