Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen und Rezensionen zu aktuellen Sachbüchern und Neuigkeiten aus der Literatur.
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Bodo Kirchhoff – Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
Bodo Kirchhoffs neuer Roman „Seit er sein Leben mit einem Tier teilt“ ist ein klug komponiertes Alterswerk, dessen Falltüren gut verborgen sind und sich doch zuverlässig öffnen.
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Zeruya Shalev – Nicht ich
Eine Frau lässt Mann und Familie hinter sich, um ihre Leidenschaft auszuleben, und gerät dabei aus der Bahn – so lässt sich in Kurzform beschreiben, was in Zeruya Shalevs Roman „Nicht ich“ geschieht. Es ist ihr Debütroman von 1993, der jetzt erstmals ins Deutsche übertragen wurde. Wie Shalev diese Geschichte erzählt, ist nur ansatzweise zu fassen: als assoziative, traumhafte, aufgewühlte Gefühls-Tour de Force.
Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer
Berlin Verlag, 208 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-8270-1476-4 -
Franz Josef Czernin – geliehene zungen: Gedichte
Franz Josef Czernin ist ein Dichter, der mit Sprache experimentiert. Mehr noch: Er nimmt die Sprache beim Wort, und dabei gelingen ihm vielfältige Wortneuschöpfungen.
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Amitav Ghosh – Der Fluch der Muskatnuss
Globalgeschichte „in a nutshell“ - Amitav Ghosh beleuchtet den Zusammenhang zwischen dem Wettlauf um die Muskatnuss in der Frühen Neuzeit und unserer heutigen planetaren Krise.
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Vigdis Hjorth – Die Wahrheiten meiner Mutter
Was ist damals geschehen? Das fragt eine fast 60-jährige Norwegerin ihre inzwischen betagte Mutter. Wie kam es, dass die Mutter sie mit ihrer Traurigkeit und Kälte infizierte?
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Jörn Leonhard – Über Kriege und wie man sie beendet. Zehn Thesen
Geschichte wiederholt sich nicht, aber der Blick auf vergangene Kriege zeigt, welche Konstellationen warum zu welchen Ergebnissen führten.
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SWR Bestenliste Januar 2024
Die SWR Bestenliste im Januar 2024 war zu Gast im Karlsruher Prinz-Max-Palais. Es wird diskutiert über Bücher von Barbi Marković, Jan Wagner, Paul Auster und Karl Ove Knausgård.
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Paul Auster: Baumgartner
Ein schmales, funkelndes Alterswerk: Der emeritierte Philosophieprofessor Seymour T. Baumgartner trauert um seine überraschend verstorbene Ehefrau und füllt die Leere mit Erinnerungen auf. Ein Buch des Abschieds, aber kein todtrauriges.
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Karl Ove Knausgård: Der Wald und der Fluss. Über Anselm Kiefer und seine Kunst
Was geschieht, wenn ein Schriftsteller-Superstar einen Giganten der bildenden Kunst trifft? Knausgård wird vor dem Schaffen Anselm Kiefers still. Sein Buch ist auch ein Nachdenken über das Verhältnis von Künstler und Werk.
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Barbi Marković: Minihorror
Mini und Miki leben in Wien, eine Stadt, die Marković in einem Rundfunkgespräch mit Entenhausen verglichen hat. Alles scheint da hübsch anzuschauen, aber die Oberfläche trügt. „Minihorror“ enthüllt, was Disney verschweigt.
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Jan Wagner: Steine & Erden
Neue Gedichte des Büchnerpreisträgers: Man liest eine Zeile, findet Bilder – und die Erinnerung blitzt auf. Wagners durchrhythmisierte Zeilen wirken angetrieben von Spracherforschungslust, von Neugier auf das nächste Wort.
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Auf leisen Pfoten. Katzen in der aktuellen Literatur
„Die Lässigkeit, Eleganz und Ruhe, die Katzen ausstrahlen, hat mich schon immer begeistert“, sagt der Dichter Joachim Sartorius.
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lesenswert Quartett mit Denis Scheck zum Nachhören
Denis Scheck, Insa Wilke, Ijoma Mangold und Nicola Steiner diskutieren über Bücher von Wolf Haas, Daniel Kehlmann, Dana Vowinckel und Viktor Jerofejew. Eine Aufzeichnung vom 6.12.23.
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Tobias Rüther – Herrndorf. Eine Biographie
Zehn Jahre nach dem Tod von Wolfgang Herrndorf, der mit „Tschick“ einen Riesenbestseller gelandet hat, legt Tobias Rüther nun die erste Biografie über den Autor und Maler vor.
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Zoltán Danyi – Rosenroman
Welche Schäden richtet ein Krieg in denen an, die ihn überleben, die keinen Einsatz an der Front mitmachen müssen, aber in einem betroffenen Land leben? Kann man den traumatischen Folgen eines Kriegs entkommen?
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Werner Bätzing – Homo destructor. Eine Mensch-Umwelt-Geschichte
Der Mensch ist nicht von Natur aus ein „Homo Destructor“. Er besitzt zwar das Potential dafür, wird aber nur dann zerstörerisch, wenn es ihm nicht gelingt, sich selbst zu begrenzen.
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Sean Sherman – Der Sioux-Chef. Indigen Kochen
Cola, Fritten, Burger – die amerikanische Küche hat keinen guten Ruf. Einer, der ganz bewusst dagegen ankocht, ist der Restaurantbetreiber und Koch Sean Sherman.
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Anke Feuchtenberger – Genossin Kuckuck
Anke Feuchtenberges neue Graphic Novel porträtiert ostdeutsches Dorfleben im Sozialismus. Als Sammlung surrealer Anekdoten. Feuchtenbergers Bildergeschichten sprengen die Logik klassischer Comics.
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Pekka Hämäläinen – Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas
Die indianischen Völker Nordamerikas erscheinen in den gängigen Darstellungen meist nur in einer Opferrolle. Doch inzwischen haben Historiker damit begonnen, ihre wahre Geschichte zu erforschen.
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"Zauber der Stille" – Florian Illies schreibt über Caspar David Friedrich
Kunsthistoriker Florian Illies hat ein Buch über den Maler Caspar David Friedrich geschrieben. Darin folgt er Friedrichs Werken auf ihrem abenteuerlichen Weg durch die Jahrhunderte.
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Rainer Guldin – Philosophie des Windes. Versuch über das Unberechenbare
Rainer Guldin betrachtet ein seit der Aufklärung aus der Philosophie weitgehend ausgegrenztes Gebiet: Wind und Wetter. Dem Wind ist schwierig beizukommen, er ist unbeständig, er befruchtet und zerstört. Guldin schildert den Wind in seiner Ambivalenz und analysiert die Metaphern, die man verwendete, um sich dem Windgeschehen anzunähern.
Transcript Verlag, 408 Seiten, 32 Euro
ISBN 978-3-8376-6843-8 -
Joseph O'Connor – In meines Vaters Haus
Der Vatikan im Zweiten Weltkrieg. Eine geheime Organisation versteckt hier verfolgte Menschen vor den Nazis. Ihr Kopf ist der irische Priester Hugh O' Flaherty, den es wirklich gab. Von ihm erzählt der preisgekrönte irische Autor Joseph O' Connor in seinem neuen Roman „In meines Vaters Haus". Ein gekonnt erzählter historischer Thriller.
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Juri Andruchowytsch – Der Preis unserer Freiheit. Essays
In seinen Essays der Jahre 2014-2023 prangert der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch das mangelnde westliche Verständnis für die Ukraine an und fordert, mit westlicher Hilfe das imperialistische Russland zu besiegen.
Rezension von Jochen Rack.
Aus dem Ukrainischen von Sabine Stöhr
Suhrkamp Verlag, 200 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-518-12845-9 -
Dizz Tate – Wir, wir, wir
In einem kleinen Ort in Florida verschwindet die Tochter des Predigers. Eine Clique 13-Jähriger, denen das Lügen leichtfällt, weiß so einiges über die Geschehnisse in der Stadt. Dizz Tates Debut vereint subtile Spannung, eine mysteriöse Atmosphäre und Irritation zu einem nachwirkenden Coming-of-Age-Roman.
Aus dem Englischen von Heike Reissig
Ecco Verlag, 256 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-7530-0091-6 -
Philippa Perry – Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Liebsten würden es lesen
Bestseller-Autorin und Psychotherapeutin Philippa Perry gibt Tipps, wie sich Familienkrach und Beziehungsstress vermeiden lassen.
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Paul Feyerabend – Historische Wurzeln moderner Probleme
Am 13. Januar 2024 wäre Paul Feyerabend 100 Jahre alt geworden, jetzt bereits ist ein Band mit neuen Texten von ihm herausgekommen: „Historische Wurzeln moderner Probleme“.
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Rainer Maria Rilke – Duineser Elegien und zugehörige Gedichte 1912-1922
„Wer, wenn ich schriee, hörte mich aus der Engel Ordnungen?“ – So beginnen Rainer Maria Rilkes „Duineser Elegien“, das Hauptwerk des deutschen Dichters und eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literaturgeschichte. Jetzt sind Rilkes Elegien in einer beeindruckenden Edition neu erschienen, aufwändig ergänzt um ihre Entstehungsgeschichte.
Lukas Meyer-Blankenburg im Gespräch mit Frank Hertweck.
Herausgegeben von Christoph König
Wallstein Verlag, 494 Seiten, 39 Euro
ISBN 978-3-8353-5465-4 -
Extra viel Lesestoff für die Feiertage
Mit neuen Büchern von Natascha Wodin, Dirk Schümer, Igal Avidan, Sean Sherman und Philippa Perry.
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Vigdis Hjorth – Die Wahrheiten meiner Mutter
Was passt am Besten zu Weihnachten? Familiendrama, findet Literaturredakteurin Anja Höfer und empfiehlt Vigdis Hjorths "Die Wahrheiten meiner Mutter".
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Igal Avidan – „…und es wurde Licht!“ Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel
In seinem Buch „…und es wurde Licht“ zeigt Igal Avidan, wie arabische und jüdische Israelis versuchen, Gewalt und Feindschaft hinter sich zu lassen. Reportagen, die hoffen lassen.