Terrence Boyd ist aus dem Wintertrainingslager des 1. FC Kaiserslautern abgereist, um Gespräche mit anderen Vereinen aufzunehmen. Ein andere Angreifer hat den FCK bereits verlassen.
Der Abschied von Publikumsliebling Terrence Boyd beim FCK rückt immer näher. Wie der Verein auf seinem Instagram-Kanal mitteilte, hat der Stürmer das Wintertrainingslager im türkischen Belek verlassen. In dem Post heißt es, dass der 32-Jährige "bei den Verantwortlichen seinen Wechselwunsch für die aktuelle Wintertransferperiode hinterlegt" hat.
"Wir sind nach intensiven Gesprächen dem Wunsch des Spielers nachgekommen und haben ihn freigestellt, um die Verhandlungen mit anderen Vereinen aufnehmen zu können“, erklärte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen. Nach Informationen von SWR Sport ist Boyd bereits nach Deutschland geflogen. Ein Angebot für Boyd liege laut Thomas Hengen aber noch nicht vor.
Verlassen hat den FCK mittlerweile Lex-Tyger Lobinger. Der Angreifer hatte schon vor dem Trainingslager die Freigabe für Verhandlungen mit anderen Klubs bekommen. Der 24-Jährige schließt sich leihweise dem Ligakonkurrenten VfL Osnabrück an.
FCK-Fans zwischen Realismus und Traurigkeit
Für die Fans der Roten Teufel, die mit ins Trainingslager gereist sind, ist die Entwicklung um Boyd keine Überraschung. "Die Gerüchteküche brodelte schon länger. Als ich in den Flieger gestiegen bin hat mir mein Bauchgefühl schon gesagt, dass der Abgang feststeht", sagte Lennart Mikl im Gespräch mit SWR Sport.
Trotzdem tut der bevorstehende Wechsel den Anhängern weh. "Meine Gefühle sind eine Katastrophe momentan. Für mich ist Terrence Boyd eine Galionsfigur in Lautern. Er hat sich mit dem FCK identifiziert wie kein anderer Spieler - seit langem. Und auf einmal heißt es: Er ist weg. Ich bin traurig", sagte Ronny Langer.
Umbruch beim 1. FC Kaiserslautern
Der Vertrag des Angreifers wäre noch bis zum Ende der Saison gelaufen. Nach den Verpflichtungen der Offensivspieler Ba-Muaka Simakala (Holstein Kiel), Dickson Abiama (SpVgg Greuther Fürth) und Filip Stojilkovic (SV Darmstadt 98) stellt sich der 1. FC Kaiserslautern im Offensivbereich neu auf.
Fußball | Meinung Umbruch mitten in der Krise? Der FCK spielt mit dem Feuer
Der 1. FC Kaiserslautern hat am 2. Januar gleich drei neue Spieler verpflichtet. FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen treibt offensichtlich einen Umbruch voran, der auch riskant ist, findet SWR Sportredakteur Johann Schicklinski.
Der bevorstehende Weggang des Angreifers ist eine Zäsur im Aufgebot der Roten Teufel. Kaum ein anderer Akteur hat das Geschehen auf dem Betzenberg in den vergangenen Jahren so geprägt wie Boyd - auf und abseits des Platzes.
Boyd mit starken Leistungen im FCK-Trikot
Boyd war im Januar 2022 vom Halleschen FC auf den Betzenberg gewechselt und trug in der anschließenden Rückrunde mit acht Toren in 13 Spielen entscheidend zum Aufstieg in die 2. Bundesliga bei. Mit seiner offenen und sympathischen Art erwarb sich der frühere US-Nationalspieler schnell die Sympathien des Publikums.
Auch im ersten Zweitliga-Jahr gehörte Boyd zum Stammpersonal der Mannschaft von Ex-Trainer Dirk Schuster. 13 Tore steuerte der Angreifer bei und war somit ein wichtiger Faktor dafür, dass der FCK eine sorgenfreie Spielzeit auf Rang neun abschließen konnte.