Durch die trockenen Sommer und die große Hitze muss man die Pflanzen im Garten, auf Balkon und Terrasse anpassen. Volker Kugel erklärt, welche Pflanzen sich besonders gut eignen.
- Das müssen hitzeverträgliche Pflanzen aushalten
- Das sind die hitzeresistenten Stauden-Favoriten von Volker Kugel
- Diese hitzeverträglichen Sträucher können Sie im Garten pflanzen
- Diese Obstgehölze sind hitzeverträglich
- Weitere Pflanzen für Hitze und Trockenheit
- So gießen, düngen und pflegen Sie die hitzeverträglichen Pflanzen
- Wann ist die beste Pflanzzeit für die hitzeverträglichen Pflanzen?
Das müssen hitzeverträgliche Pflanzen für Garten und Balkon jetzt aushalten
Sommerliche Trockenphasen dauern deutlich länger als früher. Zusätzlich ist die Zahl der Hitzetage über 30 Grad Celsius im Schnitt um das Doppelte gestiegen. Dazu kommt, dass bedingt durch den Klimawandel der Sommer früher beginnt und der Herbst immer wärmer wird.
Damit müssen die Pflanzen im Garten erstmal zurechtkommen. Es kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu: Pflanzen für unsere Gärten sollten nach wie vor Frosttemperaturen aushalten können, denn, obwohl die Winter im Schnitt milder werden, kann es phasenweise immer noch sehr kalt werden.
Wenn Pflanzen an heißen, trockenen Plätzen mit viel Sonne überleben wollen, müssen sie die Verdunstung reduzieren. Es gibt dabei drei wichtige Strategien:
- Die Pflanzen speichern Wasser in den Blättern und Stängeln.
- Sie entwickeln kleine oder schmale Blätter, die hart und ledrig sind.
- Sie bilden silbriges oder graues Laub und eine starke "Behaarung" auf den Blättern, wie zum Beispiel die Perlenblüte (Poliothyrsis).
Das sind die hitzeverträglichen Stauden-Favoriten für trockene Böden von Volker Kugel
- Der Echte Gamander wird 20 bis 30 Zentimeter hoch, blüht im Juni und Juli schön dunkelrosa und ist eine tolle Bienenweide. In milden Wintern bleibt sein kleines, eichenähnliches Laub sogar wintergrün.
- Der Echte Dost, oder auch heimische Oregano, wird 20 bis 35 Zentimeter hoch. Er blüht im Juli bis September hellrosa und ist bei Schmetterlingen und anderen Insekten sehr beliebt. Der Oregano kann durch Selbstaussat mit der Zeit ansehnliche Bestände bilden.
- Die Goldhaaraster wird 30 bis 50 Zentimeter hoch und blüht von Juli bis September leuchtend gelb. Das Laub ist ganz fein und filigran, daher der deutsche Name der Pflanze.
Auch die Katzenminze zählt zu den pflegeleichten und hitzeverträglichen Stauden.
Diese hitzeverträglichen Sträucher können Sie im Garten pflanzen
- Die koreanische Abelie. Ein immergrüner Strauch, der bis zu 2,5 Meter hoch werden kann. Die Abelie blüht im Mai rosarot. Die Blüten duften süßlich und sind eine wertvolle Nahrung für Insekten sind. Und: Die Abelie ist winterhart.
- Das Buschgeißblatt, lat. Diervilla. Diese Zukunftspflanze kommt aus dem Osten der USA. Es wird nur ca. einen Meter hoch, färbt im Herbst seine Blätter in den schönsten Farben und wirft dann auch sein Laub ab. Die schwefelgelben Blüten kommen im Juli und August und versorgen dann auch die Insekten mit Pollen und Nektar. Das Buschgeißblatt ist ein robuster Bodendecker, gut geeignet für größere Flächen und verträgt einen radikalen Rückschnitt problemlos.
- Die Winterblüte, lat. Chimonanthus. Sie stammt aus China, ist sommergrün und kann bis zu 2,5 Meter hoch werden. Übers Jahr ist die Winterblüte eher unscheinbar, aber im Januar und Februar erscheinen glockenförmige, hellgelbe Blüten. Ein echter Hingucker im Garten!
- Der Buschklee, lat. Lespedeza. Er stammt aus Ostasien und wird ca. zwei Meter hoch. Von August bis in den Oktober hinein gibt es dunkelrosa Blüten in langen Rispen. Auch sie sind eine tolle Nahrungsquelle für Insekten im Spätjahr - wenn ansonsten nicht mehr allzu viel blüht. Die Triebe des Buschklees bilden einen überhängenden Wuchs. Deshalb sollte man ihn am besten an Böschungen, Mauern oder Treppen verwenden.
- Die Echte Mispel ist ein Strauch, der drei bis vier Meter hoch wird und die typischen braunen, etwa vier bis fünf Zentimeter großen Früchte bildet. Die Blüten im Mai sind reinweiß und ein wahrer Insektenmagnet.
- Die Ölweide wird ebenfalls drei bis vier Meter hoch, kann aber durch Rückschnitt auch kleiner gehalten werden. Die Blätter sind grau-braun und länglich, die cremeweißen Blüten erscheinen im Juni, die Früchte sind gelb und sogar essbar.
- Die Apfelrose ist eine sehr robuste Wildrose, die nur 50 Zentimeter hoch wird. Ihre rosa Blüten sind einfach und daher für alle Insekten sehr gut zugänglich. Dort wo es ihr gefällt, breitet sie sich durch unterirdische Ausläufer aus und bildet große Bestände.
- Die Säckelblume mit ihren blauen oder rosa Blüten gehört ebenfalls zu den robusten Sträuchern. Sie wird nur eineinhalb Meter hoch und ist damit auch was für kleinste Gärten oder fürs Pflanzgefäß. Als junger Strauch sollte sie in den ersten Jahren einen leichten Winterschutz aus Deckreisig erhalten.
- Die gelb- und weißblühende Zistrose ist ein Kleinstrauch aus dem mediterranen Bereich, der nicht nur hübsch ist, sondern auch Bienen magisch anzieht.
- Ein weiterer graulaubiger Kleinstrauch, der die sommerliche Hitze gut verträgt, ist die Perovskie, auch Blauraute genannt. Der Strauch ist etwa einen Meter hoch und die blauen Blüten erscheinen ab Juli bis weit in den Herbst hinein. Sollte der Strauch in einem harten Winter zurückfrieren, schneidet man ihn im Frühjahr stark zurück und in der Regel treibt er mit etwas Verspätung ab Mitte April wieder aus.
Farbe im Frühling: Flieder richtig pflanzen, pflegen und schneiden
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Diese Obstgehölze sind hitzeverträglich
- Eine altbekannte und bewährte Pflanze ist die Zierquitte: Ein kleiner höchstens anderthalb Meter hoher und breiter Zierstrauch mit grandioser Blüte in Weiß, Rosa oder Dunkelrot. Die Blüten erscheinen vor dem Laub bereits im März und sind eine ideale frühe Bienenweide. Im Lauf des Sommers entwickeln sich gelbe Miniquitten von bis zu fünf Zentimetern Durchmesser, die sehr lecker schmecken und zu Marmelade verarbeitet werden können. Heute punktet dieses robuste Obstgehölz mit seiner Verträglichkeit bei Hitze und Trockenheit.
- Die Kornelkirsche ist eine leider fast vergessene Pflanze. Die neuen Sorten dieses robusten Gewächses haben bis zu drei Zentimeter große, rote Früchte, die sehr vitaminreich sind. Die Pflanze selbst braucht etwas Platz, weil sie bis zu fünf Meter hoch wird. Durch Rückschnitt kann man sie kompakt halten. Die frühe gelbe Blüte der Kornelkirsche ist im März eine ideale Bienenweide.
- Ein weiteres Wildobst ist die Apfelbeere, besser bekannt als Aronia, die aus den Steppen der USA kommt und damit die Voraussetzungen für die Zukunft optimal erfüllt. Sie wird nur etwa zwei Meter hoch und hat bis zu einen Zentimeter große schwarze Früchte. Viking und Nero sind zwei sehr empfehlenswerte Sorten der Apfelbeere, die übrigens im Mai tolle weiße Blüten hat. Für Insekten ist sie also auch nützlich.
Weitere Pflanzen für Hitze und Trockenheit
- Der Rosmarin wappnet sich gegen Hitze mit schmalen, harten Blättern, die fast wie Nadeln wirken. Er ist rund ums Mittelmeer verbreitet, aber inzwischen bei uns bis ungefähr 500 Meter Meereshöhe gut winterhart.
- Die Fetthennen (Sedum) gehören zu den sogenannten Sukkulenten – das heißt, sie speichern Wasser in ihren Blättern und Stängeln. Es gibt sie in unglaublich vielen Varianten: von fünf Zentimeter klein bis zu 70 Zentimeter hoch. Es gibt sie in Blütenfarben von Gelb, Rot, Rosa und Weiß. Besonders die hohen Arten sind sehr gut geeignet, um Höhepunkte im Beet zu setzen.
- Die Sukkulente Walzenwolfsmilch hat bläuliche Blattwalzen, die auf dem Boden aufliegen. Sie blüht sehr früh im März leuchtend gelb. Das ist ein Fest für Bienen und Wildbienen.
- Ein Paradebeispiel für eine graulaubige Pflanze mit behaarten Blättern ist der Wollige Ziest. Er ist niedrigwachsend mit lila Blüten und einer grauen, stark behaarten Belaubung. Die Pflanze hat den perfekten Schutz vor Verdunstung entwickelt.
- Die Perlenblüte oder Poliothyrsis ist ein Geheimtipp aus China. Der kleine Baum ist pflegeleicht und verträgt Hitze und Trockenheit. Denn er stammt aus einer Gegend, wo es kalte Winter und heiße, trockene Sommer gibt. Die überreichen Doldenblüten der Perlenblüte sind eine Freude für Insekten!
So gießen, düngen und pflegen Sie hitzeresistente Pflanzen
- Vor dem Einpflanzen müssen auch diese trockenheitsverträglichen Pflanzen gut gewässert werden. Am besten taucht man sie ausgiebig in eine Wanne mit Wasser.
- Auch wenn diese Sträucher im Laufe ihres langen Lebens (wenn sie eingewachsen sind) sehr viel aushalten, brauchen sie in der Anwachsphase unsere intensive Betreuung. Man muss gerade im ersten Jahr in trockenen Wetterphasen reichlich gießen. Ganz wichtig: Lieber seltener und etwas kräftiger als oft nur eine kleine Menge. Und noch ein Tipp: Wenn man rund um den Stamm einen kleinen Erdwall bildet, den sogenannten Gießrand, dann hat man ein kleines Wasserreservoir mit zehn bis 20 Litern. Das kann man problemlos füllen, ohne dass das Wasser seitlich wegläuft.
- Die genannten Sträucher brauchen kaum weitere Pflege oder zusätzliche Düngung. Sollten sie zu groß werden, schneiden Sie sie einfach ab und zu zurück. Dadurch sind sie sehr pflegeleicht.
- Die Stauden werden im Frühjahr ganz zurückgeschnitten – mit Ausnahme des Echten Gamanders, wenn er immergrün überwintert hat. Die Stauden sind sehr genügsam und brauchen keine regelmäßige Düngung.
Wann ist die beste Pflanzzeit für die hitzeverträglichen Pflanzen?
Sie können zweimal im Jahr gepflanzt werden.
- Einmal im Frühling, vorausgesetzt, der Boden ist nicht mehr gefroren und es ist genug Feuchtigkeit aus dem Winter da. Wenn dem so ist, kann man sofort loslegen.
- Die andere Pflanzzeit ist im Herbst. Anfang Oktober bis ca. Mitte November, bevor der erste Frost kommt.
Dann hat man später Pflanzen im Garten stehen, die dem Klimawandel trotzen, bzw. mit den zu erwartenden Klimabedingungen der Zukunft besser zurechtkommen als Hortensien, Rhododendren, Blumenhartriegel und Co.
Eine Pflanze, die ebenfalls relativ robust und hitzebeständig ist, ist die Hainbuche. Die Pflanze eignet sich als Formgehölz (Hainbuchenhecke) und als Einzelpflanze.
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