Mit dem Frühling startet die Fahrrad-Saison. Doch beim Kauf ist Einiges zu beachten.
Darüber haben wir mit dem Fahrrad-Experten Lucien Mohr aus Kaiserslautern gesprochen.
SWR1: Muss es für die Fahrt zum Supermarkt oder für eine kleine Radtour das 21-Gang Super-Rad sein? Oder was empfehlen Sie?
Lucien Mohr: Erstmal ist man von der Anzahl der Gängen über 20 weg. Man hat vorne meistens nur noch einen Kettenblatt und dementsprechend neun, zehn oder zwölf Gänge. Die Spreizung, also die Übersetzungsbandbreite, bleibt aber trotzdem die Gleiche wie früher mit 21 Gängen. Für eine gemütliche Runde oder zum Einkaufen würde wahrscheinlich ein E-Trekking- oder E-City-Rad völlig ausreichen.
SWR1: Was muss ich für mich vor dem Fahrrad-Kauf klären?
Mohr: Was natürlich ein Punkt ist: Wie oft möchte ich fahren und pendele ich zur Arbeit? Dafür brauche ich natürlich viel besseres Material. Oder möchte ich einfach mal am Wochenende eine Runde drehen. Und auf welchem Untergrund ich hauptsächlich fahren möchte, mehr im Wald, mehr in der Stadt oder alles so ein bisschen.
SWR1: Wie wichtig ist das Ausprobieren vor dem Fahrrad-Kauf?
Mohr: Das ist essenziell. Viele Leute unterschätzen total, dass dieser Wohlfühlfaktor ein ganz anderer sein kann, bei einem ganz anderen Rad. Die Vorstellungen gehen manchmal komplett diametral mit dem, was man sich so gedacht hat und was man machen möchte. Wenn man sich im Laden gut beraten lässt, werden die Gedanken komplett über den Haufen geworfen.
SWR1: Wie viel Geld kostet mindestens ein gutes Fahrrad?
Mohr: Das ist ein echt spannender Punkt. Da sind wir auch immer ein bisschen überrascht, wenn wir die Preise von den Herstellern sehen. Ein gutes E-Bike aus dem Fachhandel, an dem man noch arbeiten, Teile nachbestellen und Bremsen oder Schaltungen einstellen kann, liegt so bei 3.000 Euro. Bei einem Fahrrad für um die 1.000 Euro, würde das schon eine gute Qualität sein.
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SWR1: Das teuerste Fahrrad, das sie anbieten, kostet mehr als 13.000 Euro. Was macht dieses Rad so besonders?
Mohr: Da haben wir mal gezeigt was geht. Also das absolute Maximale. Wir haben natürlich auch Räder hierfür 300 bis 400 Euro. Das ist die absolute Speerspitze, die es weltweit gibt. Wir reden hier von einem Fahrzeuggewicht von fast 10 Kilo. Normalerweise sind das 15 bis16 Kilo. Das Fahrrad wird als Sportgerät gewertet - mit Funkschaltung und einer kompletten Integration der Dämpfer im Rahmen. Ich habe nur das Allerbeste vom Besten drin und es zeigt, was ingenieursmäßig momentan möglich ist.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Frank Jenschar.
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