Die dunkelblauen, fast schwarzen Früchte der Aronia sehen aus wie zu groß geratene Heidelbeeren. Warum sind die Aroniabeeren so gesund und was können wir aus ihnen machen?
Aronia - was ist das?
Aronia klingt exotisch, ist es aber nicht wirklich: Der Aronia-Strauch stammt ursprünglich aus Nordamerika, kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Russland und dann über den Osten auch nach Deutschland. Der lateinische Name der Pflanze ist Aronia melanocarpa. Bei uns kennt man sie auch unter den Bezeichnungen "Schwarze Apfelbeere" oder "Schwarze Eberesche". Apfelbeeren nennt man sie deswegen, weil die Pflanze wie der Apfelbaum ein Kernobstgewächs ist. Die Früchte sind aber viel kleiner.
Warum sind Aroniabeeren so gesund?
Die Beeren enthalten die Vitamine A, B2, E und C und haben einen hohen Anteil an Flavonoiden. Das sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, die eine antioxidative Wirkung haben. Das bedeutet, dass sie die Zellen unseres Körpers vor schädlichen freien Radikalen schützen, die im Körper beispielsweise durch Zigarettenrauch entstehen können. Außerdem sind die Aroniabeeren reich an Spurenelementen und Mineralien wie Eisen, Calcium, Kalium und Zink.
Warum Aroniabeeren einfrieren?
Ganz einfach: Roh sind die Beeren wegen der vielen Gerbstoffe kaum genießbar. Sie schmecken so herb-säuerlich, "dass sich im Mund alles zusammenzieht", beschreibt es Gartenexpertin Heike Boomgaarden. Durch das Einfrieren verlieren die Beeren den herben Geschmack, bleiben aber sauer. Außerdem lassen sie sich gut verarbeiten. Im Lebensmittelhandel findet man Direktsaft, Marmelade und Gelee, Fruchtriegel oder Tee aus Aronia. Getrocknet kann man die Früchte auch beim Backen und Kochen verwenden - zum Beispiel für einen leckeren Smoothie, ein Chutney oder einen Käsekuchen.
Aronia gibt's auch aus der Region
In Deutschland werden Aronia-Pflanzen häufig in Sachsen und Brandenburg angebaut. Mittlerweile entdecken sie aber auch Obstbauern in anderen Bundesländern - z.B. in Hessen, Niedersachsen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Wer im Lebensmittelhandel nach Aronia sucht, kann also auch Produkte aus der Region bekommen. Das ist gut für die Umwelt, weil die Früchte keine langen Transportwege aus anderen Ländern zurücklegen müssen.
Wann Aroniabeeren ernten?
"Die Aronia-Pflanze hat alles, was wir gerne im Garten haben", sagt Heike Boomgaarden.
Zwischen Mai und Juli bekommt die Pflanze kleine weiße Blüten. Der robuste Strauch kann bis zu zwei Meter hoch werden und 20 Jahre oder länger leben. Reif sind die Aroniabeeren in der Regel Ende August. Die Früchte reifen auf einmal aus, d.h. man muss nicht jede Woche nachernten. Sie sollten allerdings schnell ernten, denn die Beeren schmecken auch den Vögeln gut!
Was den Boden betrifft, stellt Aronia keine hohen Ansprüche und fühlt sich in fast allen heimischen Gärten wohl. Und wenn sich die Blätter der Pflanze im Herbst leuchtend rot verfärben, zaubert das einen Hauch von "Indian Summer" in den Garten.
Ist Aronia eine Heilpflanze?
Ihre wertvollen Inhaltsstoffe haben die Wissenschaft auf Aronia aufmerksam gemacht. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass die Beeren eine positive Wirkung bei einigen gesundheitlichen Problemen haben können. Zum Beispiel bei Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Problemen, aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen im Körper und bei Neurodermitis. Der Aronia wird sogar eine eine krebshemmende Wirkung nachgesagt.
In Russland und Polen zum Beispiel weiß man die Vorzüge von Aronia schon seit Jahrzehnten zu schätzen. Dort ist sie als Heilpflanze anerkannt. In Russland wurden sogar spezielle neue Sorten der Pflanze gezüchtet, die das kalte Klima im Land gut vertragen.
Aroniasaft - ideal für die Erkältungszeit
Aroniabeeren werden gerne auch zu Saft verarbeitet. Wer ihn trinkt, führt sich die Vitamine und anderen Inhaltsstoffe der Früchte in konzentrierter Form zu. Das kann dem eigenen Immunsystem einen regelrechten "Booster" geben, mit dem man z.B. besser durch Erkältungszeiten kommt. Aronia-Saft hat außerdem einen leicht abführenden Effekt und fördert die Ausschwemmung von Wasser aus dem Körper. Wenn die Gerb- und Bitterstoffe auf den Magen schlagen, sollten Sie den Saft mit Wasser oder anderen Fruchtsäften mischen.
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