Das Kopftuch straff um den Kopf, auf einem Berg von Schutt, den Eimer in der Hand und ein Lächeln auf dem Gesicht – so kennen wir sie alle: die Trümmerfrauen. Doch eine ganze "Generation Trümmerfrau" hat es nie gegeben.
Den Kriegsschutt räumten vor allem bauhandwerkliche Fachbetriebe weg, Frauen wurden mit besseren Lebensmittelkarten als Anreiz als Hilfskräfte dazu geholt. Die Arbeit war stigmatisiert und gefährlich. Aber die zupackende Trümmerfrau wurde in Ost und West in den folgenden Jahren perfekt vermarktet und so Teil unserer Erinnerungskultur.
Das Feature lässt Zeitzeugen und Historiker zu Wort kommen und kratzt an der Ikone.
SWR 2015
Emanzipation Die "Neue Frau" der 1920er – Träume vom selbstbestimmten Leben
Bubikopf, Fransenkleid und Zigarettenspitze: In Serien wie "Babylon Berlin" lebt die selbstbewusste, mondäne Frau der 1920er-Jahre wieder auf.
Brauchtum Ist der Muttertag eine Erfindung der Nazis?
Nein. Den Muttertag, den wir heute kennen, hat 1907 eine engagierte Christin in den USA eingeführt: Anna Marie Jarvis – als Gedenktag für ihre eigene verstorbene Mutter. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
16.12.1938 Adolf Hitler stiftet das Mutterkreuz
Adolf Hitler war in „Familienangelegenheiten“ kein Vorbild: Er heiratete spät und hatte weder leibliche noch adoptierte Kinder. Aber er hatte durchaus Vorstellungen davon, wie eine Familie zu sein hatte. Vater, Mutter und viele Kinder, möglichst Söhne.
Pädagogik "Dann, liebe Mutter, werde hart!" – Wie NS-Ratgeber die Erziehung bis heute prägen
Im NS-Bestseller "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ rät Johanna Haarer, Kinder schreien zu lassen und bloß nicht zu verwöhnen. Die lieblose Erziehung hat für viele Kriegsenkel Folgen bis heute.
Geschlechterrollen Mutterliebe – Wie Frauen mit einem Mythos ringen
Zum Muttertag feiern wir die Super-Mama, immer für ihre Kinder da, gut gelaunt, engagiert. Dabei ist Mutterliebe ist keineswegs so naturgegeben, wie viele annehmen. Denn das Bild der aufopferungsvollen Mutter, die sich hauptsächlich um ihre Kinder kümmert, ist noch gar nicht so alt.
Nationalsozialismus
Diskussion Vorübergehend gescheitert – Was hat die Revolution von 1848/49 bewirkt?
23. Juli 1849: die badische Festung Rastatt ergibt sich nach wochenlanger Belagerung den preußischen Truppen. Die Revolution ist am Ende, die Vergeltung der Sieger gnadenlos, es folgen Jahrzehnte des politischen Terrors. Der Fall von Rastatt vor 175 Jahren symbolisiert das Scheitern der deutschen Revolution von 1848/49, weder trat eine freiheitliche Verfassung in Kraft noch wurde Deutschland Nationalstaat. Aber der Funken war gelegt, und heute fragen wir uns: Wäre ohne den Freiheitswillen jener Frauen und Männer unsere moderne Demokratie überhaupt denkbar? Was hat die Revolution bewirkt? Und wie sollen wir an sie erinnern? Gregor Papsch diskutiert mit Dr. Jörg Bong – Publizist; Prof. Dr. Jörn Leonhard – Historiker, Universität Freiburg; Dr. Irmgard Stamm – Historischer Verein Rastatt
Nationalsozialismus Hitler-Attentäter Stauffenberg – Wie die Widerstands-Ikone polarisiert
Am 20. Juli 1944 brachte der Wehrmachtsoffizier Stauffenberg im Führerhauptquartier eine Sprengladung zur Explosion, die Hitler beseitigen sollte. Hitler überlebte den Anschlag und ließ Stauffenberg noch am selben Abend als Landesverräter standrechtlich erschießen. Inzwischen gilt er als Sinnbild des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Von Pia Fruth (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/hitler-attentat-stauffenberg | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen