Ob Mähroboter oder automatische Bewässerungssysteme - noch sind smarte Geräte im Garten eine Nische. Dabei können sie Hobbygärtnern viel Arbeit abnehmen.
Viele kennen sie, aber nur wenige haben sie selbst im Garten: Schätzungen zufolge nutzen nur zwei bis drei Prozent der Gartenbesitzer bislang smarte Geräte im Garten. Andere Umfragen gehen von bis zu zehn Prozent aus. Klar ist aber - automatische Bewässerungsanlagen oder Mähroboter gehören noch nicht zur Standardausrüstung deutscher Hobbygärtner. Einer, der smarte Technik schon nutzt, ist Andreas Streb. Er läuft mit seinem Handy hinter dem Mähroboter in seinem Garten her und ist begeistert. Der Roboter habe die Gartenarbeit erheblich erleichtert, berichtet Streb. Und wenn sich der Roboter mal in einer Hecke festfährt, müsse er ihn nicht lange suchen. "Ich schaue auf die App und sehe, dort ist er. Dann kann ich direkt hin und ihn wieder startklar machen."
Die "alte" Version: Mähroboter mit Draht
Andreas Streb beschäftigt sich aber nicht nur privat mit Robotern zum Rasen mähen. Er betreibt auch ein Garten-Center und berät dort die Kunden. Grundsätzlich gebe es zwei verschiedene Sorten von Mährobotern, erklärt Streb. Für ältere Modelle benötige man Begrenzungsdrähte, damit der Roboter weiß, wo genau er mähen soll. Die Drähte werden meist unterirdisch in die Erde eingelassen. Durch die Drähte im Boden erkennt der Roboter, wo er lang fahren darf, nicht aus dem Garten hinaus und um die Beete herum.
Doch den Aktionsradius der Mähroboter durch Drähte im Boden zu begrenzen, ist aufwendig und teuer. Zumindest, wenn man einen externen Dienstleister beauftragt. Wer es selbst machen will, zieht mit einem Spaten fünf bis zehn Zentimeter tiefe Rillen in sein Gras und legt den Draht hinein - und dann den Rasen einfach wieder drüber wachsen lassen.
Die neue Generation: Mähroboter läuft mit Kameras
Eine Alternative sind neue Mähroboter-Modelle. Bei ihnen kann man sich die Bodenarbeiten sparen - denn sie sind mit Kameras und GPS ausgestattet und werden damit gesteuert. So weiß der Mähroboter, wo er fahren darf und wo nicht. Aber: Man braucht dafür eine stabile Internetverbindung im Garten.
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Was kostet ein guter Mähroboter?
Da es mittlerweile viele verschiedene Anbieter für Mähroboter gibt, sinken die Preise. Einfache Mähroboter für einen kleinen Garten gebe es schon ab tausend Euro, sagt Fachmann Streb. Nach oben hin sei die Preisskala offen. Teilweise kosteten Mähroboter 6000 Euro - plus Installation.
Gartenbewässerung per App
Doch nicht nur beim Mähen bieten smarte Geräte Unterstützung bei der Gartenarbeit. Weiteres Digital-Potenzial gibt es bei der Bewässerung. Auch die lasse sich per App steuern oder eine spezielle Anlage übernimmt das Gießen vollautomatisch. "Diese Anlagen haben Bodenfeuchtigkeitssensoren und einen Regenmesser", erläutert Streb. Die Messdaten geben Aufschluss darüber, wie feucht der Boden ist und wie viel Niederschlag es gibt. So kann die smarte Anlage beurteilen, ob gegossen werden muss oder nicht.
Intelligente Bewässerungssysteme gibt es ab 300 Euro aufwärts. Bei großen Gärten, wo viele Bewässerungsrohre verlegt werden müssen, kann es aber auch schnell sehr viel mehr werden.
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Wer braucht smarte Gartengeräte?
Doch die Investition könne sich lohnen, meint Thorsten Thörner, technischer Referent beim Industrieverband Garten. Gerade in Dürreperioden sei die gezielte Bewässerung effizienter und könne damit unter Umständen Kosten sparen.
Für Hobbygärtner, die Spaß an Technik haben, kann Smart Gardening eine gute Option sein. "Die Leute, die lieber den Garten genießen, als den Garten zu gießen, die sollten sich für ein Smart Gardening System entscheiden“, resümiert Garten-Center-Betreiber Andreas Streb.
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