Beim Spiel in Regensburg zeigte sich, dass beim FCK im Angriff noch nicht alles glatt läuft. Dafür gibt es mehrere Gründe.
1. Der "Prozess" beim FCK
Am Tag nach dem torlosen Remis beim Tabellenletzten sprachen sowohl Markus Anfang als auch Jan Elvedi von einem "Prozess", in dem sich der FCK befindet. Unter dem neuen Trainer sollen die Roten Teufel - anders als in den vergangenen Jahren - öfter den Ball haben, dominanter auftreten. Eine solche Umstellung benötigt jedoch Zeit. Deutlich mehr Zeit als eine Saisonvorbereitung bietet, weshalb die Transformation wohl auch noch einige Wochen anhalten wird. "Ich habe eigentlich ein gutes Bauchgefühl. Ich glaube auch, dass es noch eine Entwicklungsphase ist", sagte Elvedi im Gespräch mit SWR Sport. "Wir haben eine neue Spielart im Vergleich zum letzten Jahr, wir spielen mehr Ballbesitzfußball, wir wollen mehr mit dem Ball spielen. Das ist natürlich ein Prozess, da muss man ein bisschen Geduld haben."
In die selbe Kerbe schlägt Trainer Anfang. "Wir brauchen da auch Geduld. Ich weiß, dass viele das nicht hören wollen. Sie wollen Ergebnisse", sagte der 50-Jährige, der allerdings auch Verständnis für die Anhänger hat. "Das ist auch vollkommen in Ordnung, sonst wären sie auch nicht so eng verbunden mit dem FCK und so leidenschaftliche Fans. Aber wir brauchen einfach diese Zeit." In Regensburg habe sein Team durchaus Chancen herausgespielt, sagte Anfang. Letztlich fehlt es aber noch zu häufig an der Abstimmung. "Ballbesitz sollte auch vorbereitend sein, Chancen zu kreieren. Und wir haben halt diesen Moment, wo wir den Ball vorne reinspielen, ein paar Mal verpasst. Sonst hätten wir viel, viel mehr Torchancen kreieren können", so Anfang.
Ein weiteres Indiz für die Probleme in der Offensive ist ein statistischer Wert, der für eine ausbaufähige Präzision spricht. Nur jede zehnte Flanke des FCK landet bei einem Mitspieler. Zum Vergleich: Im Zweitliga-Schnitt findet fast jede vierte Hereingabe den eigenen Mann. Die Roten Teufel tun sich dabei vor allem gegen tiefstehende Gegner wie zuletzt in Regensburg schwer.
2. Die Suche nach dem Stammpersonal
Abhilfe könnten eingespielte Abläufe in der Offensive des FCK schaffen. Doch auch personell muss sich der Angriff des Zweiligisten noch finden. Bereits acht Spieler standen auf den drei Offensivpositionen in der Startelf: Ragnar Ache, Richmond Tachie, Aaron Opoku, Dickson Abiama, Philipp Klement, Jannik Mause, Daniel Hanslik und Daisuke Yokota.
Nur am ersten Spieltag in Ulm und in der Woche darauf gegen die SpVgg Greuther Fürth konnte Anfang auf die selbe Formation setzen. Damals standen Daniel Hanslik, Richmond Tachie und Aaron Opoku auf dem Platz. Während Hanslik mittlerweile Torjäger Ragnar Ache Platz machen musste, haben Tachie und Opoku aktuell auf den Flügelpositionen wohl die Nase vorne. In Regensburg fiel Opoku - mit zwei Treffern und drei Assists stark gestartet - jedoch angeschlagen mit einer Adduktorenverletzung aus. Laut Informationen der Bild-Zeitung sollen dem Flügelspieler bis zu vier Wochen Zwangspause drohen.
Fakt ist: Nur mit einer eingespielten Formation werden sich Automatismen ausbilden, die die Offensive des FCK auch konstant gefährlicher machen. Bislang hatte das Team von Markus Anfang nur in einzelnen Spielen im Angriff geglänzt.
3. Die Abhängigkeit von Ragnar Ache
Schon in der letzten Saison war Ache mit 16 Treffern mit Abstand bester Torschütze des FCK. Hinter ihm folgte Mittelfeldspieler Marlon Ritter mit zehn Toren. Hanslik (vier Tore) sowie Opoku und Tachie (jeweils drei) erzielten dagegen in Summe gerade so viele Treffer wie Ritter.
Das Problem ist nicht neu am Betzenberg. Schon in der letzten Winterpause versuchten die Verantwortlichen, die Qualität im Angriff zu erhöhen und verpflichteten mit Dickson Abiama (SpVgg Greuther), Filip Stojilkovic (Darmstadt 98) und Ba-Muaka Simikala (Holstein Kiel) gleich drei Offensivleute. Die Leihe der beiden Letztgenannten ist ausgelaufen, Abiama ist noch da. Der 25-Jährige wartet jedoch weiter auf seinen Durchbruch.
Fußball | 2. Bundesliga FCK will bei der SV Elversberg endlich zurück in die Erfolgsspur
Seit vier Spielen wartet der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Bundesliga auf einen Sieg. Im Nachbarschafts-Duell bei der SV Elversberg soll diese Negativserie nun enden.
Im Sommer kam nun mit Drittliga-Torschützenkönig Jannik Mause vom FC Ingolstadt ein Mann mit Torjäger-Qualitäten. Der 26-Jährige benötigt jedoch noch Zeit, sich an die 2. Liga zu gewöhnen. Zudem soll Trainer Anfang laut Bild-Zeitung mit Mauses Trainingsleistungen zuletzt unzufrieden gewesen sein. Ein Zweiliga-Tor ist dem Neuzugang noch nicht gelungen, dafür traf er im DFB-Pokal gegen seinen Ex-Klub Ingolstadt beim 2:1-Erfolg doppelt.
Auf Sicht könnte Mause ein adäquater Ersatz oder auch eine sinnvolle Ergänzung zu Ache auf dem Feld sein. So lange sollten die FCK-Fans jedoch hoffen, dass der verletzungsanfällige Ache fit bleibt. Für jeden seiner vier Saisontreffer benötigte der 26-Jährige im Schnitt nur 73 Minuten - eine Top-Quote.