Jeweils im Sommer gibt es auf der Nord- und Südhalbkugel die meisten Waldbrände. Aber es ist nicht die Hitze, die die Brände direkt auslöst.
Trockenheit begünstigt Waldbrände
Ob warm oder kalt - damit ein Wald brennt, muss er vor allem eines sein: trocken. In Dürreperioden, wenn es länger nicht regnet und viel Wind weht, dann trocknet auch ohne Sonne vor allem der Boden des Waldes aus - und genau hier entstehen die meisten Waldbrände.
Ist es zusätzlich noch sehr heiß, dann geht das viel schneller, weil heiße Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Deswegen brennt es öfter, wenn es heiß ist, aber ohne, dass die Hitze den Brand direkt auslöst. Selbst an einem sehr heißen Tag, mit 40 Grad oder mehr, ist die Lufttemperatur noch sehr weit von den 300 bis 400 Grad Celsius entfernt, die nötig sind, um getrocknetes Pflanzenmaterial zu entzünden.
Häufigste Ursache für einen Waldbrand: Der Mensch
Dennoch ist das getrocknete Pflanzenmaterial sehr leicht entzündlich. Eine vermeintliche Kleingikeit oder Unachtsamkeit reicht: Eine weggeworfene Zigarette, ein heißer Katalysator am Auto, geparkt auf einer trockenen Wiese, eine vernachlässigte Grillstelle oder sogar ein absichtlich gelegtes Feuer können schnell zu einem Brand führen. Wird der nicht sofort entdeckt und gelöscht, kann er rasch außer Kontrolle geraten.
Auch Blitzeinschläge können Waldbrände auslösen. So entstehen Feuer allerdings wesentlich seltener als durch Menschen. Laut WWF werden etwa 96 Prozent der Waldbrände durch fahrlässiges Verhalten oder Brandstiftung verursacht.
Mythos Glasscherbe
Ein Mythos ist, dass Glasscherben zu Waldbränden führen. Es ist zwar nicht unmöglich, dass eine rundliche Scherbe wie eine Lupe Sonnenlicht konzentrieren und so ein Feuer auslösen könnte - doch dafür müssten viele verschiedene Faktoren genau richtig zusammenkommen.
Ein Forschungsteam des Deutschen Wetterdienstes hat dazu einen Versuch durchgeführt, bei dem Scherben im idealen Winkel zur Sonne und Abstand zum Boden aufgehängt wurden. Nur die Bodenscherbe einer Ketchupflasche erreichte dabei kurzzeitig die 300 Grad Celsius, die erforderlich sind, um trockenes Pflanzenmaterial zu entzünden - doch nicht lange genug, um in dem Versuch tatsächlich ein Feuer auszulösen.
Können Glasscherben einen Waldbrand auslösen?
Mehr Rücksicht, bessere Prävention und Früherkennung
Da es häufig Menschen sind, die Waldbrände auslösen, sind auch sie es, die Waldbrände am besten verhindern können - durch rücksichtsvolles Verhalten. Aber auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr soll in Zukunft dafür sorgen, dass Waldbrände gar nicht erst entstehen - etwa durch das Entfernen von ausgetrocknetem, leicht brennbaren Material am Waldboden.
Entstehen Brände trotzdem, dann können Satellitenbilder oder Drohnen, aber auch Rauchmelder an Bäumen helfen, Feuer möglichst früh zu erkennen. So sollen die Schäden möglichst gering gehalten werden.
Mehr zum Thema Waldbrand:
Weiter kaum Regen in Sicht Erste Waldbrände und Ernteausfälle: Die Trockenheit in BW wird zum Problem
Sommerliche Temperaturen und Sonnenschein locken zwar viele Menschen nach draußen, doch der fehlende Regen macht der Umwelt zu schaffen. Mancherorts sind zudem bereits Brände ausgebrochen.