Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen und Rezensionen zu aktuellen Sachbüchern und Neuigkeiten aus der Literatur.
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Nora Krug – Im Krieg
Seit mehr als 20 Jahren lebt die Illustratorin Nora Krug in New York und hat sich mit ihren Arbeiten zu zeitgeschichtlichen Themen international einen Namen gemacht. In dem neuen Band „Im Krieg“ der gebürtigen Karlsruherin berichten zwei Zeitzeugen aus Kiew und St. Petersburg von ihren Alltagserfahrungen, die auf ganz unterschiedliche Weise von existentieller Not, von Verlust und Bedrohung geprägt sind. Ihre Emotionen hat Nora Krug mit sehr einfühlsamen, starken Illustrationen zum Ausdruck gebracht.
Übersetzt von Alexander Weber und Nora Krug
Penguin Verlag, 128 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-328-60325-2 -
Rüdiger Safranski – Kafka. Um sein Leben schreiben
Vor hundert Jahren, am 3. Juni 1924 starb Franz Kafka, einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Bis heute haben seine Texte nichts von ihrer Faszinationskraft verloren. In beeindruckenden und nicht leicht zu vergessenden Bildern schildert er das Erleben der Menschen in der modernen Gesellschaft mit ihrer Absurdität und Undurchschaubarkeit: Das Adjektiv „kafkaesk“ hat sogar in die deutsche Sprache Eingang gefunden. Der Biograph Rüdiger Safranski schildert Kafkas Leben ganz aus seinem Schreiben heraus und bietet eine gut lesbare Kafka-Biographie samt Werkdeutung für alle.
Hanser Verlag, 240 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-446-27972-8 -
Werner Herzog – Die Zukunft der Wahrheit
Was ist eigentlich „die Wahrheit“ in einer Welt voller Fake News, Manipulation und Künstlicher Intelligenz? Auf jeden Fall mehr als das, was wir sehen und erfahren. Liegt die Wahrheit in der Kunst? Der Filmemacher Werner Herzog findet eigenwillige und erhellende Antworten auf diese Frage.
Hanser Verlag, 112 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-446-27943-8 -
Stefanie Sargnagel – Iowa. Ein Ausflug nach Amerika
Wenn Amerika ruft, macht sich Stefanie Sargnagel natürlich auf: An einer Elite-Uni in Iowa gibt sie einen Creative-Writing-Kurs und schreibt nebenbei eine Art Tagebuch über die Merkwürdigkeiten in der amerikanischen Provinz – mit dabei: die Kult-Musikerin Christiane Rösinger.
Rowohlt Verlag, 304 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-498-00340-1 -
Kieran Setiya – Das Leben ist hart. Wie Philosophie uns helfen kann, unseren Weg zu finden
Wie umgehen mit Krankheit, Trauer, Niederlagen? Mit persönlichen Erfahrungen und literarischen Bezügen leitet der US-amerikanische Philosoph Kieran Setiya dazu an, Utopien loszulassen und die Realität anzunehmen.
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Namwali Serpell – Die Furchen
Mit sicherer Hand lotet die sambisch-amerikanische Autorin Namwali Serpell in „Die Furchen“ die rätselhaften Untiefen von Verlust und Trauma aus.
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Moshtari Hilal – Hässlichkeit
Was gilt warum als „hässlich“? Um diese Frage zu beantworten, zieht die Kuratorin und Künstlerin Moshtari Hilal wissenschaftliche Artikel heran, stellt historische Bezüge her und nimmt uns mit auf eine Reise durch ihre eigene Biografie.
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Geovani Martins – Via Ápia
2014 und 2016: Olympische Spiele und Fußball-WM in Brasilien. Wie junge Menschen aus einer Favela diese gar nicht friedliche Zeit erlebt haben, davon handelt der Roman Via Ápia.
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Dürfen Knastis lieben? Die Liebe im Kriminalroman
Gibt es romantische Liebe im Kriminalroman? Ein Blick in Geschichte und Gegenwart der Kriminalliteratur zeigt: Vor allem Ermittler dürfen lieben. Eine Kolumne von Sonja Hartl.
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Vladimir Sorokin – Doktor Garin
Vladimir Sorokins groteske Phantasien machen ihn zu einem der bedeutendsten Autoren Russlands. Voller Häme, Erotik und drastischer Fäkalsprache führt er seine Helden durch eine komplett verrottete ehemals russische Landschaft.
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C Pam Zhang – Wo Milch und Honig fließen
C Pam Zhangs neuem Roman „Wo Milch und Honig fließen“ ist ein düsterer Zukunftsroman, der an einem eindrucksvollen Ort spielt, in Konstruktion und Figurenzeichnung aber nicht ganz überzeugt.
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Maggie Millner – Paare
Alexander Wasner empfiehlt zum Valentinstag einen modernen Versroman.
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Ludwig Tieck – Des Lebens Überfluss
Katherina Borchardt empfiehlt das Buch eines echten Romantikers: „Des Lebens Überfluss“ von Ludwig Tieck.
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Dante Alighieri – Commedia. Göttliche Komödie
Lesen und Liebe – wie das zusammenhängt, erzählt der große Dichter Dante Aligheri in seiner „Göttliche Komödie“. Ein Lesetipp von Frank Hertweck.
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Love is in the Äther – Liebesgeschichten zum Valentinstag
Mit Büchern von Suzie Miller, C Pam Zhang, Vladimir Sorokin und Lesetipps zum Valentinstag
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Eva Illouz – Warum Liebe weh tut
Ein Buch, das auch ohne Herzschmerz spannend zu lesen ist: Nina Wolf empfiehlt „Warum Liebe weh tut“ von Eva Illouz.
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Johann Wolfgang von Goethe – Die Leiden des jungen Werther
Anja Höfer empfiehlt einen Klassiker, der nicht nur zum Valentinstag aus dem Regal geholt werden kann: Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werther".
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Fien Veldman – Xerox
Katrin Zipse empfiehlt eine ungewöhliche Liebesgeschichte von Fien Veldman: „Xerox" heißt ihr Debütroman.
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Suzie Miller – Prima facie
Tessa Ensler ist eine junge Staranwältin und spezialisiert auf die Verteidigung mutmaßlicher Sexualstraftäter. Dann aber wird sie von einem Kollegen vergewaltigt und findet sich plötzlich selbst im Zeugenstand wieder.
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"Die Welt schmeckt jetzt anders" – Ein Gespräch mit dem Dichter Michael Krüger zum 80. Geburtstag
Der Dichter und Verleger Michael Krüger im Gespräch mit Alexander Wasner über die Bedeutung des Erzählens im Alter, das Gedichteschreiben in Kriegszeiten und das Amt des Poeta laureatus.
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Marshall Sahlins – Neue Wissenschaft des verwunschenen Universums. Eine Anthropologie fast der gesamten Menschheit
Verstand sich die Ethnologie lange als Erforschung fremder Kulturen, so wird sie zunehmend zu einer Wissenschaft, die den eigenen – d.h. den westlichen – Blick auf andere Kulturen in den Blick nimmt und dabei erkennt, dass die westliche Sicht auf die Welt eine unter vielen ist. Der vor zwei Jahren verstorbene US-amerikanische Ethnologe Marshall Sahlins plädiert in seinem letzten Buch, das jüngst unter dem Titel „Neue Wissenschaft des verwunschenen Universums“ auf Deutsch erschien, für eine multiperspektivische Sicht auf die Welt.
Matthes & Seitz Verlag, 272 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-7518-2002-8 -
Eva Menasse – Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne
Die Schriftstellerin Eva Menasse hält Social-Media-Portale wie „Facebook“ und „Twitter“ – jetzt „X“ – für demokratiegefährdend. Und plädiert für regulierende Eingriffe in globalem Maßstab.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 192 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-462-00059-7 -
Jarosław Kuisz und Karolina Wigura – Posttraumatische Souveränität. Ein Essay
Im Ukrainekrieg zeigten viele Länder Ostmitteleuropas mehr Solidarität mit dem überfallenen Land als Westeuropa, sagen die Autoren dieses Buchs. Grund dafür seien historische Traumata, für die man in der westlichen Politik lange kein Ohr hatte.
Aus dem Englischen von Stephan Gebauer
Suhrkamp Verlag, 140 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-518-12783-4 -
Otfried Höffe – Die hohe Kunst des Verzichts. Kleine Philosophie der Selbstbeschränkung
Sind die westlichen Konsumgewohnheiten und die Ideologie des Wachstums in Zeiten der Klimakrise noch aufrecht zu erhalten? Viel ist neuerdings von Verzicht die Rede. Otfried Höffe stellt den Begriff auf ein philosophisches Fundament und beleuchtet diverse Aspekte der Selbstbeschränkung: Der Mensch als Verzichtswesen.
C.H. Beck Verlag, 192 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-406-80746-6 -
Uwe Timm: Alle meine Geister
Uwe Timm beginnt als Teenager eine Lehre in einer Kürschnerei. Dort bildet sich in ihm die Fähigkeit zu präzisem Handwerk aus. Der Roman ist auch als Aufbruchsgeschichte zu lesen. Politik, Jazz, Frauen – all das erzählt Timm auf ruhige, souveräne Weise.
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Iris Wolff: Lichtungen
Lev und Kato stammen aus demselben Dorf in Siebenbürgen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hat Kato die Heimat verlassen. Jahrzehnte später reist Lev ihr nach. Eine Geschichte über die individuellen Folgen historischer Zäsuren.
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Marion Poschmann: Chor der Erinnyen
Mathilda ist Lehrerin für Musik und Mathematik. Eines Tages verschwindet Mathildas Ehemann. Mathilda hört Geisterstimmen. Die rationalen Gesetze scheinen nicht mehr zu gelten. Das Mythische verschwimmt mit der Gegenwart.
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Inga Machel: Auf den Gleisen
Mario hat seinen Vater verloren. Ein ICE, so sagt die Mutter, habe den Vater mit 200 Kilometern in der Stunde überfahren. Zehn Jahre später glaubt Mario, seinen Vater in einem Junkie wiederzuerkennen. Alle Maßstäbe verschwimmen.
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Die SWR Bestenliste im Februar 2024
Die SWR Bestenliste im Februar: In der Bühler Mediathek wurde Uwe Timms „Alle meine Geister“ einhellig gelobt, Iris Wolffs Roman „Lichtungen“ hingegen kontrovers diskutiert.
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Cal Flyn – Verlassene Orte. Enden und Anfänge in einer menschenleeren Welt
Was passiert mit Orten, die von Menschen aufgegeben und vollkommen der Natur überlassen werden? Wie erobern sich Pflanzen und Tiere selbst kontaminierte Landschaften zurück?