Der 1. FC Kaiserslautern krempelt seinen Kader in der kurzen Winterpause kräftig um. Das gilt vor allem für den Angriff. Wie stellen sich die Roten Teufel künftig im Sturm auf?
Die Personalie Terrence Boyd treibt die Fans des 1. FC Kaiserslautern seit Tagen um. Der einstige Publikumsliebling wird die Roten Teufel wohl zeitnah verlassen. Aus dem Trainingslager im türkischen Belek ist der Stürmer bereits abgereist, um Verhandlungen mit interessierten Vereinen führen zu können. Bereits weg ist Lex-Tyger Lobinger. Der Angreifer wechselt innerhalb der 2. Liga auf Leihbasis zum VfL Osnabrück.
Wie ist die künftige Hierarchie im Sturm der Roten Teufel?
Geschäftsführer Thomas Hengen hat indes auch schon zwei neue Stürmer geholt. Filip Stojilkovic (ausgeliehen von Darmstadt 98) und Dickson Abiama (Greuther Fürth) verstärken in der Rückrunde den FCK. Da auch der seit Mitte der Rückrunde zu großen Teilen ausgefallene Ragnar Ache wieder fit ist, stellt sich die Frage: Wie ist die künftige Hierarchie im Sturm der Roten Teufel?
Klar scheint: Ache ist - vollständige Fitness vorausgesetzt - als Mittelstürmer eingeplant. Er hat seinen Wert als Unterschiedsspieler in der 2. Liga in der Hinrunde bewiesen und der Absturz des FCK begann, als Ache verletzungsbedingt über Wochen ausfiel. Zwölf Pflichtspiele, sieben Tore - so lautet seine starke Bilanz, in die nicht einfließt, wie viele Bälle der bullige Angreifer festmacht und wie viele Räume er für seine Mitspieler öffnet.
Filip Stojilkovic weiß, was von ihm erwartet wird
In sieben Pflichtspielen blieb der ausgeliehene Stojilkovic in der Hinrunde ohne Treffer für Darmstadt 98. Die Lilien hatten den Schweizer im letzten Winter für 1,7 Millionen Euro verpflichtet. Der 24-Jährige galt als Königstransfer, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Was in Kaiserslautern von ihm erwartet wird, weiß der Angreifer bereits. "Tiefe Läufe, Abschlüsse, Defensivarbeit", zählt Stojilkovic im Interview mit SWR Sport auf. "Wir trainieren hier sehr gut und werden jeden Tag besser, insbesondere im Umschaltspiel."
Auch wenn er als klassischer Mittelstürmer gilt, kann Stojilkovic auch eine andere Rolle einnehmen. "Ich bin eigentlich ein Neuner, aber ich mag es auch, über außen zu kommen. Ich bin ja schnell", sagt der Stürmer. Für ihn sei es wichtig, "einfach zu spielen und auf dem Platz zu stehen".
Dickson Abiamas Ziel: "Tore und Assists"
Auch Dickson Abiama war auf seinen bisherigen Stationen im Sturmzentrum beheimatet. In der Hinrunde traf der 25-Jährige dreimal in 13 Spielen für Fürth. Das will er baldmöglich auch für den FCK tun. "Ich will mit Toren und Assists dazu beitragen, den Klassenerhalt zu schaffen", sagt der Nigerianer. Darüber hinaus wolle er seine "Kämpfermentalität" einbringen. Im ersten Testspiel im Trainingslager in Belek zeigte Abiama gleich mal seine Scorer-Qualitäten: Beim 4:1 gegen Ankara am Samstag traf der Nigerianer doppelt.
Ragnar Ache wohl Stürmer Nummer eins
Ist er fit genug für die Startelf, dürfte Ache wohl als Stürmer Nummer eins in die Rückrunde gehen. Je nach Ausrichtung könnte Stojilkovic Angreifer Nummer zwei geben, etwa als hängende Spitze, oder über außen. Für Abiama dürfte wohl vorerst die Jokerrolle vorgesehen sein, er könnte gegen müder werdende Gegner frische Impulse und mehr Torgefahr bringen, als das in der Hinrunde Boyd (zwei Tore, eine Vorlage in 15 Ligaspielen) oder Lobinger (keine Torbeteiligung in sieben Pflichtspielen) geschafft haben.
Schweres Auftaktprogramm
Der FCK hat sich durch die Personalrochaden für die Rückrunde im Angriff breiter aufgestellt. Treffer werden nach acht sieglosen Ligaspielen auch dringend gebraucht werden, das Auftaktprogramm hat es in sich. Der FCK muss am 20. Januar beim Tabellenzweiten FC St. Pauli ran, am 26. Januar kommt Schalke 04 auf den Betzenberg, danach geht es zur SV Elversberg (4. Januar) Zwischendurch müssen die Roten Teufel im DFB-Pokal am 31. Januar bei Hertha BSC antreten. Schwere Gegner, gegen die sowohl Ache als auch Stojilkovic und Abiama gebraucht werden.