Fußball | 2. Bundesliga

Matchwinner statt Chancentod - Aaron Opoku lässt den FCK jubeln

Stand
Das Interview führte
Marius Müller
Redakteur/in
Michi Glang

Der FCK besiegt zum Zweitliga-Auftakt den SSV Ulm trotz zwischenzeitlichem Rückstand. Aaron Opoku droht dabei zunächst eine tragische Rolle. Doch dann kommt alles anders.

48 Minuten waren im Ulmer Donaustadion gespielt, als es so schien, dass dies ein bitterer Nachmittag für FCK-Profi Aaron Opoku werden könnte. Gerade hatte SSV-Angreifer Felix Higl zur 1:0-Führung des Aufsteigers getroffen. Nur wenige Sekunden, nachdem Opoku auch seine zweite Großchance im Spiel vergeben hatte.

Zum Glück für den FCK und Opoku kam es anders. Zunächst besorgte Boris Tomiak per Foulelfmeter den Ausgleich (77.), dann bot sich Opoku in der 83. Minute die dritte Großchance. Nach wuchtigem Körpereinsatz des eingewechselten Jannik Mause fiel der Ball dem 25-Jährigen vor die Füße. Und dieses Mal versenkte Opoku eiskalt zum 2:1-Siegtreffer. Zugegeben: Schwer zu verwandeln war der Ball nicht. Und doch ist der Treffer auch ein Ausdruck des Willens, war Opoku doch in der Schlussphase einmal mehr mit in die Spitze gestartet.

FCK-Matchwinner Aaron Opoku mit gemischten Gefühlen

"Ich habe ein bisschen gemischte Gefühle, muss ich sagen. Weil ich vorher schon ein, zwei Chancen habe, wo ich die Dinger reinmachen muss", sagte Opoku nach dem Spiel im SWR-Interview. Gleichzeitig war dem Flügelspieler die Erleichterung anzumerken. "Du liegst hier 1:0 hinten, kommst dann zurück. Das ist einfach ein geiles Gefühl. Jeder weiß, wie es sich anfühlt, ein Spiel zu drehen."

Der Auftakt für die Roten Teufel ist dank einer Energieleistung geglückt. "Du nimmst drei Punkte mit. Das ist das Wichtigste", so Opoku. Dennoch sei die Art und Weise nicht völlig egal, da beim FCK auch die Weiterentwicklung im Vordergrund stehe. Dennoch habe gerade am ersten Spieltag das Ergebnis die höchste Priorität.

FCK profitiert von Jo Reicherts Foulspiel

Ganz ähnlich sah das Elfmeterschütze Tomiak. "Erstmal ist alles scheißegal. Hauptsache, wir haben drei Punkte. Ich glaube, das tut gerade im Auftaktspiel sehr gut", sagte der Defensivmann. "Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Aber wir haben ein paar Minuten gebraucht, um reinzukommen."

Auch für Tomiak war die Phase nach dem Rückstand knifflig. "Wir kommen aus der Halbzeit und müssen eigentlich in Führung gehen. Dann läuft so ein Spiel auch etwas einfacher. Durch den Rückstand kann es natürlich eklig werden auswärts", sagte der 25-Jährige. Und so kam es: Der FCK tat sich zunächst schwer, Druck aufzubauen und konnte sich glücklich schätzen, dass Ulms Kapitän Jo Reichert mit einer unglücklichen Aktion gegen Daniel Hanslik einen Strafstoß verursachte.

Tomiak ließ Ulms Keeper Christian Ortag vom Punkt aus keine Chance und freute sich nach Spielende über die Comeback-Qualitäten des FCK: "Das zeichnet uns heute aus und gibt uns ein noch besseres Gefühl, dass wir zurückgekommen sind." Für Opoku sorgte der Elfer einfach dafür, noch einmal "mehr Eier in der Hose" zu haben.

FCK-Vorfreude auf den Betzenberg

Der erste Erfolg ist eingefahren, viel Zeit zum Luftholen bleibt der Mannschaft des neuen Trainers Markus Anfang aber nicht. Schon am kommenden Freitag gastiert die SpVgg Greuther Fürth auf dem Betzenberg. Die Vorfreude auf den ersten Auftritt vor heimischen Fans war auch nach dem Abpfiff in Ulm schon zu spüren, so Boris Tomiak. Oder, um es mit Aaron Opoku zu sagen: "Ich denke, dass das ein gutes Ding wird." Dieses Mal vielleicht ohne vergebene Großchancen.

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Marius Müller
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Michi Glang