Fußball | Meinung

Der Ausfall von Ragnar Ache trifft den FCK nicht so hart wie im letzten Jahr

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Michi Glang

Der 1. FC Kaiserslautern muss voraussichtlich bis zum Jahresende auf Top-Angreifer Ragnar Ache verzichten. Die Roten Teufel können das aber besser kompensieren als in der vergangenen Spielzeit, sagt SWR-Redakteur Michi Glang.

Es lief die 42. Minute des Spiels beim FC Schalke 04, als die FCK-Fans zusammenzuckten: Ragnar Ache war ohne Fremdeinwirkung zu Boden gegangen und zeigte direkt an, dass es nicht mehr weitergehen würde. Gestützt von Betreuern verließ der Stürmer das Feld. Das sah gar nicht gut aus, ging aber noch glimpflich aus: Trotzdem wird Ache die letzten drei Spiele des Jahres gegen den KSC, Darmstadt und den 1. FC Köln wegen einer Wadenverletzung verpassen.

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Ache hat häufig mit Verletzungen zu kämpfen, in der letzten Spielzeit verpasste er insgesamt elf Partien. Sein Fehlen war dem Spiel der Roten Teufel immer deutlich anzumerken. Schließlich ist der 26-Jährige für die 2. Bundesliga ein Ausnahmekönner. Auch jetzt schmerzt sein Ausfall das Team von Trainer Markus Anfang, doch die Mannschaft wird es diesmal besser kompensieren können.

Hanslik beim FCK in Topform

Das zeigte sich bereits beim 3:0-Erfolg auf Schalke. Ache hatte das 1:0 erzielt, doch auch nach seiner Auswechslung zeigte der FCK Offensivqualitäten. Daniel Hanslik rückte ins Sturmzentrum und traf in der zweiten Halbzeit prompt zum 2:0.

Ohnehin ist der 28-jährige Hanslik (fünf Tore, sechs Vorlagen) in bestechender Form, die ihm auch von Coach Anfang zuletzt mehrmals öffentlich bescheinigt wurde. Den Schlusspunkt in Gelsenkirchen setzte der Japaner Daisuke Yokota, der immer öfter zeigt, dass er in der 2. Liga ebenfalls ein Unterschiedsspieler sein kann.

Ragnar Ache kann beim FCK nicht gleichwertig ersetzt werden

Trotzdem wird Ache dem FCK-Spiel mit seiner Präsenz, Wucht und seinem Torriecher natürlich fehlen. Einen Spieler wie ihn könnte kein Zweitligist Eins-zu-Eins ersetzen. Aber, auch das zählt zur Wahrheit, Ache würde vermutlich seit dem Sommer in der Bundesliga spielen, wenn er nicht hin und wieder von Verletzungen zurückgeworfen würde. Zu groß sind seine Qualitäten im Strafraum.

So tat der FCK gut daran, mit einem in der Offensive breit aufgestellten Kader in die Saison gegangen zu sein. Das zahlt sich nun aus. Denn nahezu alle Akteure haben schon genug Spielpraxis gesammelt, um nun nicht "ins kalte Wasser" geworden werden zu müssen - Hanslik, Yokota, Kenny Redondo, Dickson Abiama, Aaron Opoku und Richmond Tachie.

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Jannik Mause liefert beim FCK (noch) nicht

Mit Jannik Mause war im Sommer zudem ein Angreifer vom FC Ingolstadt gekommen, der Ache als Spielertyp am nächsten kommt. Der Torschützenkönig der letzten Drittliga-Saison hat allerdings noch Probleme, sich an die Anforderungen der 2. Liga anzupassen.

Ein gleichwertiger Ersatz ist er bislang sicher nicht. Doch Aches Verletzung wird auch Mause womöglich in der letzten drei Spielen des Jahres mehr Einsatzminuten bescheren als zuletzt. Vielleicht gelingt ihm dabei ja sein erster Saisontreffer, nachdem er bislang nur im DFB-Pokal bei seinem Ex-Klub doppelt getroffen hatte. Doch auch ohne einen Mause in Topform ist der FCK ohne Ache besser als im letzten Jahr. Das zeigte die zweite Halbzeit auf Schalke, dafür spricht das Formhoch anderer Spieler und die Breite im Kader.

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Michi Glang