Früher als nicht passend empfunden
Diese Redewendung ist schon sehr alt; sie ist spätestens im 15. Jahrhundert gebräuchlich. Damals sagte man es noch ein bisschen anders: "Das reimt sich wie Faust und Auge". Und Faust und Auge – das reimt sich weder wie "Haus, Maus, aus" noch passt es zusammen. Reimen heißt durchaus auch zusammenpassen.Damals war die Sache also eindeutig: Es passt nicht. Die harte Faust, das zarte Auge.
Ironische Verwendung seit dem 17. Jahrhundert
Damit hat man dann aber gespielt und die Redensart ironisch verwendet, zum Beispiel bei Abraham a Sancta Clara, also im 17. Jahrhundert. Wenn man also den richtigen ironischen Ton verwendet, dann kann man auch das Gegenteil damit meinen.
Passt: heute fast immer positiv interpretiert
Wenn ich heute z.B. in Schulen unterwegs bin, um Kindern etwas über Redensarten und Sprichwörter zu erzählen, dann haben die fast nur noch die positive Bedeutung im Sinn. Und als ich einmal mit der Boxsportlerin Regina Halmich beim Mittagsbuffet saß, da sagte die: "Das ist doch auf jeden Fall gut, wenn ich jemandem mit der Faust aufs Auge haue. Das ist ein wirkungsvoller Schlag."
Redensart Sich grün und blau ärgern – woher kommt das?
Das ist eine Übertragung, da es hier eigentlich um eine Drohung geht: Ich werde dich grün und blau schlagen. Das hieß natürlich, jemanden so zu hauen, dass er Hämatome davonträgt. Von Rolf-Bernhard Essig
Sprache Woher kommt die Bezeichnung "Schlitzohr"?
Schlitzohr ist die Bezeichnung für einen durchtriebenen Menschen, für einen listigen bis hinterlistigen Gesellen. Die Bezeichnung wird auf die Handwerkszünfte zurückgeführt. Eine alternative Erklärung ist, dass es sich um eine Anspielung auf den Teufel handelt. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redewendung Woher kommt der Ausdruck "hanebüchen"?
Dieser Ausdruck wird oft falsch geschrieben, wenn man nicht weiß, dass der Ausdruck von der Hainbuche kommt und nicht vom Hahn. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung "Mit dir würde ich gerne Schlitten fahren!" – Woher kommt das?
Der Schlitten gehört zu den ältesten und besten Transportmitteln. Auf Schnee, Eis, sogar Sand kann man ihn ziehen oder mit ihm die Hügel hinabfahren und dabei noch Passagiere oder große Lasten mitnehmen. Freilich fuhr man deutlich weniger bequem als in einer Kutsche. Ganz direkt spüren Schlittenfahrer die Unebenheiten des Untergrundes als grobe Stöße gegen Rücken und Hinterteil. Von Rolf-Bernhard Essig